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Mittagessen Nebensache

Mittagessen Nebensache

Titel: Mittagessen Nebensache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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zur Hintertür. Da hörte ich plötzlich ein selbstzufriedenes >Guten Morgen. Ich wollte nach Mrs. Hill sehen.<
    Ich ahnte Schreckliches und sprang hoch. Ich glaube, er erlebte die schlimmste Überraschung seines Lebens. Natürlich hatte er mich von hinten nicht erkannt, ich lag ja auf den Knien und wischte den Flur auf. >Oh, kommen Sie doch bitte herein<, sagte ich höflich. >Aber treten Sie nicht hier ins Nasse. Ich habe gerade das Haus aufgewischt und möchte nicht gleich wieder überall die nassen Fußstapfen haben.<«
    »Das letzte finde ich weniger höflich gegenüber einem Doktor.«
    »Wieso denn? Wenn du doch nur nicht so schrecklich borniert wärst! Zu einem Viehhändler hätte ich das gleiche gesagt, warum also nicht auch zum Doktor? Er blickte auf den Boden, zuckte unwirsch mit den Achseln und machte einen Riesensatz. Dummerweise landete er auf einer Matte und rutschte aus. Es war ein Anblick für die Götter!«
    »Schrecklich«, stöhnte ich. »Und du hast dir wahrscheinlich noch den Bauch gehalten vor Lachen?«
    »Nur einen Augenblick. In dem Moment nämlich, als er wie betäubt dalag. Du mußt dir das vorstellen, Susan: Ich höre plötzlich einen fürchterlichen Bums, und als ich mich umblicke, liegt er da — genau wie Emily, wenn sie geworfen hat. Natürlich verbiß ich mir das Lachen. >O Gott, mein Lieber, hoffentlich haben Sie sich nicht wehgetan<, sagte ich teilnahmsvoll. >Sie hatten mich mißverstanden — einen solchen Riesensprung brauchten Sie doch gar nicht zu machen.< Ich reichte ihm sogar die Hand, um ihm aufzuhelfen, und ich hatte ganz den Eindruck, daß er am liebsten zugeschlagen hätte. Er taumelte hoch und knurrte: >Leute, die unter einer Matte bohnern, sollte man einsperren.< Das war mir zuviel, so was läßt Klein-Larry sich nicht bieten. >Mein guter Mann<, erwiderte ich eisig, >wenn Sie vielleicht glauben sollten, ich hätte Zeit, diesen Flur hier zu bohnern, dann haben Sie wirklich keine Vorstellung, was es in einer kinderreichen Familie zu tun gibt. Mrs. Hill finden Sie da hinten in dem Zimmer am Ende des Flurs — bitte!< Er warf mir noch einen giftigen Blick zu und verschwand im Krankenzimmer. Es wurde auch höchste Zeit — meine Gefühle drohten mich nämlich zu überwältigen.«
    »O Larry, du hättest sie lieber unterdrücken sollen.«
    »Nun ja! Ich lehnte gegen die Wand und versuchte vergeblich, gegen einen mörderischen Lachkrampf anzukämpfen, während mir die Tränen über das Gesicht liefen. Und dann passierte etwas Peinliches. Er kam plötzlich aus dem Zimmer — er hat ja so einen unanständig leisen Schritt — , um etwas aus dem Wagen zu holen. Ich stand hilflos gegen die Wand gelehnt und krümmte mich vor Lachen.«
    »Grund genug für ihn, auf dich wütend zu sein.«
    »Und ob er wütend war! Er blickte ostentativ durch mich hindurch und stolzierte hinaus. Ich habe mich dann im Waschhaus versteckt, bis er wieder abgerauscht war. Hoffentlich sehe ich ihn nie wieder.«
    »Ich finde es höchst unklug, mit dem einzigen Arzt im Bezirk in Fehde zu liegen. Wenn du ihn selbst einmal dringend brauchst? Natürlich würde er kommen, denn man sagt ja, daß er äußerst pflichtbewußt ist, aber es müßte doch sehr peinlich sein... «
    »Wieso sollte ich denn einen Arzt brauchen? Susan, ich habe schon öfter festgestellt, daß du ins Predigen kommst, wenn du nähst. Heute morgen bist du wieder einmal reichlich pessimistisch aufgelegt. Komm, wir wollen unsere Sprößlinge mit Schokolade becircen. Wir müssen sehen, ob die Sachen passen.«
    So wenig mir diese Methode gefiel — sie war erfolgreich. Wir kamen an diesem Tag gut voran. Als Dawn von einem Stadtausflug mit Jim nach Hause kam, lobte sie unsere Fortschritte sehr. Sie sah reizend aus; ihre Wangen waren von der kalten Luft gerötet, ihre großen Augen blickten trügerisch sanft. Sie verwickelte sich augenblicklich mit Larry in eine lebhafte Diskussion darüber, was sie zur Hochzeit tragen solle. »Kommen Sie doch bitte mal ans Licht, Larry«, bat sie schließlich. »Schauen Sie sich mein Haar an. Ist es eigentlich wirklich noch ganz in Ordnung?«
    Larry sah sorgfältig Strähne für Strähne durch. »Vollkommen in Ordnung, Dawn. Sie haben herrliches Haar. Das Platinblond steht Ihnen ausgezeichnet, aber das Ganze ist doch eine mühevolle Angelegenheit. Ihr Haar scheint von Natur sehr schön zu sein, warum machen Sie sich also diese Arbeit?«
    »Ja, es ist zwar ganz hübsch, aber so alltäglich. Ich finde es langweilig,

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