Mitten ins Herz (German Edition)
war sie zwar noch verheiratet, aber sie selbst hatte mit dieser Ehe schon vor Monaten abgeschlossen.
Langsam wichen ihre Bedenken gegenüber Robert und mit der Zeit unterhielten sich die beiden als wären sie alte Freunde. Die Zeit verging wie im Flug. Im Nachhinein war Summer Robert dankbar, dass er sie angesprochen hatte.
Als der Greyhound Bus pünktlich einfuhr, setzten sich die beiden nebeneinander. Robert hatte ihr mittlerweile das Du angeboten, das sie nur zu gerne angenommen hatte.
»Wenn du Lust hast, können wir ja die nächsten Tage mal zusammen essen gehen. Ich kenne ein wundervolles Lokal, in dem es den besten Fisch in ganz Key West gibt«, sagte Robert.
»Das würde ich sehr gerne machen«, antwortete Summer lächelnd.
»Dann gib mir deine Telefonnummer und ich rufe dich an«, verkündete Robert gut gelaunt.
»Ich habe keine Handynummer. Noch nicht, aber ich werde mir schnellstmöglich eine neue Karte besorgen. Gib du mir einfach deine Nummer und ich melde mich bei dir«, versicherte sie.
Er zog eine Augenbraue nach oben.
»Sagst du das jetzt nur, weil du doch kein Interesse hast, mit mir essen zu gehen?«, entgegnete er zweifelnd. Summer hob die Hand zum Schwur.
»Ich schwöre, es ist, wie ich es sage und ich verspreche, dich anzurufen.« Robert öffnete seinen Aktenkoffer, zog eine Visitenkarte heraus und überreichte sie ihr.
»Wehe du meldest dich nicht«, drohte er grinsend mit erhobenem Zeigefinger. Summer steckte die Karte in ihre Tasche und schenkte ihm ein Lächeln.
»Keine Angst, ein gutes Essen lasse ich mir nicht entgehen.« Summer freute sich darauf, mit ihm auszugehen. Er war nett, zuvorkommend und man konnte sich verdammt gut mit ihm unterhalten. Sie hatte ja nicht vor, eine Beziehung mit Robert aufzubauen. Schließlich war sie ihrer Ehe gerade erst entkommen und brauchte jetzt zunächst einmal Zeit für sich selbst. Aber gegen ein wenig nette Gesellschaft hatte sie nichts einzuwenden.
Summer erfuhr, dass Robert in der Computerbranche tätig war. Er erzählte ihr, dass er in seinen wilden Jahren sogar einige namhafte Seiten gehackt hatte, bevor ihn eine weltbekannte Computerfirma eingestellt hatte. Er entwickelte Anti-Virensoftware und Ähnliches. Schließlich wusste ein ehemaliger Hacker am besten, worauf er zu achten hatte.
Am Montag gegen 19 Uhr fuhren sie in den Busbahnhof von Key West ein. Dieser lag genau vor dem kleinen Flughafen am Meer. Summer atmete die frische Seeluft ein und fühlte sich wie damals im Urlaub.
Robert hatte ihr angeboten, sie in seinem Taxi mitzunehmen, da Summer ihm erzählt hatte, dass sie zum Mallory Square wollte und er in dieselbe Richtung fuhr. Als sie durch die von Touristen bevölkerten Straßen fuhren, erinnerte sich Summer an die Zeit, in der sie noch ein unbeschwertes Kind gewesen war. Damals war ihre größte Sorge gewesen, was sie am nächsten Tag anziehen sollte.
Wie sehr hatte sie sich jedes Jahr auf den Urlaub gefreut und auf Jake. Bei dem Gedanken an ihn, begann ihr Herz schneller zu schlagen. Das Taxi hielt an und Summer öffnete die Tür.
»Vielen Dank fürs Mitnehmen«, sagte sie.
»Du denkst daran, mich anzurufen?«, erinnerte er sie. Summer lachte.
»Nicht einmal ein Hurrikan könnte mich davon abhalten.« Dann schlug sie die Tür zu und hob die Hand zum Abschiedsgruß.
Bevor sie zum Mallory Square hinunterging, legte Summer einen Stopp an einer öffentlichen Telefonzelle ein. Sie wühlte einige Quarter aus ihrer Tasche und wählte die Nummer von Hughes Diner.
Es klingelte einmal … zweimal …. dreimal.... viermal. Summer runzelte die Stirn, legte auf und wählte erneut. Wahrscheinlich hatte sie sich nur verwählt. Nach dem zehnten Freizeichen hängte sie den Hörer wieder auf die Gabel und kratzte sich nachdenklich am Kopf.
Vielleicht hatte Hugh so viel zu tun, dass er nicht die Zeit hatte, ans Telefon zu gehen. Womöglich hatte sich wieder diese neue Kellnerin krankgemeldet und er war auf sich allein gestellt. Dieses blonde Miststück war ihr von Anfang an nicht geheuer gewesen.
Summer selbst hatte diese Betty ganze zwei Wochen eingearbeitet und sich nicht nur einmal über ihre liederliche Arbeitseinstellung aufgeregt.
Mit einem Mal tat ihr Hugh leid und sie wünschte, sie könnte ihm helfen. Summer starrte auf das Telefon und überlegte kurz, dann nahm sie ihre Tasche und machte sich wieder auf den Weg. Sie würde es einfach später noch einmal versuchen.
DAVID
Die Wohnung sah bereits am
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