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Mithgar 16 - Drachenmacht

Mithgar 16 - Drachenmacht

Titel: Mithgar 16 - Drachenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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der Leine im Schlepp. Sie ritten hinaus in die Erg, zu einer Oase, die laut Riathas Karte etwa einhundertvierzig Meilen entfernt lag.
    Der Ritt würde etwa vier Tage dauern, doch dies war nur die erste Etappe auf ihrer langen Reise, deren fernes Ziel Nazari war, die Rote Stadt, die am anderen Ende der Karoo lag, elfhundert Meilen entfernt, gemessen am Flug des Raben. Ihre Route jedoch würde sie über zwölfhundert Meilen weit führen, denn ihr Ritt durch den Sand beschrieb einen leichten Zickzackkurs von Oase zu Wasserloch zu Zisterne.
    Der Wind wehte immer heißer und feiner Sand peitschte auf ihrer Haut. Sie zogen die Schals vor die Augen und spähten durch das feinmaschige Gewebe. Dennoch fand das ein oder andere Sandkorn seinen Weg hindurch und landete in einem Auge.
    Faeril blinzelte, kniff die Augen zusammen und spülte eines dieser Körner mit ihren Tränen hinaus. »Was ist mit den Kamelen, Aravan?«, erkundigte sie sich. »Bekommen sie nicht auch Sand in die Augen?«
    Aravan lächelte. »Nein, Kleine. Ihr habt doch ihre dichten Wimpern gesehen. Sie halten den meisten Sand ab. Solltet Ihr jedoch dicht genug an sie herankommen, ohne dass sie Euch beißen oder nach Euch spucken, könntet Ihr erkennen, dass sie noch dazu ein inneres Augenlid besitzen, mit dem sie jedes Sandkorn, das dennoch seinen Weg durch diese Wimpern findet, hinausdrücken können.«
    »Das erleichtert mich, Aravan, denn es würde mir nicht sonderlich gefallen, einem schlecht gelaunten Kamel wegen des Sandes die Augen zu verbinden.«
    Aravan lachte schallend, und sie ritten weiter in den aufkommenden Sturm hinein.
    In dieser Nacht lagerten sie im Schutz eines von Felsbrocken übersäten Hügels. Der Wind war immer noch warm und wehte zunehmend stark.
     
    Eine Stunde vor Sonnenaufgang stieg Urus von dem Felshügel und weckte alle. Der Wind heulte, und er musste schreien, um sich verständlich zu machen. »Eine schwarze Wand kommt auf uns zu. Sie löscht selbst die Sterne aus!«
    »Shlük! Ein Sandsturm!«, rief Aravan.
    Während der Elf und Urus die Dromedare in den Schutz der Felsen führten, sammelten die anderen rasch ihr Gepäck ein und verstauten es ebenfalls zwischen den Felsen.
    Aravan hatte gerade noch Zeit, ihnen zuzurufen, dass sie ihre Gesichter bedecken sollten, als der Sturm über sie hereinbrach. Faeril beugte sich zu Gwylly und schrie ihm ins Ohr: »Oh, Gwylly, ich hoffe, dass Halid nicht auch davon überrascht wird!« Gwylly drückte ihre Hand, und sie kauerten sich hinter ihren Felsbrocken, während der schwarze Wind an ihnen vorüberheulte.
    Zehn Stunden hämmerte der tosende Sandsturm auf sie ein, aber trotzdem dösten Faeril und Gwylly, schreckten jedoch immer wieder hoch. Die anderen schliefen ebenfalls. Das Heulen des Sturms lullte sie ein. Ebenso plötzlich, wie er gekommen war, beruhigte er sich jedoch wieder und ließ eine Stille zurück, die beinahe ohrenbetäubend wirkte.
    Aravan war als Erster auf den Füßen. Er watete durch den Sand auf die Spitze des Hügels. Seine Stiefel knirschten laut in dem feinen Sand. Urus zog Riatha hoch, und gemeinsam folgten sie dem Elf. Sie warfen in der tief stehenden Nachmittagssonne lange Schatten auf den Hang. Gwylly und Faeril waren damit beschäftigt, den Sand aus ihrem Gepäck zu klopfen. »Ich bin hungrig«, erklärte Gwylly schließlich. »Wie wär’s, wenn wir etwas zu essen auspackten?«
     
    Spät in der Nacht des vierten Tages ihrer Reise erreichten sie die Oase. Die Kamele witterten das Wasser zuerst und stürmten voran.
    Als sie ihr Lager aufschlugen, erklärte Aravan: »Hier sollten wir diese und die nächste Nacht bleiben, denn die Kamele müssen grasen und auch uns täte eine Ruhepause gut. Das nächste Wasserloch kommt erst nach etwa hundert Werst, und auch wenn wir unterwegs vielleicht Nahrung für die Kamele finden mögen, sollten wir ihnen doch Zeit lassen, sich Reserven anzufressen, bevor wir weiterreiten.«
    »Der Kreis der Elfen auf Mithgar kann nur kleiner werden.« Riatha stocherte in der Glut des Feuers herum, obwohl der Vollmond am westlichen Himmel so viel Licht spendete, dass sie alles in der Nähe und Ferne sehen konnten. Faeril saß bei der Elfe, und sie unterhielten sich leise, um die anderen nicht zu wecken. »Mit jedem, der fällt, wird unsere Zahl gemindert. Und mit jedem, der nach Adonar zurückkehrt, schmilzt der Kreis hier ebenfalls zusammen, denn der Rückweg nach Mithgar ist uns versperrt.« Riatha sah die Damman an. »Und wie Ihr wisst,

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