Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mitten ins Herz (German Edition)

Mitten ins Herz (German Edition)

Titel: Mitten ins Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
Vom Netzwerk:
Nacht«, murmelte sie, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Danach drehte sie sich um und ging ins Haus.
    Summer lag noch lange mit offenen Augen im Bett und starrte an die Decke. Ihr Körper bettelte nach etwas Schlaf, aber ihr Geist war hellwach.
    Immer wieder sah sie in Gedanken Jake vor sich und jedes Mal machte ihr Herz einen kleinen Sprung. Sie musste das lassen, es war nicht richtig. Endlich kam auch ihr Geist ein wenig zur Ruhe und sie schlief ein.
     
    Am nächsten Morgen wurde Summer von einem zaghaften Klopfen an ihrer Tür geweckt. Zuerst wusste sie nicht, wo sie war, und schrak hoch, doch dann erinnerte sie sich wieder.
    Mrs. Beagle stand vor ihrem Zimmer und fragte nach, ob sie das Frühstück anrichten sollte. Nachdem Summer erklärt hatte, dass sie in 15 Minuten nach unten kommen würde, nickte die ältere Dame zufrieden und ging. Summer kramte einige Kleidungsstücke aus dem Schrank und machte sich auf den Weg ins Bad.
    Dort duschte sie ausgiebig und fühle sich anschließend wie ein neuer Mensch. Ihre Haare steckte sie locker nach oben und ging dann die Treppe hinunter, wo schon der Frühstückstisch gedeckt war.
    Erst jetzt bemerkte sie, welch großen Hunger sie hatte. Sie verschlang die Rühreier und den Speck so schnell, als würde sie ihr Leben verlieren, wenn diese nicht in den nächsten 30 Sekunden vernichtet wären. Anschließend aß sie noch drei Marmeladenbrote und trank zwei Tassen Kaffee.
    Als sie den Eindruck hatte, jeden Moment aus allen Nähten zu platzen, schob sie den Teller beiseite und hielt sich stöhnend den Bauch.
    »Da hatte aber jemand einen gesunden Appetit«, stellte Mrs. Beagle lächelnd fest, als sie den Tisch abräumte.
    »Und es war ausgezeichnet. Vielen Dank«, antwortete Summer. Sie wusste nicht, wann sie zum letzten Mal so viel gegessen hatte. Träge und zufrieden saß sie noch eine Weile am Tisch, bevor sie wieder in ihr Zimmer ging, um noch ein wenig auszuruhen.
    Später würde Jake sie abholen. Bis dahin würde sie sich einfach noch ein bisschen auf ihr Bett legen und sich ihren Tagträumen hingeben.

DAVID
     
     
    Als David den Wagen am Bahnhof von Charlottesville parkte, war er schon wieder auf hundertachtzig. Und an allem war nur Summer schuld. Nur wegen dieser Schlampe hatte er eine Fahrt von 15 Stunden auf sich nehmen müssen, um in das 1.200 Kilometer entfernte Charlottesville zu fahren.
    Würde sie ihm jetzt gegenüberstehen, dann könnte er für nichts garantieren. Der Bahnhof auf der anderen Seite war ein kleines, rotes Gebäude. Kein Vergleich zu den großen Bahnhöfen, die er sonst kannte.
    Er trat ein und sah sich um. David schlenderte an einem Café vorbei und steuerte zielsicher auf einen der beiden Schalter zu. Als der Beamte ihn fragend ansah, zog er das Foto seiner Frau aus der Tasche und schob es durch die kleine Öffnung unter der Glastrennwand.
    »Ich bin auf der Suche nach dieser Frau«, sagte er knapp. Sein wesentlich älteres Gegenüber nahm das Foto, rückte seine Brille zurecht und betrachtete es lange und intensiv. Dann schüttelte er den Kopf.
    »Nie gesehen. An diese Frau würde ich mich erinnern. So eine Schönheit vergisst man nicht«, antwortete er. Wäre nicht die Glaswand gewesen, hätte David ihm jetzt einen ordentlichen Kinnhaken verpasst.
    Summer war seine Frau und kein anderer Mann hatte sie mit solch einem Blick anzusehen. Da er jedoch noch einige Fragen hatte, verkniff er sich eine patzige Antwort.
    »Gibt es vielleicht einen Kollegen, der sie gesehen haben könnte?« Der Mann hinter dem Schalter schüttelte den Kopf.
    »Keinen Kollegen. Ich bin der einzige Schalterbeamte hier«, sagte er sichtlich gelangweilt. David atmete tief durch, um sich etwas zu beruhigen. Er hatte große Lust diesen Typen hinter seiner Glaswand hervorzuziehen und ihm Manieren beizubringen.
    »Wohin fahren die Züge von hier aus?«, wollte er wissen. Der Mann sah ihn an, als habe David ihn gebeten, nackt auf dem Schalter zu tanzen. Dann deutete er auf einen Fahrplan an der Wand.
    »Steht alles da drauf.« David murmelte etwas Unflätiges, nahm Summers Foto und ging hinüber zu dem Fahrplan. Es dauerte einige Zeit, bis er gefunden hatte, wonach er suchte. Zwischendurch warf er dem Schalterbeamten, der ihn beobachtete, immer wieder vernichtende Blicke zu.
    Als er in sein Auto stieg, wusste er immerhin, dass Summer mit hoher Wahrscheinlichkeit Richtung Süden weitergefahren war.
    Er konnte es zwar nicht mit

Weitere Kostenlose Bücher