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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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verkaufte.
    Langsam, nur sehr langsam kamen sie voran, wenn man das überhaupt ein Vorankommen nennen konnte. Sie segelten an der Küste von Garia entlang, durch die Meerenge der Steininseln. Das war ein Ort, auf dem, wie man behauptete, nichts wuchs, und uralte Steinfiguren standen. Einige behaupteten, sie wären durch Magie entstanden, andere meinten, sie wären einfach nur durch Wasser und Wind geschaffen worden. Jedenfalls genossen diese Inseln einen düsteren Ruf, denn in früheren Zeiten hatten hier Piraten ihr Quartier gefunden, und hatten von den zahllosen Meeresarmen an, die die Inseln zerpflügten, ihre Überfälle begonnen.
    Sie segelten an dem Schmalen Kanal zum Binnenmeer vorbei, ohne in diesem riesigen Brackwassersee, der weder aus Süß- noch aus Salzwasser bestand, Kurs zu nehmen. Stattdessen segelten sie weiter in die Küstengewässer der Avagon-See.
    An den Gestaden des Südlichen Riamon vorbei, wo sie ab und zu anlegten.
    Auf dieser Etappe der Reise schließlich fanden Gwylly und Faeril heraus, warum Aravan so finster brütete. Während einer sternenklaren Sommernacht, als der Bokkerer und die Damman über das Deck schlenderten, kamen sie schließlich zum Bug der Orran Vamma, und dort standen Aravan und Riatha. Die beiden sprachen recht leise miteinander in der elfischen Zunge.
    »… Vio alojanna … Ich sage nur einfach, Riatha, dass er ein sterblicher Mensch ist, und folglich wird Euch eine Tragödie ereilen, da er…«
    »Da er altert und ich nicht.« Riathas Stimme klang bitter, der Blick ihrer Augen wirkte verzweifelt. »Aravan, Aravan, denkst du wirklich, dass ich das nicht bedacht hätte? Es hat mich mehr als tausend Jahre verfolgt!«
    Aravan nahm ihre Hand. »Ich weiß, Dara. Ich weiß.« Er verstummte und fuhr kurz darauf fort: »Du bist wie eine jaian für mich, Riatha, eine Schwester, und ich möchte nicht mit ansehen, wie dein Herz zerbricht.«
    »So wie deines in Rwn.« Ihre Worte waren eine Feststellung, keine Frage.
    Aravan nickte traurig.
    Sie blieben noch einen Augenblick lang dort stehen, während das Wasser unter dem Bug des Schiffes zischte. Schließlich sprach Aravan weiter. »Zudem ist da noch Folgendes, Dara. Bei unserer Verfolgung dieses gelbäugigen Monsters könnte ein Moment kommen, da du wählen musst, zwischen dem Leben deiner Liebe oder dem Tod, und auch zwischen dem Leben und dem Tod von anderen, dem der Waerlinga, deinem, meinem. Sie alle könnten in Gefahr sein. In Rwn habe ich mich entschieden. Wie willst du dich entscheiden, Dara, wie wirst du dich entscheiden?«
    Als Aravan Riathas Hand losließ und sie stehen ließ, wichen Gwylly und Faeril in die Schatten zurück. Riatha blieb im Bug stehen und betrachtete die fluoreszierenden Wellen unter sich. Was sie dachte, konnten weder der Bokker noch die Damman erkennen. Nach einer Weile jedoch entfernten auch sie sich lautlos, und die Elfe hielt allein einsame Wacht.
     
    Schließlich erreichten sie jedoch die Küstengewässer von Pellar und liefen in die Hile-Bucht ein, die von hohen Klippen eingefasst wurde, die sich mehr als dreißig Meter steil in die Luft erhoben.
    Als sie in den Hafen segelten, konnten sie die Stadt von Pendwyr sehen, deren Gebäude sich auf der Längsseite des steilen Kaps erstreckten, das die Bucht schützte. An der Spitze dieses Kaps, nicht mehr als fünfzehn Meter von ihm entfernt, erhob sich eine hohe Steininsel mit glatten Felswänden aus dem Meer. Ihre Oberfläche war ebenso hoch wie die der Stadt, und eine Burg stand darauf, Caer Pendwyr. Hinter der Insel, die diese Burg trug, standen zwei weitere Inseln mit senkrechten Flanken, die sich ebenso hoch erhoben, und man konnte auch auf ihnen Gebäude erkennen, aber was sich darin befand, wusste niemand, und keiner an Bord sprach von ihrem Zweck.
    Die Orran Vamma legte neben anderen Küstenfrachtern an. Es war später Nachtmittag. Faeril, Gwylly, Aravan, Riatha und Urus - dazu ihre Ponys, Maultiere und Pferde - wurden ausgeladen, als sich die Dämmerung bereits über das Land senkte.
    Langsam ritten sie die Klippenstraße zur Stadt Pendwyr hinauf und stiegen in der Silbermöwe ab.
    Es war der Abend des zehnten Tages im August.
    Sie hatten ihre Reise in der Nacht des Frühlingstags begonnen, vor einhundertzweiundvierzig Tagen, in denen sie vom Großen Nord-Gletscher zum fernen Grimmwall bis zu dieser Herberge in Pellar gereist waren, insgesamt waren es beinahe dreitausend Meilen gewesen. Aber der Zweck für diese Reise hierher war noch nicht

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