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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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grimmig. »Wir haben aber keine Wahl, Nikolai! Wir müssen weitersegeln!« Erneut krachte es.
    Der Lange Tom schüttelte den Kopf. »Käpt’n, ich sag’s noch mal, jau, bei dem Sturm und den Segeln, die wir gesetzt haben, werden wir wahrscheinlich die Masten und alles verlieren, das ist jedenfalls meine Meinung, so ist das.« Dann setzte er hinzu: »Wie der Junge sagte, und Ihr nicht widersprochen habt: Es war genau so ein Sturm im Polarmeer, als Ihr schon mal Eure Masten verloren habt.«
    »Allerdings, Tom, das stimmt. Aber als wir sie repariert haben, habe ich auch die Stags verstärken lassen und sie verdoppelt, wo sie vorher nur einfach waren. Nein, Tom, sie wird diesen Sturm aushalten, auch wenn wir vielleicht ein paar Segel verlieren.«
    Bei diesen Worten grinste Tom. »Also gut dann, sag ich, wenn’s nur um ein bisschen Seide geht, dann solls mir recht sein, jau!«
    Im selben Augenblick krachte erneut ein Brecher über das Schiff hinweg.
    Die Eroean segelte weiter, mit kreischender Takelung, ächzenden Masten, stöhnenden Planken, während sich der Rumpf in die eiskalte Tiefe hinter jedem Wellenkamm stürzte und gewaltige Wogen sich erhoben und auf sie stürzten, der Sturm über sie hinwegdonnerte, und die Tatsache, dass es die warme Jahreszeit war, das dunkle und eisige Südpolarmeer nicht im Geringsten kümmerte.
     
    Drei Tage segelte die Eroean vor diesem eisigen Sturm dahin und machte mehr als zweiundzwanzig Knoten. Dann führte ihr Kurs sie aus der Gefahrenzone des Kontinentaleises heraus, während sie allmählich nach Norden abdrehte. In dem donnernden Wind hingen die Matrosen an ihren Sicherheitsleinen, rutschten über das vereiste Deck zu den Winschen, um die Segel zu justieren, während sie der kürzesten Route um den Globus in die Sindhu-See folgten. Obwohl ihre Kleidung darauf ausgelegt war, dem Sturm zu trotzen, verbrachten die Männer so wenig Zeit, wie ihre Arbeit es ihnen erlaubte, in diesem Sturm. Häufig waren die Leinen vereist, und eine frische Mannschaft hastete die gefrorenen Wanten zu den Rahnocks hinauf, um die Flaschenzüge zu lösen, während eine andere Gruppe die Rollen unten ebenfalls enteiste und die Segel justierte. Dann kamen die Matrosen von den Wanten herunter an Deck, rutschten über das Eis zu den Luken und brachten sich im warmen Unterdeck in Sicherheit. Und obwohl ihnen der Wind und das Eis und der Sturm zusetzten und sie häufig fielen, ging keiner in diesem Südpolarmeer über Bord, denn alle achteten darauf, sich ordentlich anzuleinen.
    Die Masten ächzten, die Seile sangen unter ihrer Last, während die »Graubärte«, die riesigen schaumbedeckten Brecher, über das Elfenschiff hinwegfegten. Doch es segelte weiter durch die Tage und Nächte dieser eiskalten See.
    Aber in den frühen Morgenstunden des vierten Tages ermattete der Sturm allmählich. Selbst das Meer schien erleichtert aufzuatmen, wenngleich immer noch die großen Wogen rollten, der Wind kräftig blies und die Wolken rasch über den Himmel zogen. Langsam beruhigte sich die See, während das Schiff nach Ost-Nordost segelte. Und am Vormittag brach sogar die Sonne durch. Aravan verkündete, dass sie erneut die Braw-Westwinde erwischt hatten. Und dann segelten sie mit vierzehn Knoten Geschwindigkeit in die südlichen Gewässer der tiefblauen Sindhu-See.
     
    Vier Tage später gab der Ausguck auf dem Vormast Alarm. »Algen voraus!«
    Bair stand auf dem Vordeck und spähte in die Ferne, aber dennoch konnte er nicht sehen, was der Ausguck gemeldet hatte, obwohl das Feuer voraus ein bodenlos widerliches Grün war.
    Aravan kam zum Bug, Noddy an seiner Seite, gefolgt von Nikolai.
    Sie standen lange da und betrachteten, was vor ihnen lag. Noddy auf dem Bugspriet, eine Hand an einem Tau des Vormasts.
    Sie segelten nach Nordosten, bis Noddy plötzlich rief: »Dunnerlittchen, Käpt’n, aber da ist sie!«
    Vor ihnen lag blassgrünes Wasser, in denen es sich langsam drehte. Sie hatten endlich den Großen Mahlstrom erreicht, und mitten im Herzen dieses gewaltig mahlenden, alles packenden Morastes lag eine Insel, etwa sechshundertsechzig Meilen entfernt, in der sich eine Kristallgrotte befand …
    … und sie hatten nur noch sechs Tage Zeit, bis die Tag- und Nachtgleiche erreicht war, da sich die verhängnisvolle Trinität ereignen sollte.

30. Kapitel
     
    BLUT UND FEUER
     
    März, 5E1010 (Gegenwart)
     
    »O mächtiger Drache, er sucht Ydral.« »Ydral?« »Ja, Gebieter!«
    Kutsen Yong drehte sich von dem Hauptmann

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