Mitten im Gefühl: Roman (German Edition)
Maggies Cottage vorbeifuhr. Sie parkten das Auto von Josh auf dem Hotelparkplatz und liefen zum Cottage zurück.
»Ich weiß nicht, was wir hier machen«, meinte Josh. »Wir könnten doch noch ein paar Fahrstunden einschieben.«
»Ich bin genug gefahren.« Tara fühlte sich herrlich wollüstig. »Ich möchte jetzt etwas anderes probieren.«
»Was denn? Golf spielen?«
»Etwas, das mehr Spaß macht als Golf.« Ihre Augen tanzten, während sie auf ihn zuging.
»Pass auf, was du sagst – es gibt nicht viel, das mehr Spaß macht als Golf.« Josh zögerte, tat so, als konzentriere er sich. »Mir fällt da nur eine Sache ein.«
»Was für ein Zufall. Genau daran habe ich auch gerade gedacht.«
»An Skifahren?« Josh hob seine Augenbrauen. »Entschuldigung bitte, was machst du da eigentlich?«
»Es ist ein kompliziertes, technisches Manöver. Man nennt es Jeans aufknöpfen.«
»Aber … «
»Wir sind ganz allein«, konstatierte Tara. »Maggie ist weg und wird live von Radio Bristol interviewt.« Sie schwieg kurz. »Wir gehen jetzt nach oben.«
»Immer mit der Ruhe. Ich dachte, du wolltest mir beweisen, dass du kein Flittchen bist, das bei jeder Gelegenheit seinen Schlüpfer von sich wirft?«
Während er sprach, fuhr er mit den Fingern sacht über den weißen Stern auf der Vorderseite ihres rosafarbenen Tops. Tara zitterte vor Verlangen.
»Mal ehrlich, wir wissen beide, dass ich ein Flittchen bin. Ich habe dir alles von meiner schmierigen Vergangenheit erzählt und es hat dich nicht abgeschreckt. Im Grunde haben wir also lange genug gewartet.«
»Ahh, ein dreifach Hoch!« Mit einem verruchten Grinsen hakte Josh seine Daumen in die Gürtelschlaufen ihrer weißen Jeans und zog sie an sich. »Ich glaube, diese Idee sagt mir zu.«
Tara rieb sich an seinen Hüften. »Rate mal? Das habe ich schon gemerkt.«
»Ich freue mich sehr darauf, dein Zimmer zu sehen.«
»Und ich kann es kaum erwarten, es dir zu zeigen.«
Josh atmete langsam aus. »Was glaubst du, wann Maggie zurückkommt?«
Tara küsste ihn und öffnete geschickt den letzten Knopf an seinen Jeans. O ja, es hatte schon seine Vorteile, ein Flittchen zu sein.
»Mach dir keine Sorgen wegen Maggie. Sie wird noch stundenlang weg sein.«
58. Kapitel
Hector hatte eine Zeit lang am anderen Ende der High Street herumgelungert. In dem Moment, als das Taxi auftauchte, wusste er, dass Maggie darin saß, und er straffte unwillkürlich die Schultern.
Das war er jetzt. Der Augenblick der Wahrheit. Entweder machte er sich gleich zum größten Trottel aller Zeiten oder …
Nicht daran denken. Sie war wieder da und er musste sie einfach sehen. Das Taxi hielt vor dem Cottage. Maggie stieg aus, und Hectors Herz machte einen Sprung. Wenn er ehrlich war, dann war er in den letzten zwei Jahren ein Trottel gewesen – er hatte nur bis zu diesem Tag gebraucht, um das herauszufinden.
»Maggie«, rief er, als sie in ihrer Tasche nach dem Haustürschlüssel suchte.
Das Taxi fuhr davon, und sie sah zu ihm auf. Die Sonnenbrille auf ihrem Scheitel hielt das verwuschelte Blondhaar aus ihrem Gesicht.
»Hector.« Maggie verhielt sich zurückhaltend. Sie fragte sich, warum er auf sie zugerannt kam, sich ihr am helllichten Tage näherte.
»Ich habe auf dich gewartet.« Hector blieb eineinhalb Meter vor ihr stehen. »Wir müssen reden.«
»Worüber?«
Hector konnte sich nicht bremsen. Es platzte aus ihm heraus. »Hast du mit ihm geschlafen?«
Stille. Maggie starrte erst ihn an, dann die schnatternde Schar von Fotoapparate schwingenden Touristen, die auf der anderen Straßenseite an ihnen vorbeiflanierte.
»Was geht dich das an?«, brachte sie schließlich heraus.
»Es geht mich sehr viel an! Es ist wichtig .«
»Pst. Würdest du bitte etwas leiser sein?«
»Werde ich nicht!«, donnerte Hector förmlich. »Es ist mir egal, ob das ganze Dorf mich hört.«
Maggie drehte sich ärgerlich um und schob den Schlüssel ins Schloss. Hector mochte es egal sein, ihr aber nicht. Und wie konnte er es wagen zu glauben, dass er mit jemand anderem schlafen durfte, sie jedoch nicht?
»Du kommst besser herein.« Anzüglich fügte sie hinzu: »Wo ist Paula?«
»Keine Ahnung. Lässt sich die Nägel machen … ist mir auch egal.« Hector winkte abweisend in Richtung Hotel.
»Wo gehst du hin?«, verlangte Hector zu wissen. »Ich sagte, wir müssen reden.«
»Ich sehe nur nach der Waschmaschine.« Maggie marschierte in die Küche. Er sah zu, wie sie die Tür der Maschine öffnete, einen
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