Mitten ins Herz (German Edition)
die außerordentlich hübsch war und rotes Haar hatte: Die meisten Männer erinnerten sich an so eine Schönheit. Wahrscheinlich, weil sie selbst niemals in den Genuss kommen würden, ein solches Prachtweib ihr Eigen zu nennen.
Als er auf den Parkplatz des Diners einbog, waren nur noch wenige Gäste anwesend. Er parkte den Wagen so, dass er einen guten Einblick in das Lokal hatte.
Jetzt musste er nur noch warten, bis Hugh den Laden abschloss und zu seinem Fahrzeug ging. Dann würde er sich den Kerl schnappen und die Antworten aus ihm heraus prügeln.
David musste nicht lange warten. Schon nach kurzer Zeit verließen die letzten Gäste das Restaurant. Kurz darauf folgte eine Kellnerin, die er nur vom Sehen kannte und schließlich verließ auch noch der Koch das Lokal.
Als David beobachtete, wie Hugh abschloss und das Schild auf "Closed" drehte, fuhr seine Hand suchend über den Fußraum der Rückbank. Als er das Brecheisen ertastet hatte, nahm er es und stieg aus. Hugh musste jeden Moment aus der Hintertür auf den Parkplatz kommen und David wollte den Überraschungsmoment nutzen.
Flink wie eine Katze lief er hinüber und presste sich in die Schatten der Hauswand. Keine Minute später quietschte die Tür und Hugh trat heraus ins Freie.
Ohne ein Geräusch von sich zu geben, machte David drei große Schritte und holte dabei weit aus. Dann schlug er dem Hünen von einem Mann das Brecheisen mit aller Kraft über den Rücken.
Bevor Hugh realisieren konnte, was da gerade geschah, zertrümmerte David ihm anschließend das rechte Schienbein. Der ältere Mann ging zu Boden und stöhnte vor Schmerzen.
»Du Wichser hast ihr geholfen zu entkommen. Du sagst mir jetzt auf der Stelle, wo sie ist«, knurrte David. Hugh hob schwerfällig den Kopf. Als er erkannte, wer da mit erhobenem Brecheisen über ihm stand, wich alle Farbe aus seinem Gesicht und seine Gedanken überschlugen sich.
Woher wusste David, dass er Summer geholfen hatte? Für einen Moment machte er sich große Sorgen um die junge Frau, doch dann beruhigte er sich. Wenn ihr Ehemann sie gefunden hätte, würde er ihn jetzt nicht fragen, wohin Summer gefahren war.
Demnach war sie also noch in Sicherheit. David wusste nicht, wo sie war und von ihm würde dieser Frauenschänder kein Wort erfahren. Hugh war fast doppelt so alt wie Summer und fühlte sich auf eine gewisse Art und Weise für sie verantwortlich. Vom Alter her könnte sie seine Tochter sein, auch wenn er wesentlich jünger aussah, als er in Wirklichkeit war.
»Leck mich am Arsch. Von mir erfährst du nicht einmal die Uhrzeit.« Davids Züge verfinsterten sich, doch dann zuckten seine Mundwinkel.
»Das hab ich mir schon gedacht«, sagte er ganz ruhig und holte aus.
Als David in sein Auto stieg, lächelte er. Jetzt fühlte er sich besser. Jeder, der sich mit ihm anlegen wollte und sich in seine Ehe einmischte, würde mit Konsequenzen rechnen müssen. Hugh war selbst schuld und nun hatte er die Quittung dafür bekommen.
KAPITEL 5
Summer steckte das Ticket in ihre Geldbörse und sah sich um. Seit über sechs Stunden saß sie jetzt schon hier auf dem Busbahnhof. Da die letzte Verbindung nach Key West am späten Nachmittag gegangen war, hatte sie nun eine Fahrkarte für die Fahrt um 10.40 Uhr am Montagvormittag.
Summer hatte entschieden, die Nacht hier zu verbringen. Sie würde jetzt zwar liebend gerne in einem richtigen Bett liegen, aber die Kosten für ein Motelzimmer konnte sie sich sparen. Die paar Stunden würde sie auch noch überleben, selbst wenn ihr Hintern von den harten Holzbänken mittlerweile schmerzte.
Sie hatte eine gebrauchte Zeitschrift gefunden, die sie nun schon zum dritten Mal durchblätterte. Mit ihren Gedanken war sie jedoch ganz woanders. Morgen Nachmittag würde sie in Key West ankommen und mit etwas Glück würde sie Jake noch am gleichen Abend sehen. Sie hatte überlegt die Auskunft anzurufen und sich seine Nummer geben zu lassen, doch diesen Gedanken hatte sie schnell wieder verworfen. Summer würde sich nicht ankündigen. Sie wollte ihn suchen und sehen, wie er lebte. Danach würde sie weitersehen.
Während sie einen Artikel überflog, in dem Miamis Sehenswürdigkeiten angepriesen wurden, nahm sie aus dem Augenwinkel eine Gestalt wahr. Sie sah auf und sah einen Mann, der die Bahnhofshalle betrat.
Er ging zielstrebig auf den einzigen, noch geöffneten Schalter zu. Summer ließ ihre Zeitschrift auf den Schoß sinken und beobachtete den Fremden. Er war groß, hatte
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