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Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)

Titel: Mitten im Gefühl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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reden.«
    »Ich schneide gerade die Papardelle zurecht.«
    »Er bittet ganz höflich.«
    Dino kam ans Fenster, mit mehligen Händen, in denen er ein Messer hielt.
    »Hören Sie, Sir, können wir das nicht beenden?«, bat Barry.
    »Sie hat alle Schlüssel.« Feierlich fügte Dino hinzu: »In ihrem BH.«
    »Sie könnten doch aus diesem Fenster klettern?«, flehte Barry.
    »Aus diesem hier?« Dino warf einen entsetzten Blick auf den schmalen Rahmen, der weniger als dreißig Zentimeter breit war. »Für wen halten Sie mich? Für Kylie Minogue?«
    »Da kommt die BBC«, sagte Maggie. Adrenalin rauschte durch ihre Adern, als sie den weithin sichtbaren Ü-Wagen auf sich zurollen sah, mit zwei weiteren Fahrzeugen im Kielwasser.
    »Telefon«, sagte Dino, als hinter ihnen das Telefon klingelte.
    »Maggie Donovan?«, sagte die Stimme am anderen Ende, als sie den Hörer abnahm. »Hallo, hier spricht Tammie Houston. Ich rufe von Radio 5 Live an … «

    Pam, die für Klatsch und Tratsch lebte, fing Daisy ab, als sie aus ihrer Vier-Uhr-Sitzung kam.
    »Hast du schon von der Sache in der High Street gehört? Einige der Gäste haben mir erzählt, dass Reporter und Übertragungswagen vom Fernsehen vor den Cottages stehen. Und die Polizei ist auch dort.«
    Jede Erwähnung von Polizei brachte schlagartig die Erinnerung an Stevens Unfall zurück. Daisy schauderte. »Haben sie auch erzählt, was los ist?«
    Tara, deren Dienst kurz zuvor geendet hatte, schlenderte durch den Empfangsbereich und fragte unbekümmert: »Worum es wobei geht?«
    »Irgendjemand wird als Geisel gehalten.« Pam schaute wichtig. »Man stelle sich vor – hier bei uns auf der High Street!«
    »Welches Cottage?« Daisy konnte das kaum glauben. Sie waren hier schließlich in Colworth, nicht in der Bronx.
    »Das haben sie nicht gesagt. Aber das Cottage soll eine blaue Tür haben.«
    Daisy und Tara sahen einander an. Pam wohnte nicht im Dorf. Die einzige blaue Tür in der High Street gehörte Maggie.
    »Komm.« Daisys Herz pochte. »Wir gehen.«

    »Ich glaube es einfach nicht.« Tara stöhnte. »Mein Gott, wie peinlich. Meine eigene Tante … «
    Mittlerweile hatte sich in der Straße eine ziemlich große Menschenmenge angesammelt, dazu zahlreiche Pressevertreter. Maggie, so war zu hören, gab derzeit einem Radiosender ein Liveinterview am Telefon. Eine Fernsehcrew wartete darauf, dass sie fertig wurde, damit sie ihrerseits mit Maggie ein Interview für die Sechs-Uhr-Nachrichten führen konnte.
    »Das ist überhaupt nicht peinlich«, rief Daisy. »Das ist absolut brillant! Oh, schau, da kommt sie.«
    Maggie tauchte am Schlafzimmerfenster auf. Mit strahlenden Augen blickte sie selbstbewusst wie ein Profi in die Kameras.
    »Maggie! Haben Sie schon von Carvers gehört? Schicken sie eine Ersatzmaschine?«
    »Ich habe eben mit ihnen gesprochen«, rief Maggie dem Journalisten vom Bath Echo zu. »Sie beraten sich derzeit mit ihren Anwälten.« Mit zuckenden Mundwinkeln fügte sie hinzu: »Ich habe ja sooolche Angst.«
    »Weiter so, Mädel!«, johlte ein amerikanischer Tourist, klatschte und bekundete pfeifend seine Zustimmung. »Viel Erfolg!«
    »Maggie, können wir ein Foto von Ihnen beiden machen?«
    Maggies Geisel gesellte sich zu ihr an das Fenster im ersten Stock, und die Kameras klickten.
    »Meine Güte«, meinte Daisy beeindruckt.
    Hector fuhr mit seinem Land Rover an den Straßenrand und ließ das Wagenfenster aufgleiten. »Was ist hier los?«
    »Maggie hat ihren Techniker gekidnappt. Sie lässt ihn erst frei, wenn sie eine neue Waschmaschine bekommt.« Daisy genoss das Drama. »Das da oben neben ihr ist er. Ist das nicht phantastisch?«
    Hector sah zum Fenster hoch und war sich gar nicht so sicher. Das Lachen, das sie und der Techniker teilten, verursachte ihm ein ausgeprägtes Unwohlsein.
    Einer der Fernsehsender suchte die Straße nach frischen Interviewpartnern ab. Da Hector in diesen Dingen großartig war, sagte Daisy: »Los, Dad, sprich du mit ihnen. Sag ihnen, dass wir alle hinter Maggie stehen.«
    Da rief einer der Reporter nach oben: »He, Dino, wie werden Sie von ihr behandelt?«
    »Sie behandelt mich sehr gut. Ich hätte von keiner netteren Frau gekidnappt werden können.« Dino lächelte breit und legte eine Reihe regelmäßiger weißer Zähne frei. »Keinerlei Klagen von meiner Seite.«
    Hectors Hände verkrampften sich um das Lenkrad.
    »Tara!«, rief Maggie, die jetzt erst ihre Nichte und deren Freundin entdeckte. »Liebes, es tut mir so Leid. Es macht

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