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Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Titel: Mitten im Gefühl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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schmale Fensterbrett und rief wie ein Fallschirmlehrer: »Drei-zwei-eins … los!« Mel sprang und traf mit einem grässlichen Aufschlagsgeräusch auf dem Boden auf.

50. Kapitel
    »Schon gut, es ist alles in Ordnung.« Daisy eilte zu Mel und betete, dass sie sich nicht den Rücken gebrochen hatte. Sie kauerte neben ihr und fragte besorgt: » Ist alles in Ordnung?«
    »Ich denke schon.« Mel biss die Zähne zusammen und hievte sich auf die Beine, die zwar wackelig, aber nicht gebrochen waren. Dann nahm sie Freddie in den Arm und brach in Tränen aus.
    »Heiliges Kanonenrohr«, schnaufte Bert Connelly, der mit einem seiner Söhne am Ort des Geschehens auftauchte. »Wir hörten Schreie. Allmächtiger Gott, Kleines, geht es Ihnen gut? Ist mit dem Baby alles in Ordnung?«
    Gewaltige, schwarze Rauchwolken drangen aus dem oberen Fenster, als Dev sprang. Diesmal konnte Daisy wirklich nicht hinsehen.
    »Nette Landung«, meinte Bert anerkennend. »Der Junge hält sich fit. Ich habe übrigens die Feuerwehr verständigt, als mir klar wurde, was hier vor sich geht.«
    »Das haben wir auch.« Daisy fühlte sich ganz schwach vor Erleichterung, dass alle es in Sicherheit geschafft hatten. Sie begann zu zittern.
    »Und im Hotel haben wir auch angerufen. Wir haben Barney herbestellt. Pronto.«
    Mein Gott, der arme Barney. Sein geliebtes Cottage. Zerstört.
    In diesem Augenblick hielt Hectors Land Rover mit quietschenden Bremsen an der Straße. Barney sprang mit weißem Gesicht heraus, bevor der Wagen vollends stand.
    »Allen geht es gut«, rief Dev, während Barney auf Mel und Freddie zurannte und sie in den Arm schloss. Hector stieg im Smoking aus dem Wagen und sagte: »Paula und ich kamen gerade zurück, als Barney aus dem Hotel stürzte. Ich habe den Notruf verständigt. Gott, was für eine furchtbare Sache … Kleines, schau dir nur dein Gesicht an.«
    Daisys Augen tränten aufgrund des Rauches. Sie wischte mit der Hand darüber und merkte, dass ihr Gesicht schwarz war. Dev war noch schwärzer; er sah aus wie ein Angehöriger einer Kommandoeinheit.
    »Ich habe Freddie aus dem Fenster geworfen und Daisy hat ihn aufgefangen«, teilte Dev Hector mit.
    Trotz der entsetzlichen Situation musste Hector kichern. »Das hat Daisy geschafft? Meine Güte, ich habe sie einmal in der Schule beim Ballspielen erlebt. Schrecklich. Gut gemacht, Liebling. Das kommt einem Wunder gleich.«
    »Hector«, quengelte Paula, die in einem hellgelben Kleid und schwindelerregend hohen Absätzen aus dem Wagen stieg. »Gib mir dein Jackett, Liebling. Mir ist kalt.«
    Wenige Minuten später trafen zwei Löschzüge der Feuerwehr ein, dicht gefolgt von einem Krankenwagen und diversen Dorfbewohnern.
    »Ich weiß nicht, wie das passieren konnte«, wiederholte Mel wie erstarrt. Die Sanitäter führten sie zum Krankenwagen. »O Barney, sieh dir nur das Cottage an. Wir haben alles verloren.«
    »Sei doch nicht albern, ich habe immer noch dich und Freddie.« Barney zitterte auch. Die beiden hätten da drin sterben können. Er durfte gar nicht daran denken. Als er aus dem Krankenwagen sah, entdeckte er Paula Penhaligon, die mit verschränkten Armen und mit Hectors Smokingjacke um die Schultern gegen den Land Rover lehnte. Während er zu ihr hinübersah, tänzelte Clarissa zu ihr heran und schnüffelte an ihren eleganten Knöcheln. Mit ärgerlichem Blick versetzte Paula ihr einen Tritt, der so heftig war, dass Clarissa hastig nach hinten wich. Barney, der zu jedem anderen Zeitpunkt entsetzt reagiert hätte, wurde von einem schrillen Schrei an seinem linken Ohr abgelenkt. Freddie erhob Einwände dagegen, mit einem eiskalten Stethoskop abgehört zu werden.
    »Wir müssen nicht ins Krankenhaus«, protestierte Mel. »Es geht uns gut.«
    »Tja, seine Lungen klingen jedenfalls prächtig.« Der Sanitäter zuckte unter Freddies Protestgeschrei, dessen Lautstärke sich abrupt verdoppelte, zusammen und riss sich das Stethoskop aus den Ohren. »Aber wir lassen Sie besser richtig untersuchen, um auf Nummer Sicher zu gehen.«
    Barney stieg aus dem Krankenwagen und suchte Dev.
    »Danke. Für alles.« Die Worte waren erbärmlich unangemessen, aber was sollte er sonst sagen. »Ich fahre mit dem Krankenwagen mit, aber die Sanitäter sind sich sicher, dass die beiden nicht dort behalten werden.«
    »Und was dann?« Während sich Dev die rußgeschwärzte Stirn wischte, wurde Barney mit einem Ruck klar, was er meinte. Sie hatten kein Zuhause mehr.
    »Die Sanitäter warten auf Sie, Barney.«

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