Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mitten ins Herz (German Edition)

Mitten ins Herz (German Edition)

Titel: Mitten ins Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
Vom Netzwerk:
sie nach.
    »Na, weil... weil. Es ist eben etwas völlig anderes«, stammelte er unbeholfen.
    »Na, wenn das so ist«, sagte Summer gespielt ernst und musste ein Grinsen unterdrücken. Jake versuchte noch eine geschlagene Stunde, ihr ein Treffen mit Robert auszureden. Hätte sie nicht gewusst, dass er verlobt war und bald heiraten würde, hätte Summer den Eindruck bekommen, er sei eifersüchtig.
    Nach dem Essen spazierten beide die Promenade entlang. Als Summer beiläufig erwähnte, dass sie noch nie auf einem Jetski gesessen hatte, zog er sie spontan mit sich.
    »Das werden wir umgehend ändern«, teilte er ihr mit und überreichte Summer eine Schwimmweste. Sie sah verdutzt auf das orangefarbene Teil in ihrer Hand.
    »Ähm … du erinnerst dich aber schon, dass ich schwimmen kann?« Er warf den Kopf in den Nacken und lachte so laut, dass sie nicht anders konnte, als mit einzustimmen.
    »So kenne ich dich, Kürbisköpfchen«, sagte er kopfschüttelnd. »Ich werde auch eine Schwimmweste tragen. Wenn wir weit raus aufs Meer fahren, ist es sicherer, glaub mir«, erklärte er und zog seine Weste über. Summer zuckte mit den Schultern und tat es ihm gleich.
    Nach einigem Hin und Her konnte sie ihn davon überzeugen, dass sie sich für den Anfang wohler fühlte, wenn beide auf einer Maschine fahren würden.
    So hätte sie die Möglichkeit, sich ganz langsam daran zu gewöhnen. Beim nächsten Mal würde Summer dann einen eigenen Jetski nehmen, versprach sie.
    Sie setzte sich hinter ihm auf das Gefährt und dann donnerten sie auch schon los. Ihm so nah zu sein und seinen Oberkörper so dicht an ihrem zu spüren, warf sie völlig aus der Bahn.
    Summer vergaß auf die hohen Wellen zu achten und auf die Sprünge, die sie deshalb machten. Anstatt sich etwas vom Sitz zu erheben, wie Jake es ihr erklärt hatte, blieb sie wie angewurzelt sitzen und stauchte sich die Wirbelsäule mehr als nur einmal. Auch war sie sich hundertprozentig sicher, dass ihr Hintern am nächsten Tag die Farbe einer überreifen Aubergine haben würde.
    Nie im Leben hätte Summer gedacht, dass Jetski fahren so anstrengend sein konnte. Als sich ihre Finger immer verkrampfter in Jakes Brust bohrten, machte er etwas langsamer. Irgendwann erreichten sie glasklares, seichtes Wasser und Summer stieg ab.
    Sie befanden sich direkt vor einer der Inseln, die man auch von der Hafenpromenade aus sehen konnte. Die Insel direkt vor ihnen hieß Tank Island und dort lebten nur die wirklich reichen Bonzen, erklärte Jake. Dann deutete er auf die Insel gegenüber, die unbebaut war und auf der nur Bäume und wildes Grünzeug wucherten.
    »Das ist Wisteria Island. Dort findet man massenhaft Obdachlose.« Summer hielt sich die Hand schützend vor die Augen und sah hinüber zu dem verwilderten Fleckchen Erde. Um die Insel herum erkannte sie zahlreiche, rostige Boote und verwahrloste kleine Kutter, die dort vor Anker lagen.
    »Was sind das für Boote?«, fragte sie neugierig.
    »Dort leben viele der Heimatlosen.« Einen Moment lang dachte sie, dass es keinen schöneren Platz geben konnte, wenn man obdachlos war. Doch dann ging ihr durch den Sinn, dass diese Menschen oft hungerten und nicht wussten, wie sie das Essen für den nächsten Tag bezahlen sollten und sie schämte sich für ihre oberflächlichen Gedanken.
    Als Summer und ihr Hintern sich etwas erholt hatten, machten sie sich wieder auf den Rückweg. Sie schmiegte sich ganz fest an Jakes Körper und genoss seine Nähe. So müsste es immer sein, dachte sie und schloss die Augen.
     
    Die nächsten Tage waren einfach wundervoll. Jake und Summer unternahmen so viel, dass sie jeden Abend todmüde in ihr Bett fiel.
    Einen Nachmittag fuhren sie mit Jakes Vater auf dessen Boot zum Schnorcheln und es war, als wäre sie wieder elf Jahre alt. Mr. Edwards freute sich sehr Summer wiederzusehen und beteuerte ihr mehrere Male, dass sie sich „ganz schön gemausert hatte."
    Abends schlenderten sie durch die Straßen und setzten sich in die unterschiedlichsten Kneipen. Oft traf Jake Bekannte, die Summer anfangs argwöhnisch musterten. Doch als das Eis erst einmal gebrochen war, prosteten sie ihr gut gelaunt zu.
    Über Madison redeten beide so gut wie nie. Oft genug ertappte sich Summer dabei, wie sie sich vorstellte, wie die beiden Zärtlichkeiten austauschten und jedes Mal zog sich ihr Magen schmerzhaft zusammen.
    Summer konnte es nicht mehr länger leugnen. Auch wenn sie wirklich versucht hatte, es nicht so weit kommen zu lassen. Sie

Weitere Kostenlose Bücher