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Mittagessen Nebensache

Mittagessen Nebensache

Titel: Mittagessen Nebensache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Tod hatte sogar etwas ungemein Tröstliches an sich. Ich brachte noch die Energie auf, Larrys zu gedenken, aber Christina war ja ein artiges Kind und Sam durchaus imstande, mit der Situation fertig zu werden. Und im Grunde genommen — was ging das mich an? Es war ja alles vollkommen egal.
    Dann, als es mir gerade wieder etwas besser ging, kam der nächste Schlag. Während eines wildtobenden Weststurmes klingelte das Telefon verzweifelt. Nach einer Weile erschien Dawn mit der Hiobsbotschaft, Mrs. Hill sei wieder krank, im Krankenhaus aber kein Bett frei, eine Krankenpflegerin nicht aufzutreiben — was also tun?
    Nun war also eingetreten, was Larry und ich schon längst hatten kommen sehen. Was wir aber nicht mit einkalkuliert hatten — daß wir im kritischen Augenblick beide im Bett liegen würden. »Ihr Hinterwäldler seid aber auch wirklich alle paar Augenblicke krank«, murrte Dawn verdrießlich. »Viel zu schwächlich! Und ich hatte immer geglaubt, die Landbevölkerung sei gesund und kräftig und in der Lage, auf eigenen Füßen zu stehen.«
    Miss Adams’ Bericht war mit ziemlicher Sicherheit zu entnehmen, daß Mrs. Hill zumindest für eine Woche nicht in der Lage sein würde, auf eigenen Füßen zu stehen. Sobald ein Bett frei wurde, sollte sie im Krankenhaus aufgenommen werden. Aber wer kümmerte sich inzwischen um ihren Haushalt? Obwohl ich mich inzwischen auf dem Weg der Besserung befand, war es doch völlig ausgeschlossen, daß Larry oder ich in die Nähe einer Schwerkranken kommen durften, um ihr vielleicht auch noch die Grippe anzuhängen. Tantchen hielt mit Paul telefonisch Kriegsrat.
    »Es ist wirklich Pech, daß Ruth gerade nicht da ist«, jammerte sie. »Sie wäre natürlich sofort eingesprungen. Und mit Larry oder Susan ist nicht zu rechnen.«
    An dieser Stelle der Unterhaltung kroch ich aus dem Bett und übernahm das Gespräch.
    »Mir geht es wirklich schon besser«, versicherte ich heldenhaft. »In drei bis vier Tagen bin ich wieder völlig fit. Das Dumme ist nur, daß wir Mrs. Hill anstecken könnten.«
    »Das kommt gar nicht in Frage, Susan. Doktor North hat ausdrücklich verboten, daß Sie in ihre Nähe kommen. Tja, ich kann also nur versuchen, irgendwo eine Schwester oder eine Haushälterin oder sonst eine hilfsbereite Person aufzutreiben. Eines Tages werde ich noch durchs Land ziehen und um Hilfe für die Landfrauen predigen. Ich rufe Paul an, sobald ich jemanden gefunden habe. Und Sie, Susan, gehen schleunigst wieder ins Bett.«
    Am nächsten Abend saß ich am Kamin — mit dem unbeschreiblichen Gefühl, für diesmal noch am Leben zu bleiben und auch weiterhin Pauls und Christophers Sonnenschein zu sein, als Miss Adams anrief, um uns zu sagen, daß sie keine Hilfe bekommen könne. Es seien im Augenblick so viele Leute krank, es habe einfach niemand Zeit.
    »Bei Mr. Hill muß es drunter und drüber gehen. Die Frau krank, die vielen Kinder, und um das Vieh muß er sich natürlich auch kümmern. Und ausgerechnet jetzt brauchten zwei seiner besten Kühe besondere Pflege. Es ist wirklich ein Jammer.«
    Ich saß da und dachte angestrengt nach. Dann nahm ich mein Herz in beide Hände. »Dawn, bitte verabscheue mich jetzt nicht zu sehr, aber... aber würdest du hingehen? Es wäre ja nur für eine Woche. Bis dahin bin ich wieder völlig gesund, und außerdem wird ja Mrs. Hill ins Krankenhaus gebracht, sobald dort ein Bett frei ist. Ich weiß, es wird furchtbar für dich sein, aber wir können die Leute doch unmöglich im Stich lassen. Nicht wahr, Paul?«
    Mit einer geradezu erschreckenden Herzlichkeit stimmte er sofort zu. »Großartige Idee. Das ist die einzig richtige Lösung. Außerdem braucht Dawn ja nichts weiter zu tun, als Mrs. Hill zu versorgen und ab und zu mal ein Auge auf die Kinder zu werfen. Hill wird bestimmt eine Menge helfen. Es würde dir doch nichts ausmachen, mal eine Woche oder so hinüberzugehen, Dawn?«
    Was sollte Dawn sagen? Ich sah ihr erschrockenes Gesicht, und sie tat mir aufrichtig leid. Ein so gepflegtes, verwöhntes Großstadtmädchen, das nicht die geringste Voraussetzung für den harten Ernst einer solchen Situation mitbrachte — und nun plötzlich dies! Für keine von uns eine leichte Aufgabe, aber für Dawn mußte sie gleichbedeutend mit dem Fegefeuer sein.
    Wenn Paul nicht gewesen und sie so vertrauensvoll angeblickt hätte, würde Dawn sich glatt geweigert haben. Aber selbst seine Gegenwart vermochte nicht zu verhindern, daß sie plötzlich explodierte.
    »Ach,

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