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Mitten ins Herz - Roman

Titel: Mitten ins Herz - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Dran.«
    »Das muss ja schrecklich gewesen sein«, sagte Mary Maggie.
    »Zuerst dachte ich, DeChooch wollte irgendwas Abartiges von mir. Er hat Probleme mit seinem Penis, müssen Sie wissen. Er kriegt ihn nicht mehr richtig hoch, hängt ihm einfach schlaff runter wie ein Toter. Aber dann stellte sich heraus, dass ich entführt werden sollte. Ist das nicht ungeheuerlich?
Erst sind wir ein bisschen herumgefahren. Dann habe ich mitbekommen, dass wir in eine Garage hineingerollt sind, die ein Automatiktor hatte. Und die Garage ging über in einen ausgebauten Keller mit einigen Schlafzimmern und einem Fernsehzimmer. Und in dem Fernsehzimmer standen Sessel, die Polster hatten ein Leopardenmuster.«
    »Das Haus kenne ich«, sagte Mary Maggie. »Da war ich mal zu einer Party eingeladen. Eine Küche gibt’s da unten im Keller auch, stimmt’s? Und auf den Tapeten in den Schlafzimmern sind tropische Vögel.«
    »Genau«, sagte Grandma. »Überall diese Dschungelmotive. Chooch sagte, Elvis hätte auch so ein Dschungelzimmer gehabt.«
    War das die Möglichkeit? Mary Maggie kannte DeChoochs Geheimversteck. Und das erfuhr ich erst jetzt, wo die Information mir gar nichts mehr nützte.
    »Wem gehört das Haus?«, fragte ich.
    »Pinwheel Soba.«
    »Ich dachte, der wäre nach Florida umgezogen?«
    »Ist er auch, aber das Haus hat er behalten. Er hat Verwandtschaft hier, deswegen verbringt er nur einen Teil des Jahres in Florida, den anderen hier in Trenton.«
    Man hörte ein metallisches Kreischen, der Cadillac wurde von dem Güterzug abgetrennt. Gespannt schauten wir einige Minuten lang zu, während das Verdeck nach hinten aufgezogen wurde. Tom Bell stand dicht daneben. Einen Moment später drehte er sich zu uns um und formulierte mit den Lippen das Wort leer .
    »Er ist nicht drin«, sagte ich. Wir mussten alle schlucken, Tränen der Erleichterung. Ich weiß auch nicht warum. Eddie DeChooch war kein großartiger Mensch. Aber wahrscheinlich
ist kein Mensch so böse, dass er es verdient hätte, von einem Zug zu Pizzateig platt gewalzt zu werden.
     
    Als ich wieder zu Hause war, rief ich Morelli an. »Hast du das mit DeChooch schon gehört?«
    »Ja. Tom Bell hat angerufen.«
    »Komisch, das Ganze. Ich glaube, DeChooch hat das Auto einfach da abgestellt, damit es überrollt wird.«
    »Der Ansicht ist Tom auch.«
    »Wieso sollte DeChooch so etwas machen?«
    »Vielleicht weil er verrückt ist.«
    Ich glaubte nicht, dass DeChooch verrückt war. Wer einen Verrückten erleben wollte, der brauchte sich nur Sophia anzusehen. DeChooch hatte Probleme, physische und psychische. Er hatte sein Leben nicht mehr im Griff. Einiges war schief gelaufen, und er hatte versucht, es in Ordnung zu bringen, aber es wurde alles nur noch schlimmer. Ich sah jetzt auch, wie alle Teile zusammenhingen, nur Loretta Ricci und der Cadillac auf den Zuggleisen passten noch nicht ins Bild.
    »Immerhin ist auch etwas Gutes dabei herausgekommen«, sagte ich. »Grandma ist aufgetaucht und hat sich mit Mary Maggie unterhalten und ihr von der Entführung erzählt. Sie hat das Haus beschrieben, in das DeChooch sie verschleppt hat. Mary Maggie meinte, das könnte gut auf Pinwheel Sobas Haus passen.«
    »Soba hat in Ewing gewohnt, in einer Seitenstraße der Olden Avenue. Es gibt eine Akte über ihn bei uns.«
    »Das ist doch was. DeChooch habe ich auch schon mal in dem Viertel angetroffen. Ich habe immer gedacht, Ronald sei der Grund, aber vielleicht war er ja auf dem Weg zu Soba. Kannst du mir die Adresse geben?«
    »Nein.«

    »Nein? Wieso nicht?«
    »Ich will nicht, dass du da hinfährst und rumschnüffelst. DeChooch ist unberechenbar.«
    »Das gehört zu meinem Job.«
    »Muss ich dir erst wieder eine Predigt über deinen Job halten?«
    »Als wir uns kennen lernten, fandest du meinen Job gar nicht so schlimm.«
    »Das war was anderes. Da war ja auch noch nicht vorgesehen, dass du die Mutter meiner Kinder werden sollst.«
    »Ich weiß nicht einmal, ob ich überhaupt Kinder haben will.«
    »Wehe«, sagte Morelli. »Lass das bloß meine Mutter oder meine Großmutter nicht hören. Die setzen einen Killer auf dich an.«
    »Du willst also die Adresse wirklich nicht rausrücken?«
    »Nein.«
    »Dann beschaffe ich sie mir eben woanders.«
    »Gut«, sagte Morelli. »Damit will ich nichts zu tun haben.«
    »Verrätst du mich jetzt an Tom Bell?«
    »Ja. Überlass die Sache der Polizei.«
    »Das ist eine Kriegserklärung«, sagte ich zu Morelli.
    »Mann«, sagte er. »Schon wieder

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