Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)
ich.«
»Daisy hat eine andere Vorstellung von Spaß.« Dev klang amüsiert.
»Ach, ich liebe Rugby!«, rief Kate, und ihre niedlichen Locken hüpften begeistert. »Ich bin ein großer Fan!«
Großer Fan, von wegen. Sie konnte nicht größer als einen Meter fünfzig sein.
»Wir müssen jetzt los«, sagte Dev.
»Viel Spaß!« Die Anstrengung, fröhlich und sorgenfrei zu lächeln, ließ Daisys Zähne schmerzen.
»Werden wir haben«, trillerte Kate.
Als sie das Hotel verließen, ging Daisy zur Rezeption. Sie hoffte, dass es in Twickenham regnete. Wie aus Kübeln. Und wer war eigentlich diese Kate?
»Problem?« Pam sah vom Buchungskalender auf.
»Äh, die Frau, die eben mit Dev wegging.« Daisy runzelte die Stirn und versuchte, effizient und geschäftsmäßig zu klingen und nicht wie ein eifersüchtiger Teenager. »Hast du sie heute Morgen ankommen sehen?«
»Die mit den dunklen Locken? Nein. Warum?«
»Ich habe mich nur gefragt, ob sie die Nacht hier verbracht hat.« Daisy drehte den Kalender auf der polierten Thekenoberfläche zu sich um und überflog die Liste der Einträge. »Siehst du? Nichts. Aber wenn sie bei Dev war, sollten wir ihren Namen wissen. Ich meine, im Falle eines Feuers … «
»Und?«, erkundigte sich Pam mütterlich. »Was machst du heute so?«
Daisy waren die Alternativen ausgegangen. Ihr wurde klar, dass sie keine andere Möglichkeit hatte. Sie unterdrückte ein Seufzen.
»Ich gehe einkaufen.«
52. Kapitel
Tara amüsierte sich prächtig. Sie hatte nicht vergessen, wie man fährt (hurra!), Josh hatte ihr ›Rückwärts-um-eine-Ecke‹-Manöver für makellos erklärt, und sie dachte sogar noch daran, beim Drehen des Lenkrads ihre Arme nicht zu kreuzen – schreckliches Vergehen. Außerdem strahlte die Sonne immer noch vom Himmel, und aus seiner Jackentasche hatte Josh eine Tüte Erdbeerbrausepulver hervorgezogen.
»Hat Daisy Ihnen das verraten?« Tara war von seiner Aufmerksamkeit gerührt.
»Mir was verraten?«
»Dass Erdbeerbrausepulver meine absolute Lieblingsnascherei ist.«
»Nein.« Josh schüttelte den Kopf. »Ich habe es gekauft, weil es meine absolute Lieblingsnascherei ist.«
»Ehrlich?« Tara war entzückt.
»Na ja, unter anderem. Ich bin auch verrückt nach diesen Lakritzschnecken«, gab Josh zu.
»Und Gummibärchen. Als ich klein war, habe ich die roten angefeuchtet und als Lippenstift verwendet«, erinnerte sich Tara verklärt. »Ich fand, ich sah dann einfach toll aus. Mein Gott, schon mit sieben war ich ein Flittchen.«
»Machen Sie sich nicht selbst nieder. Und schauen Sie in den Spiegel, bevor Sie den Blinker setzen«, fügte Josh hinzu, als sie an eine Kreuzung kamen.
»Was wurde aus Ihrem Freund, der sich das Bein gebrochen hat?« Tara wollte unbedingt den Rest der Geschichte hören – mit Josh in Urlaub zu fahren war offenbar ein gefährliches Unterfangen.
»Aus Baz? Er hat die Skier an den Nagel gehängt und sich dem Rodeln verschrieben. Drei Tage später gingen wir alle zusammen in diesen Nachtclub, und jetzt raten Sie mal, was dort passiert ist?«
»Er hat sich auch das andere Bein gebrochen?«
»Falsch. Viel zu vorhersehbar«, spottete Josh. »Er stieß auf dem Weg zum Klo buchstäblich mit dieser Frau zusammen. Sie hatte auch ein Bein gebrochen und ihre Krücken verhakten sich hoffnungslos. Natürlich hat Baz sie daraufhin auf einen Drink eingeladen – typisch Baz. Sie verglichen eine Stunde lang ihre Brüche miteinander und prahlten damit, wie sie sich die Verletzungen zugezogen hatten. Kurz darauf verschwanden sie zusammen.«
»Wohin?«
»Sind in ihr Chalet gehinkt. Gott weiß, wie sie es bewerkstelligt haben, aber den Rest der Woche haben wir Baz kaum zu Gesicht bekommen. Er spricht jetzt vom besten Urlaub, den er je hatte.«
Tara kicherte. »Das ist ja so süß. Ach, wo wir gerade von Süßem sprechen … « Sie öffnete weit den Mund.
»Das ist fast so, als ob man ein Vogelküken füttert.« Er schüttete ihr neues Brausepulver in den Mund. »Die nächste links und dann üben wir das Zurücksetzen mit Richtungswechsel.«
Rückspiegel, blinken, Wendemanöver. Tara fuhr nach links in eine Sackgasse und hielt – tadellos – am Straßenrand. »Übrigens hoffe ich, dass Sie dort drüben keine Mädels aufgegabelt haben.« Sie sah ihn streng an.
Josh grinste. »Natürlich nicht.«
Die übliche Männerantwort.
»Aber vielleicht behaupten Sie das ja auch nur«, hielt Tara dagegen. »Wie können wir da sicher sein?«
»Es ist die
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