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Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Titel: Mitten im Gefühl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Madge nur deshalb nicht essen konnte, weil sie sie kannte – gekannt hatte –, so war es in Wahrheit doch so, dass sie ständig an diesen demütigenden Augenblick denken musste, als Hector vorbeigefahren war, während sie gerade auf allen vieren über den Gehweg krabbelte.
    Mit der verdammten Paula Penhaligon auf dem Beifahrersitz.
    »Es muss Ihnen nicht peinlich sein, dass Sie gestürzt sind«, hatte Barney zum Abschied noch freundlich angemerkt. »Draußen ist es glatt. Ich bin bei dem Garagenverkauf heute Morgen auch hingefallen.«
    Schön, aber nicht vor dem Menschen, der dich bezahlt, damit er Sex mit dir haben kann, hätte Maggie am liebsten gekontert. Beziehungsweise dem Menschen, der dich früher einmal bezahlt hatte, um Sex mit dir zu haben, bis er jemanden traf, der es umsonst machte. Jemand, der darin auch noch unendlich viel besser war. Auch wenn, laut Tara, Paula Penhaligon ein Facelifting hinter sich hatte.
    Madge stand auf dem Tisch und wurde kalt. Egal. Tara würde dessen ungeachtet eine Brust und ein Bein verzehren, wenn sie nach Hause kam.
    Es klingelte an der Tür, als Maggie gerade den Anorak auswusch. Sie wischte sich die Hände an den Jeans und ging zur Tür. Ein rosawangiges, vergnügt wirkendes Paar stand auf ihrer Schwelle und trampelte sich die kalten Füße warm.
    »O hallo, wir wohnen im Hotel und haben einige Ihrer herrlichen Kissen im Souvenirladen gesehen.« Die junge Frau strahlte Maggie an. »Ich weiß, heute ist Sonntag, aber die Verkäuferin im Laden hat uns Ihre Visitenkarte gegeben und meinte, es würde Ihnen sicher nichts ausmachen, wenn wir kurz vorbeischauen. Wissen Sie, wir fänden es einfach toll, wenn Sie uns ein Kissen machen könnten.«
    »Kein Problem.« Ihre funkelnden Eheringe und die Art, wie sie einander an den Händen hielten, sagten Maggie alles, was sie wissen musste. »Kommen Sie doch herein.«
    Sie hießen Valerie und Alan, und ja, sie waren in den Flitterwochen. Gemeinsam entschieden sie sich für einen Entwurf. Val und Al auf ewig – in geschwungenen Lettern, mit einem rosa Herzen auf lila Grund, umrandet von Schmetterlingen und kleinen Herzen, wie eine viktorianische Valentinskarte.
    »Auf ewig«, hauchte Valerie, und ihre Augen funkelten vor Freude, während sie die dickliche Hand ihres Ehemannes drückte. »So lange wird unser Glück dauern, nicht wahr, Liebling?«
    Oder bis zu eurer Scheidung, dachte Maggie.
    Alan nickte eifrig und meinte: »Wir werden dieses Kissen eines Tages unseren Enkeln zeigen.«
    »Was für eine reizende Idee.« Maggie zwang sich zu einem herzlichen Lächeln. Vielleicht würden sie tatsächlich glücklich. Manche Ehen hielten, oder etwa nicht? In ihren dicken Mänteln, mit den Pullis im Partnerlook und den unromantischen Winterstiefeln schienen sie ausreichend vernarrt ineinander, um die Sache durchzuziehen.
    »Wir sind nur noch ein paar Tage hier«, erklärte Valerie. »Ich gebe Ihnen unsere Adresse, dann können Sie uns das Kissen per Post zuschicken.«
    »Keine Sorge, ich mache mich gleich an die Arbeit.« Maggie hatte einen leeren Abend vor sich. »Wenn Sie morgen wieder vorbeischauen, habe ich es fertig.«
    »Ehrlich? Das ist ja so nett von Ihnen!« Valerie strahlte auf. »Wir können es gleich unseren Familien zeigen, wenn wir nach Hause kommen. Dieses Kissen wird uns immer an die glücklichsten Wochen unseres Lebens erinnern.«
    Kaum waren sie gegangen, machte sich Maggie an die Arbeit. Sie fühlte sich schuldig, weil sie innerlich über die Einfältigkeit der beiden gespottet hatte. Nur weil ihr eigenes Leben jämmerlich war, musste sie nicht automatisch davon ausgehen, dass alle Beziehungen zum Scheitern verurteilt waren. Es war nicht die Schuld von Val und Al, dass sie sich in einen Mann verliebt hatte, der weit außerhalb ihrer Reichweite lag.
    In Wahrheit war sie nur eifersüchtig auf Val und Al und ihre unglaublich rosigen Zukunftsaussichten.
    Eine Träne kullerte über Maggies Wange, während sie auf dem Teppich kniete und rosafarbene Seidenherzen ausschnitt.
    Armselig. Wütend wischte sie die Träne weg.

38. Kapitel
    »Ich sagte, du sollst mir den Rücken schrubben.« Daisy zappelte in der Badewanne und verspritzte Schaum und Wasser, während Joshs Hand spielerisch um ihren Brustkorb glitt. »Das ist nicht mein Rücken.«
    »Anatomie war immer schon mein Schwachpunkt. Gut, dass ich nicht Chirurg geworden bin.« Er grinste und sah aus dem Badezimmerfenster. Da begann sein Handy im Wohnzimmer zu klingeln. »Es

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