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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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ausgeliefert sind? Und dass sie eine höchst launische Geliebte ist? Also, hier sind wir, ihrer Willkür anheim gestellt, und wann sie uns wieder gewogen sein wird, kann ich nicht sagen.«
    Bair schlug mit der Faust auf den Block des Bugsprit. »Unsere Not ist groß, und Rualla schläft.«
    »Sprich nicht schlecht von ihr, Bair, denn wir wollen nicht, dass sie Anstoß nimmt.«
    »Aber die Zeit schmilzt dahin, rieselt wie Sand durch ein Stundenglas, und ich fühle mich so … so …«
    »Gehindert? Allerdings, elar, genauso fühle ich mich auch. Dennoch können wir nichts dagegen tun, jedenfalls nicht mehr, als wir bereits unternehmen.«
    Schlag!… Schlag!…
    Die Männer ruderten…
    … die Nacht hindurch, bis zum nächsten Morgengrauen, als Bair erneut einen Platz an den Riemen einnahm …
    Der Vormittag kam, und mit ihm ein Hauch von Wind. Die seidenen Segel blähten sich sanft in der Brise und raschelten leise.
    »Rualla liegt irgendwo vorn«, zischte Bair seinen Kameraden zu. »Folgen wir ihrer Spur und holen wir sie ein!«
    Seine Worte stachelten die Männer an, die sich mit Macht in die Riemen legten … Schlag!… Schlag!… Schlag!…
    Sie zogen die Eroean weiter, und der Wind wurde stärker, bis sich am späten Vormittag die Segel blähten und der Wind von Backbord voraus wehte. Aravan rief die Rudermannschaften zurück; die Zugtaue wurden abgeworfen und eingeholt; die Dinghies gingen längsseits der Eroean, die Ruderer kletterten rasch die Strickleitern hinauf, und die Boote wurden auf ihre Davits gezogen.
    Als die Mannschaft vollständig an Bord war, rief Aravan: »Schwingt die Rah aus, Meister Langer Tom, und nehmt Kurs auf Süden. Wir haben die Südost-Winde erreicht, und ich möchte sie so gut wie möglich nutzen.«
    Als der Lange Tom seine Pfeife blies und die Rahen herumschwangen, blähten sich die seidenen Segel erneut auf, und das Schiff gewann rasch an Fahrt, nahm Kurs nach Süden und erreichte einen immer stärker auffrischenden Wind.
    Am Bug sah Bair zu, wie das Schiff erneut durch die Wogen schnitt. Dann blickte er in den Himmel hinauf. »Danke, Herrin Rualla. Euer Wind ist höchst willkommen, aber könntet Ihr vielleicht noch ein bisschen stärker blasen, denn alles hängt in der Schwebe.«
     
    Sie machten an diesem Tag und bis zur Mittagszeit des nächsten gut zehn Knoten, doch am frühen Nachmittag schwächte sich der Wind ein wenig ab, und die Eroean fuhr mit nur noch acht Knoten, obwohl sie alle Segel gesetzt hatte, über die sie verfügte.
    Sie hielt diese Geschwindigkeit etwa sechs Tage lang, doch als sie sich den Breitengraden der Ziege näherte, wurde sie erneut langsamer. Als sie am frühen Nachmittag in die Zone selbst gelangten, erwarteten sie dort unberechenbare Winde, und die Mannschaft hatte alle Hände voll zu tun, die Rahnocks so zu richten, dass sie das Beste aus diesen launischen Winden machen konnten. Trotzdem machte die Eroean Fahrt, auch wenn sie nur langsam weiterkam; aber es war immer noch schneller, als die Ruderer sie hätten ziehen können.
    An diesem Tag, in der Nacht und am ganzen folgenden Tag spielte die launische Rualla mit ihnen, blies ihre Winde von hier und da, erst stark dann schwach, bis sie erlagen und dann plötzlich aus einer gänzlich anderen Richtung kamen und um das Schiff herumtanzten. Doch kurz vor Sonnenuntergang schien sie dieses spöttischen Spiels müde zu werden, jedenfalls machte es den Eindruck, denn der Wind wehte plötzlich stetig aus Westen.
    »Wir sind an den Rand der starken Westwinde gekommen, Nick«, meinte Aravan. »Richtet die Segel aus, denn von jetzt an nehmen wir Kurs nach Süden, fahren in einem langen Bogen ins Südliche Polarmeer, durch das Eis hindurch, und dann wieder hinauf und erneut in die Westwinde und danach zum Großen Mahlstrom.«
    Während die Sonne unterging und sich das Zwielicht über das Meer senkte, gab Nikolai der Mannschaft Anweisungen mit seiner Pfeife. Und schon bald glitt die Eroean mit fast zwölf Knoten und prall gefüllten Segeln nach Süden.
     
    Sie segelte vorangetrieben von dem günstigen Wind, den langen Bogen ihres Kurses entlang, und vier Tage später hatte der Wind noch mehr aufgefrischt, und die Eroean pflügte jetzt mit gut fünfzehn Knoten durch die Wogen.
    Aravan befahl, zusätzliche Sicherheitsleinen zu spannen, denn wenn die Wogen noch höher stiegen, würden sie über das Deck der Eroean spülen, so wie sie durch die Wellen schnitt. Denn das war eines der Geheimnisse der Geschwindigkeit

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