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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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er mich wach hielt. Aber wenn er auf den Steinhöhen war, hat sie es mir selbst vorgesungen. Es war mein Lieblingslied.
    Plötzlich hob Aravan die Hand und griff nach seinem Speer. »Still. Der Stein!«
    Erneut bezogen sie in einem Kreis Stellung unter den Dattelpalmen.
    Die Zeit dehnte sich, und erneut sah Faeril Silhouetten, die durch die Nacht liefen. Sie pfiff leise, damit sich ihre Gefährten umdrehten und sie ebenfalls sahen. In diesem Augenblick tauchte - im Mondlicht klar zu erkennen - ein geschecktes, hundeartiges Wesen auf einem der Wüstenkämme auf. Es blieb einen Augenblick stehen und blickte zu den Gefährten hinab, die zwischen den Dattelpalmen standen. Dann wirbelte es herum, folgte der Fährte der anderen und verschwand kurz darauf zwischen den Dünen der Erg.
    »Der Stein wird wieder warm«, erklärte Aravan. »Die Gefahr nimmt ab.«
    Gwylly wandte sich zu dem Elf herum. »Was war das, Aravan? Es hatte große, runde Ohren und sein Fell war scheckig. Aber es schien nicht sehr groß zu sein. Warum sollte der Stein wegen einer solchen Kreatur kalt werden?«
    »Es war einer der wilden Hunde der Wüste, Gwylly. Im Rudel können sie beinahe jedes Tier erlegen. Der Stein kennt die Gefahr, die von ihnen ausgeht, sehr gut.«
    Faerils Blick zuckte zum Buschwerk. »Meiner Treu! Was ist mit den Kamelen? Sind sie in Gefahr?«
    Aravan schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht. Der Stein sollte das Rudel von uns fernhalten.«
    Riatha ließ sich zurücksinken. »Gut, dass wir morgen Weiterreisen, denn ich glaube, wir halten die Hunde von der Wasserstelle fern. Wenn der Durst sie zu sehr quält, werden sie kommen, Stein oder nicht.«
    Aravan nickte. »Aye, Dara, da hast du recht. Einige Wesen sind zu stark, um vom Stein zurückgehalten zu werden, Vulgs, Loka, Rucha und anderes Gezücht, Drachen, die Monster der Tiefe, nur um einige zu nennen …«
    »Der wyrm von der Zisterne«, warf Gwylly ein.
    »Aye, Gwylly, der wyrm auch.«
    »Andere wiederum sind zu verzweifelt, als dass der Stein sie in Schach halten könnte, wenn sie von Hunger, Durst oder dem Bedürfnis getrieben werden, sich oder ihre Brut zu verteidigen, wenn sie also fliehen oder einer Gefahr entkommen wollen.
    Die wilden Hunde gehören zu diesen Letzteren, denn sie werden kommen, wenn ihr Durst groß genug ist.«
    Urus blickte auf die mondhellen Dünen hinaus. »Dann schlafen wir doch heute Nacht lieber nicht am Rand des Wasserlochs. Wenn sie kommen, finden sie den Weg frei.«
    Fünf Tage später kampierten sie am Nachmittag neben einer oued, wo Kakteen und Dornenbüsche wuchsen, denn erneut hatten die Kamele eine längere Strecke ohne Nahrung zurücklegen müssen.
    Gwylly und Faeril kletterten einen langen, steinigen Hang hinauf, um sich die Gegend anzusehen. »Hoy! Seht Euch das an!«, rief Gwylly, als sie den Kamm erreichten. Der Bokker deutete auf den Horizont. »Schiffe! Und ein Ozean!«
    Faeril rang erstaunt nach Luft, denn in der Ferne segelten zwei Boote und Daus auf dem Meer. Doch dann schüttelte sie den Kopf. »Nein, Gwylly, wie die Seen, die wir gesehen haben, ist auch das hier eine Luftspiegelung.«
    »Ich weiß, Liebste, aber ist es nicht wunderbar? Meiner Treu, die anderen sollten das auch sehen.« Gwylly drehte sich herum, stieß einen Pfiff aus und winkte den anderen am Fuß des Abhangs zu hinaufzukommen.
     
    »Als meine Mannschaft und ich einmal durch eine Wüste in einem Land weit im Westen zogen«, erzählte Aravan an diesem Abend, »sahen wir von einer Anhöhe aus einen mächtigen Wald. Wir stiegen den Hügel hinab und wollten diesen Zufluchtsort bis zum Einbruch der Nacht erreichen. Als wir an die Stelle gelangten, wo wir den Wald vermuteten, fanden wir nur umgestürzte Baumstämme im Sand. Wir schlugen unser Lager auf, doch als einer der Drimm-Krieger mit einer Axt Feuerholz schlagen wollte, bekam die Schneide eine Scharte! Der Baumstamm bestand aus solidem Stein. Alle Stämme, die im Sand lagen, waren versteinert!
    >Vielleicht<, sagte der Krieger, dessen Axt beschädigt war, vielleicht haben die Rötha das getan.«
    Als ich ihn fragte, was denn ein Kötha wäre, antwortete er, es handele sich um ein bösartiges Geschöpf, dessen Blick lebende Wesen in Stein verwandeln konnte.
    Wir marschierten am nächsten Tag weiter, sehr zur Erleichterung der Drimma in unserer Gruppe. Die meisten hielten diese Rötha zwar für Wesen aus einer Fabel, aber sie waren dann doch nicht bereit, es wirklich darauf ankommen zu lassen.
    Doch der Wald der

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