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Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Titel: Mitten im Gefühl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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dahergelaufenen Kerlen‹ gehört.«

    Der Dienstag war warm und sonnig – wieder ein herrlicher Frühlingstag. In ihrem Cottage nähte Maggie gewissenhaft Reißverschlüsse in einen Haufen fertiger Kissenbezüge und versuchte, das Gefühl der Erregung in ihrer Magengrube zu unterdrücken.
    Es war idiotisch, aber sie konnte nicht anders. Sie fühlte sich wie eine Frau, die schon ein halbes Dutzend Mal vor dem Altar stehengelassen wurde, jedoch der festen Überzeugung war, dass ihr Bräutigam dieses Mal auftauchen würde.
    Nur wartete sie nicht auf einen Bräutigam, sondern auf den Waschmaschinentechniker. Was beinahe ebenso aufregend war. Denn Dino – so hieß er – hatte nicht nur treulich gelobt, um 14 Uhr einzutreffen, er hatte ihr auch versichert, dass er genau das richtige Ersatzteil besaß, um ihre Waschmaschine zu reparieren.
    Er hatte dermaßen zuversichtlich geklungen, dass Maggie ihre Skepsis vergaß. Ihre lange Qual war endlich vorüber, dessen war sie sicher.
    In der Ferne schlug die Kirchturmglocke zweimal und Maggie verspürte eine leichte Anwandlung von Zweifel. In diesem Augenblick hörte sie das Quietschen von Bremsen vor dem Haus. Er war hier!
    Meine Güte, er sah gar nicht mal schlecht aus. Endlich schickten sie zur Abwechslung einen halbwegs anständigen Prachtburschen. Nicht, dass es einen Unterschied gemacht hätte. Entscheidend war nur, ob er das Ersatzteil einsetzen konnte.
    »Sie müssen Maggie sein«, rief Dino fröhlich, als sie die Tür aufriss.
    Meine Güte, sie hatte am Telefon so lange getobt, dass die Firmenvertreter sie schon mit Vornamen kannten. Die gesamte Belegschaft bezeichnete sie hinter ihrem Rücken wahrscheinlich als die ›Übergeschnappte Maggie‹.
    »Kommen Sie herein. Ich bin ja so froh, Sie zu sehen.« Maggie wollte zeigen, dass sie keine kreischende Vettel war. »Tee oder Kaffee?«
    »Tee, bitte.« Er grinste sie an. »Schwarz, ohne Zucker.«
    Besorgt fragte Maggie: »Haben Sie das Ersatzteil dabei?«
    »Das habe ich Ihnen doch versprochen.«
    In der Küche öffnete Dino seine Tasche und hielt die Plastiktüte mit dem kostbaren Modul hoch. Seine hellbraunen Augen blitzten und er tat so, als würde er sie tadeln. »Ach, Ihr Kleingläubigen.«
    »Machen Sie sich nicht über mich lustig«, protestierte Maggie. »Ich wurde schon einmal enttäuscht.«
    »Keine weiteren Enttäuschungen. Jetzt bin ich ja hier. Also gut, legen wir los.« Mit einem lobenswerten Mangel an Grunzern zog er die Waschmaschine unter der Arbeitstheke hervor und machte sich sofort mit seinem Schraubenzieher daran zu schaffen. Mit neuem Mut setzte Maggie den Kessel auf und holte die Tassen.
    Als besondere Leckerei richtete sie für Dino einen Schokoladenkeks zu seinem Tee an.
    Um 14 Uhr 20 tauchte er in der Tür zum Wohnzimmer auf. Der Ausdruck auf seinem Gesicht erinnerte an einen der Fernsehärzte, kurz bevor er verkündet, dass es bösartig ist. »Wir haben da ein Problem.« Dino wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn.
    Maggie, die immer noch Reißverschlüsse in Kissenhüllen nähte, sah ihn an. »Was für ein Problem?«
    »Das Teil, das wir für die Ursache des Defekts hielten … tja, daran lag es doch nicht.«
    Das war nicht das, was Maggie hören wollte. Sie spürte, wie sich ihre Kiefer verkrampften. »Und?«
    »Es tut mir wirklich Leid. Wir müssen ein anderes Teil bestellen.«
    Er war sichtlich verdrossen. Maggie war das egal. »Wie lange wird das dauern?« Das war eine rhetorische Frage; sie kannte die Antwort bereits. »Noch einmal zwei Wochen?«
    »Vielleicht zehn Tage. Ich vermerke die Bestellung als dringend. Hören Sie, ich weiß, Sie sind enttäuscht … «
    »Enttäuscht?« Maggie hörte, wie ihre Stimme unabsichtlich zum Sopran wurde. »Enttäuscht beschreibt auch nicht annähernd meine Gefühlslage. Sie haben mir versprochen , die Maschine heute Nachmittag zu reparieren!«
    »Das weiß ich, aber ich musste doch von dem ausgehen, was mein Kollege mir erzählt hat. Er dachte, er hätte den Fehler gefunden, aber das hatte er nicht.«
    »Gut, in diesem Fall müssen wir eine andere Lösung finden.« Maggie stand auf und griff sich das Telefon. »Sie werden jetzt sofort Ihren Chef anrufen und ihm sagen, dass es mir reicht. Ich will eine neue Maschine. Eine, die auch tatsächlich funktioniert. Er kann sie noch heute Nachmittag anliefern lassen. Dann installieren Sie die Maschine gleich für mich und nehmen das defekte Gerät mit. Klingt das in Ihren Ohren vernünftig?«
    Dino

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