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Mithgar 18 - Drachenkrieg

Mithgar 18 - Drachenkrieg

Titel: Mithgar 18 - Drachenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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weitere Suche nach dem Elf, der ihn verfolgte.
    Im September erreichten sie die Grauen Berge, die sie nur ein wenig aufhielten, weil viele alte Handelswege hindurchführten. Obwohl sie schmal schienen und an manchen Stellen sogar Brücken eingestürzt waren, sorgte eine kleine Armee aus Arbeitern, die voranging, dafür, dass der von Ochsen gezogene Goldene Palast des Kutsen Yong leicht passieren konnte.
    Im Oktober überquerten sie die Grenze nach Aralan. Dort stießen sie auf eine Armee. Kutsen Yong tobte, weil sie unerschrocken schienen, weder vor der Horde noch vor den Drachen Angst zeigten, sondern bereit waren, bis zum Tod zu kämpfen. Der Kaiser befahl, dass allein seine Armee diese Narren angreifen sollte, die es wagten, sich ihm entgegenzustellen.
    »Aber, mai Lord«, zischte Ydral. »Warum das Leben aun Männer verschwenden, wenn doch die Drachen aun Geheiß folgen müssen?«
    »Sie sehnen sich nach dem Tod«, schrie Kutsen Yong, »und ich werde ihnen diesen Tod gewähren! Aber es wird kein schneller Tod durch Drachenfeuer sein, nein, sondern ein langsamer, qualvoller, wenn sie von meiner Goldenen Horde abgeschlachtet werden!«
    Die Goldene Horde wurde losgelassen. Die schnellen Steppenponys donnerten wie eine gewaltige Woge über die Ebene, und der Boden bebte unter ihren Hufen. Die Reiter feuerten ihre Pfeile im Galopp ab, Pfeile, von denen viele schrecklich pfiffen, um dem Feind Angst einzuflößen. Und als sie sich den Reihen der Feinde näherten, senkten viele Reiter ihre Lanzen, die allesamt mit einem brutalen Widerhaken und einer Sichel gespickt waren, während andere ihre scharfen Krummsäbel zogen, damit die Reiter im Vorbeireiten besser Blut vergießen konnten. Hinter ihnen folgten die zahllosen Fußsoldaten im Laufschritt.
    Masula Yongsa Wang!, schrien sie, als sie sich auf die Reihen der Verteidiger Aralans stürzten. Blut floss, Männer fielen und der Tod regierte das Land.
    Trotz des Versprechens des Magier-Kriegerkönigs, dem Gegner einen langsamen, qualvollen Tod zu bescheren, dauerte die Schlacht nicht lange, denn die Aralanier waren dem Feind zahlenmäßig eins zu tausend unterlegen. Dennoch schlugen sie sich besser, als man hätte erwarten können, und viele von Kutsen Yongs Männern würden das Licht des Mittags nicht erblicken.
    Kutsen Yong war außer sich vor Wut, dass jemand es überhaupt wagte, sich ihm zu widersetzen, und befahl, dass alle Städte in der Nähe niedergebrannt werden sollten. Alte und Frauen und Kinder wurden abgeschlachtet, zerschmettert, sämtliche Ernten verbrannt, Wälder abgeholzt, das Land so gesalzen, dass auf alle Überlebenden, die sich vielleicht versteckt hatten, Seuchen warteten. Und nicht einmal setzte er Ebonskaith oder einen der anderen Drachen ein. In Anbetracht des Widerstandes, dem sich Kutsen Yong bisher gegenüber gesehen hatte, wollte er sich die Drachen für seine Begegnung mit diesem Narr von einem König aufheben, der glaubte, über allen zu stehen.
     
    In Pellar wurde derweil Prinz Ryon in den Kriegsraum gerufen. Als er ankam, winkte sein Vater, Hochkönig Garon, den Jungen zu einem Stuhl neben sich. Am Tisch stand Kriegsmarschall Rori, ein großer, schlanker Vanadure Mitte sechzig, dessen lohgelbes Haar und Bart von silbernen Fäden durchzogen waren. Über die Karten beugten sich die Lords Stein, Revar und Halen, drei von Garons vertrauenswürdigsten Militärberatern, allesamt über vierzig Jahre alt. Neben Garon stand Fenerin. Das lange Haar des Elfenberaters wirkte wie tiefstes Kastanienbraun. Außerdem befanden sich drei Magier in dem Raum. Sie schienen jugendlich - und einer von ihnen war eine Frau. Der letzte Anwesende war ein schlammverkrusteter Reichsmann.
    »Ryon, ich will, dass du das hörst«, sagte Garon und nickte dem Reichsmann zu. »Sprecht, Rendell.«
    Rendell, ein junger Mann von etwas über zwanzig, wandte sich an Ryon. »Mylord Prinz, eine Heereshorde, eine Invasionsarmee, unvorstellbar groß, ist von Xian aus in Aralan eingefallen. Nicht nur ist ihre Zahl kaum zu schätzen, sie werden auch von einem Drachen unterstützt, Ebonskaith …«
    »Ebonskaith!«, platzte Ryon heraus und sah von dem Reichsmann zu seinem Vater und zurück.
    »Ai, Mylord, Ebonskaith, der Feuerdrache«, bestätigte der Reichsmann.
    »Aber Vater, Ebonskaith gehört zu den Drachen, die den Schwur getan haben. Er ist keiner der Abtrünnigen.«
    »Ai, Sohn, aber hör erst die Kunde zu Ende an.«
    Ryon verstummte und sah den Reichsmann erneut an. Aber die

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