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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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lag auf dem Rücken, hatte die Augen geschlossen und schien zu schlafen. In der Linken, die auf ihrem Bauch ruhte, hielt sie den klaren Kristall, die Rechte hatte sie an den Hals gelegt und umklammerte damit Aravans Amulett an seinem Lederband.
    Aravan streckte die Hand aus und berührte den blauen Stein. Im selben Moment riss er überrascht die Augen auf. »Wartet!«, tief er.
    Riatha blickte hoch und sah sich um. Ihre silbernen Augen glänzten vor Staunen. Denn sie befanden sich in der Mitte eines vollkommenen Kreises aus gleich weit voneinander entfernten Sandra-Bäumen. Endlich hatten sie den Ring von Dodona gefunden …
    … doch um welchen Preis?

10. Kapitel
     
    DODONA
     
    Herbst, 5E989 (Gegenwart)
     
    Die Augen fest zusammengepresst, den Kristall in der Linken, den blauen Stein in der Rechten, lautlos ihr Mantra herunterleiernd: Dodona … Dodona … Dodona … So ging Faeril vorsichtig weiter, folgte der sanften Aufforderung. Woher sie kam, wusste sie nicht, nur, dass sie es tat.
    Faeril zögerte, das Lager zu verlassen, und hätte es auch beinahe nicht getan, aber etwas oder jemand schien ihr zu versichern, dass ihre Gefährten in Sicherheit waren, dass die ganze Schlucht sicher war - beschützt. Außerdem wollte sie auch ihre Verbindung zu dieser Wesenheit nicht verlieren.
    Also folgte sie den unbestimmten Aufforderungen mit geschlossenen Augen, den Kristall und das Amulett fest in der Hand. Es waren Aufforderungen, die sie mehr ahnte als spürte.
    Dass sie in das Sandra-Holz ging, bezweifelte sie keine Sekunde, denn über ihr raschelten Blätter. Dass sie sich dem Wasserfall näherte, war ebenso eindeutig, denn das zischende Rauschen wurde lauter. Dass sie nicht stolperte oder gegen einen Baum prallte, daran dachte sie keine Sekunde lang, denn sie wusste, dass sie sicher geleitet wurde.
    … Dodona…
    Sie wanderte über das weiche Gras zwischen den Bäumen, folgte dem Ruf… folgte ihm. Schließlich gelangte sie an einen Ort, an dem bis auf das Rascheln der Blätter alle anderen Geräusche verstummten, selbst das Rauschen des Wasserfalls war plötzlich nicht mehr zu hören. Sie hätte beinahe die Augen geöffnet, widerstand jedoch dem Drang; ging stattdessen weiter, blieb stehen und … setzte sich hin.
    »Öffne die Augen, Kind«, bat sie eine sanfte Stimme.
     
    Vor sich sah Faeril einen uralten Mann, jedenfalls kam er ihr uralt vor. Denn er hatte langes weißes Haar, einen wallenden weißen Bart und trug weiße Roben. Sein Gesicht war von Altersfalten durchfurcht und seine blassblauen Augen musterten sie unter dichten, weißen Brauen.
    »Seid Ihr Dodona?«, fragte die Damman.
    Der Mann lächelte freundlich. »Ich bin unter vielen Namen bekannt, auch unter diesem.«
    »Was seid Ihr?«
    Der Mann lächelte. »Immer geradeheraus. Immer eilig. Sterbliche.
    Ich bin der Hüter, der Wächter, der Verwalter, der Sprecher. Manche würden mich auch einen Verborgenen nennen, obwohl es unter diesem Namen vieles gibt.«
    Faeril lächelte auch. »Ihr seid wahrlich ein Verborgener, denn wir konnten Euch nicht finden.«
    »Ich bin immer hier zu finden.«
    »Aber es war schwierig, Dodona.«
    »Nicht alle, die suchen, finden auch. Dieser Ring …«, er schlang den Arm um sich, und Faeril erkannte, dass sie in einem Ring von Sandra-Bäumen saß, »wird durch einen einfachen Zauber vor der Entdeckung geschützt, und nur diejenigen, die ein ausreichendes Bedürfnis haben oder klug genug sind, können ihn finden.«
    »Wir haben ein großes Bedürfnis, meine Gefährten und ich.«
    »Ich weiß, Kind. Ihr sucht einen Tod. Ich werde nicht freiwillig denen helfen, die nach dem Tod eines anderen trachten.«
    Faeril nickte. »Euer Zögern verstehe ich, Dodona, aber dieser Mann ist ein Monster. Und ich reise mit ehrbaren Gefährten.«
    Der Alte richtete seinen Blick zur Seite, als sähe er etwas außerhalb des Kreises aus Bäumen. »Ja, Kind, deine Gefährten sind sehr würdig. Du reist mit einem Freund; das weiß ich, denn das Amulett um deinen Hals gehört ihm, nicht dir. Außerdem reist du mit einem BärMeister, und ich weiß, woher er kam. Du reist mit einer, welche die Hoffnung der Welt in sich tragen wird, und sie ist dessen würdig. Du reist mit einem, der helfen wird, die Welt von einer tödlichen Bedrohung zu befreien, wenngleich nicht von der, die du suchst. Und du reist mit einem, der dich liebt, mit einem, den du liebst. All diese Gefährten sind in der Tat ehrbar.«
    »Und der, den wir suchen? Was ist mit seiner

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