Mitten in der Nacht
schwungvoll übers Parkett wirbeln, bis ihre Beine schwach wurden.
»Du steckst voller Überraschungen.«
»Worauf du Gift nehmen kannst.« Er nahm sie in seine Arme und jagte ihr den Blutdruck hoch, als er mit seinen Händen über ihren Körper strich und sie an den Hüften packte. Ihr Körper drehte sich vor seinem, und wie zwei Wellen glitten sie zu den Klängen des klagenden Tenorsaxophons dahin.
Er ließ sie fallen, und sie ließ es lachend mit sich geschehen, obwohl ihr Puls schon im Grenzbereich schlug. Sie ließ ihren Kopf zurücksinken und ihr Haar nach unten fließen, als er sein Gesicht zu ihr hinabsenkte. Seine Lippen und leicht aufgesetzte Zähne streiften ihr Kinn, dann riss er sie schwungvoll nach oben, drehte sie, umgarnte sie.
Alles war in warmes rauchblaues Licht getaucht, und da seine Bewegungen so fließend waren, schienen sie sich unter Wasser zu bewegen. Das sehnsüchtige Verlangen, das sie nicht zulassen wollte, kroch ihr in die Eingeweide. Mit halb geschlossenen Augen fuhr sie ihm mit der Hand durchs Haar, zog sein Gesicht näher heran, diesen letzten Zentimeter näher, bis seine Lippen die ihren berührten.
»Du passt zu mir, Lena. Wir passen zusammen.«
Sie schüttelte den Kopf und drehte ihn, bis ihre Wange an seiner ruhte. »Wenn du in der Liebe nur halb so gut bist wie beim Tanzen, dürftest du ein Heer lächelnder Frauenlippen im Gefolge haben.«
»Lass es mich dir beweisen.« Er knabberte an ihrem Ohrläppchen und spürte die Welle der Erregung, die sie durchzuckte. »Ich möchte dich berühren. Ich weiß, wie deine Hand sich unter meinen Händen anfühlen wird. Ich habe davon geträumt.«
Sie ließ ihre Augen geschlossen und versuchte die Sehnsucht zu verdrängen. »Tanz einfach mit mir. Es wird langsam spät, und ich wünsche mir noch einen Tanz.«
Als sie in der Limousine saßen, legte sie ihren Kopf auf seine Schulter. Musik, Wein und gedämpftes Licht ließen sie nicht los und hielten sie in ihrem Bann. Sie ertrank in romantischer Schwelgerei, und obwohl sie wusste, dass genau das von ihm beabsichtigt gewesen war, wurde die Wirkung nicht geschmälert. Sie wurde sogar verstärkt.
Declan gehörte zu den Männern, denen es auf jedes Detail ankam. Im Großen wie im Kleinen. Bei dem Haus, das er sich ausgesucht hatte, und bei der Frau, die er haben wollte.
Sie bewunderte das. Bewunderte ihn.
»Du verstehst es, ein Mädchen gut zu unterhalten, cher.«
»Dann lass mich das doch morgen Abend wieder tun.«
»Morgen Abend arbeite ich.«
»Dann eben, wenn du das nächste Mal frei hast.«
»Ich werde darüber nachdenken. Und das ist nicht kokett gemeint, Declan.« Sie setzte sich auf, so dass sie ihm in die Augen sehen konnte. »Koketterie mag ich nicht. Ich bin vorsichtig. Ich kann zwar nicht behaupten, dass mir das gefällt, aber wenn es um dich geht, halte ich das für das Klügste. Und ich bin gerne klug.«
Als die Limousine vor ihrem Haus sanft zum Stehen kam, strich sie ihm mit dem Finger über die Wange. »Und jetzt bringst du mich zur Tür und gibst mir einen Gutenachtkuss.«
Er trug den Silbereimer mit den violetten Tulpen, stellte ihn vor ihrer Tür ab und nahm dann ihr Gesicht in seine Hände.
Der Kuss war zärtlicher, als sie erwartet hatte. Sie war auf Hitze, die fordernde, durchdringende Hitze gefasst gewesen, die ihre Widerstände zu schmelzen vermocht hätte. Stattdessen ging er es zärtlich und sanft an und beendete den Abend, wie er begonnen hatte. Mit Romantik.
»Und wie wär's, wenn wir uns vor deiner Arbeit sehen?« Jetzt hob er ihre Hand an seine Lippen. »Ich nehme dich mit zu einem Picknick.«
Verdutzt starrte sie ihn an. »Ein Picknick?«
»Warm genug wird es wohl sein. Wir können am Teich eine Decke ausbreiten. Und du kannst Rufus als Anstandswauwau mitbringen. Ich sehe ihm so gern zu, wenn er hineinspringt.«
»Lass gut sein.« Jetzt nahm sie sein Gesicht in die Hände. »Hör auf. Ich möchte, dass du jetzt runter zu dem großen dicken Auto gehst.«
»In Ordnung.« Er berührte ihr Haar. »Ich will nur noch warten, bis du im Haus bist.«
»Geh runter zum Wagen«, wiederholte sie. »Bezahl diesen Fahrer und sag ihm, er kann nach Hause fahren. Dann kommst du wieder rauf.«
Er schloss seine Hände über ihren Handgelenken, spürte ihren Pulsschlag. »In fünf Minuten bin ich wieder da. Und dass du es dir nicht anders überlegst. Zwei Minuten«, verbesserte er sich. »Stopp mich.«
Während er die Treppe hinunterraste, nahm sie die Blumen und
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