Mitten ins Herz (German Edition)
war in Jake verliebt.
Sie wusste, dass aus Jake und ihr niemals etwas werden konnte, aber trotzdem genoss sie die Schmetterlinge, die in ihrem Bauch umherflatterten, wenn sie in seiner Nähe war.
Einen ganzen Nachmittag hatten beide damit verbracht, diverse Mietangebote abzuklappern. Das hatte schließlich dazu geführt, dass Summer in einer Woche ein möbliertes Zimmer beziehen würde, welches monatlich 250 Dollar kostete.
Greg, der Vermieter war ein enger Freund von Jake und stellte bezüglich ihrer Identität keinerlei Fragen. Ihm war nur wichtig, dass Summer die Miete pünktlich bezahlte, alles andere ginge ihn nichts an, sagte er.
Ab und zu begleitete sie Jake zum Verleih und nach kurzer Zeit, wusste Summer wie alles ablief. In diesen Tagen war sie so glücklich und unbeschwert, wie schon lange nicht mehr. Sie dachte nur selten an David und genoss jeden einzelnen Augenblick.
Wäre da nicht die Tatsache gewesen, dass Madison eines Abends angerufen und mitgeteilt hatte, dass sie schon in zwei Tagen wieder nach Hause kommen würde. Jake hatte dann sicher kaum noch Zeit für sie. Bestimmt würde er sich nur um Madison und die bevorstehende Hochzeit kümmern.
Summer konnte noch immer nicht glauben, dass er diese Frau heiraten würde. Es war so endgültig. So, als ob jemand eine Tür schloss und den Schlüssel anschließend ins Meer warf. Es blieben nur noch zwei Tage, dann war diese wundervolle Zeit mit Jake vorbei.
DAVID
Gleich, nachdem er aus Charlottesville zurück war, hatte er weitere Nachforschungen angestellt. Seine Recherchen hatten bisher rein gar nichts gebracht und diese Tatsache lastete schwer auf David. Es konnte doch nicht sein, dass Summer im Nichts verschwunden war. Irgendwo musste sie einen Fehler gemacht und eine Spur hinterlassen haben, blieb nur die Frage: wo?
Er hatte wirklich alle Möglichkeiten in Betracht gezogen und jede noch so kleine Beziehung genutzt, um an weitere Informationen zu gelangen. Ihr Bild hatte er an alle Bus- und Bahnstationen gemailt, mit der Bitte um sofortige Rückmeldung, falls sich jemand an diese Frau erinnern konnte.
Stundenlang war er an seinem Schreibtisch gesessen und hatte auf die vor ihm ausgebreitete Landkarte gestarrt. Parallel dazu hatte er Google-Earth benutzt. Er hatte versucht sich in Summer hineinzuversetzen, um vielleicht dadurch einen Hinweis auf ihren derzeitigen Aufenthaltsort zu bekommen, doch es war umsonst.
David glaubte zwar mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, dass sie sich in den südlichen Teil der USA abgesetzt hatte, aber diese Vermutung war zu wage, um sich selbst auf die Suche zu machen. Im Süden gab es unzählige Gegenden, wo sie sich aufhalten konnte.
Zuerst war ihm Key West in den Sinn gekommen, denn dort hatten sie bis vor ein paar Jahren ein kleines Ferienhaus besessen.
Summer hatte es von ihren Eltern geerbt, doch dieses Haus hatten sie schon lange verkauft. Darum gab es auch keinen Grund mehr, warum sie sich ausgerechnet dieses Fleckchen Erde für ihr neues Leben ausgesucht haben sollte.
David fragte sich, womit sie ihren Lebensunterhalt bestritt und vermutete, dass sie seit längerer Zeit etwas zur Seite gelegt haben musste, um diese Flucht zu finanzieren.
Summer hatte kein eigenes Geld besessen und auf sein Konto hatte sie auch keinen Zugriff. Entweder musste sie ihn also regelmäßig bestohlen haben oder sie hatte ihm nicht jeden Abend ihr vollständiges Trinkgeld ausgehändigt, sondern immer etwas einbehalten.
Mit jedem Tag, der verging und an dem er wieder keine Spur von ihr fand, wurde er wütender. Mittlerweile konnte er sich sogar gut vorstellen, dass er ihr nicht nur die verdiente Tracht Prügel angedeihen lassen würde, sondern ihr eigenhändig den Hals umdrehte.
Ihn zu verlassen war ein großer Fehler gewesen. Eigentlich hatte es gar keinen Grund dafür gegeben. Summer hatte doch alles, was sie brauchte. Gut, hin und wieder hatte er vielleicht ein wenig zu fest hingelangt, aber sie hatte sich nie beschwert. Außerdem hatte sie es verdient. Es war schließlich ihre eigene Schuld, wenn sie Fehler machte. Er sorgte mit seiner Bestrafung lediglich dafür, dass es nicht mehr vorkam und Summer etwas daraus lernte. Prügel waren das Einzige, was half, das wusste er.
Er war ein guter Ehemann. Das bestätigten ihm auch alle seine Bekannten und David glaubte ihnen. Er hatte niemandem davon erzählt, dass Summer weggelaufen war. Wenn ihn jemand nach ihr fragte, sagte er einfach, sie
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