Mithgar 16 - Drachenmacht
mit dem Finger über die Karte.
»Hier in Arask können wir über den Fluss nach Aralan übersetzen und dem Venn dann eine Weile folgen. Dort, wo er nach Westen mäandert, verlassen wir ihn und stoßen hier, wo er in seine alte Richtung zurückkehrt, wieder auf ihn. Er fließt durch dieses Tal zwischen den Skarpal-Bergen und dem Bodorian-Massiv und mündet schließlich bei Thrako in die Avagon-See. Von dort aus segeln wir nach Pellar. Alles in allem sind das etwa acht- oder neunhundert Meilen bis zum Meer … und dann noch einmal eintausenddreihundert Meilen. Angesichts des Geländes, das wir bewältigen müssen, und wenn wir die Pferde, Ponys und Mulis schonen wollen, sind wir fünf bis sechs Wochen über Land unterwegs, und die Seereise dauert…« Urus hob eine Braue und sah Aravan an.
»Das hängt von dem Schiff ab, wann es in See sticht, seiner Route, der Zahl der Zwischenstopps und … wie lange es in jedem Hafen bleibt. Es könnte knapp zwei Wochen dauern, ebenso gut aber auch ein oder zwei Monate.«
Urus knurrte bei Aravans Antwort. »Arr. Also ungefähr acht bis fünfzehn Wochen. Von Juli bis September.«
Aravan nickte.
»Was ist mit diesem Fluss?«, erkundigte sich Faeril. »Dem Hanü? Können wir ihn überqueren?«
Aravan sah die Damman an. »Aye. Ich habe ihn auf meinem Weg in die Skarpal-Berge selbst durchquert. Irgendwo hier etwa«, er deutete auf die Karte, »befindet sich eine Furt.«
Gwylly betrachtete die Karte. »Und was ist mit den anderen Strecken?«
Wieder fuhr Urus’ Finger über die Karte. »Wir könnten dem Venn auch bis nach Vorlo in Garia folgen, bis zu dieser Stelle, wo der Ulian zu ihm stößt. Dann reiten wir nach Osten, schwingen nach Süden, umgehen die Skarpal-Berge und kommen nach Dask, ans Binnenmeer, wo wir erneut auf ein Schiff warten müssen, das uns mitnimmt. Erst hinaus auf die Avagon-See und dann nach Caer Pendwyr. Die Strecke über Land macht etwa …«, Urus maß die Entfernung mit seinem Daumen ab, »elf- bis zwölfhundert Meilen, und dann noch einmal zwölfhundert Seemeilen. Allerdings ist die Gegend hier etwas freundlicher, sodass die Reise insgesamt vielleicht acht Wochen dauert. Die Seereise«, Urus warf Aravan einen Seitenblick zu, »eine Woche bis zwei Monate, hm?« Aravan nickte.
Urus seufzte. »Also wieder Juli bis September.«
Gwylly deutete auf die Karte und nickte. »Wir könnten auch nach Rhondor statt nach Dask reiten. Ich wollte schon immer einmal Rhondor sehen, die Stadt der Kaufleute.«
Urus lächelte. Aye, das könnten wir, falls wir es schaffen, den Storcha zu überqueren. Die Entfernung ist in etwa dieselbe.«
Faeril verfolgte eine Strecke über Land von Rhondor nach Caer Pendwyr. »Es sind etwa neunhundert Meilen. Wenn wir die ganze Zeit reiten …«
»Ich habe diese Strecke schon einmal in knapp drei Wochen zurückgelegt«, warf Riatha ein. »Damals war Krieg, und die Pferde waren am Ziel vollkommen erschöpft. Ich würde sechs bis sieben Wochen für uns ansetzen.«
»Und wenn wir den Storcha nicht überqueren können?«, erkundigte sich Gwylly, beantwortete die Frage aber selbst. »Oh, wartet, ich verstehe. Wir könnten über das Binnenmeer von Dask nach Rhondor segeln.«
»Alles in allem«, brummte Urus, »macht das ebenfalls vierzehn bis fünfzehn Wochen, falls wir über den Storcha kommen. Etwas mehr, wenn nicht. Also würden wir etwa im August oder September in Caer Pendwyr eintreffen.«
Aravan zuckte die Achseln. »Ganz gleich, welche Route wir einschlagen, wir müssen auf den Hochkönig warten, denn er kommt erst anschließend dorthin.«
Urus wog die Alternativen ab und meinte schließlich: »Aravans ursprünglicher Plan scheint mir am vielversprechendsten für eine schnelle Ankunft in Caer Pendwyr zu sein: Wir setzen von hier nach Aralan über, reiten nach Thrako zur Avalon-See und buchen eine Passage nach Caer Pendwyr.«
Gwylly zog ein langes Gesicht. »Ich hatte so gehofft, nach Rhondor zu kommen. Aber ich nehme an, es ist besser, die Reichsmannen so schnell wie möglich zu verständigen. Also auf nach Thrako.«
Als die fünf Arask verließen, führte Gwylly Mordskerl auf die Fähre, Faeril Eisenfuß ebenso - und ihnen folgten Riatha, Aravan und Urus, mit ihren Pferden und den Maultieren. Trotz der frühen Stunde war das ganze Dorf auf den Beinen, um sich von ihnen zu verabschieden, von den beiden Kleinen mit ihren diamantenen Augen, der Elfenbardin, dem Elfenpoet und dem gewaltigen Baeron.
Es war eine große Fähre,
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