Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mitten ins Herz - Roman

Titel: Mitten ins Herz - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
auch sein, dass wir das richtige Haus erwischt haben und dass das Arschloch DeChooch auf uns schießt.«
    »Vielen Dank für die Belehrung. Jetzt habe ich gleich ein viel besseres Gefühl.«

    »Hast du einen Plan?«, wollte Vinnie wissen.
    »Ja. Du schellst an der Tür und guckst, ob jemand zu Hause ist. Ich warte hier und gebe dir Schutz.«
    »Ich habe eine bessere Idee. Du bückst dich, und ich zeige dir meinen Plan.«
    »In dem Haus brennt kein Licht«, sagte ich. »Ich glaube nicht, dass jemand da ist.«
    »Vielleicht schlafen sie nur.«
    »Vielleicht sind sie tot.«
    »Das wäre gar nicht so schlecht«, sagte Vinnie. »Tote schießen wenigstens nicht.«
    Ich durchquerte den Vorgarten. »Mal sehen, ob hinten auch kein Licht brennt.«
    »In Zukunft werde ich alten Männern keine Kaution mehr ausstellen. Auf alte Männer ist einfach kein Verlass. Die ticken nicht ganz normal. Die brauchen nur mal eine Portion Tabletten zu vergessen, und schon kommen sie auf die Idee, Leichen im Schuppen zu stapeln und alte Frauen zu entführen.«
    »Auf der Rückseite brennt auch kein Licht«, sagte ich. »Was nun? Bist du geschickt im Einbrechen?«
    Vinnie zog zwei Paar Einweghandschuhe aus Gummi aus der Tasche, und wir streiften sie über.
    »Ich habe einige Erfahrung im Einbrechen«, sagte er. Er ging zum Hintereingang und probierte den Türknauf. Abgeschlossen. Er drehte sich um, sah mich an und lächelte. »Kinderspiel.«
    »Kannst du das Schloss knacken?«
    »Nein. Aber ich kann meine Hand durch das Loch stecken, wo früher eine Glasscheibe war.«
    Ich trat dicht hinter Vinnie. Tatsächlich, eine der kleinen Butzenscheiben war aus dem Türrahmen entfernt worden.

    »DeChooch hat wahrscheinlich den Hausschlüssel verloren«, sagte Vinnie.
    »Ja. Wenn er ihn je gehabt hat. Ziemlich gerissen von ihm, Sobas leer stehendes Haus zu benutzen.«
    Vinnie drehte von der Innenseite am Knauf, und die Tür öffnete sich. »Vorhang auf!«, flüsterte er.
    Ich knipste meine Taschenlampe an. Mein Herz pochte schneller als normal, noch kein Herzrasen, aber auf jeden Fall Herzjogging.
    Die obere Etage durchsuchten wir nur flüchtig mit einer kleinen Leuchte und kamen zu dem Schluss, dass DeChooch sie nicht bewohnt hatte. Die Küche war ungenutzt, der Kühlschrank abgeschaltet, und die Tür stand offen. Schlafzimmer, Wohnzimmer und Esszimmer waren unberührt, jedes Kissen an seinem Platz, die Kristallvasen auf den Tischen warteten auf Blumen. Pinwheel Soba lebte nicht schlecht.
    Bei den Fensterläden außen und den schweren Vorhängen innen konnten wir unten getrost das Licht andrehen. Es war alles genauso, wie Grandma und Maggie es beschrieben hatten: Tarzanland, mit Tiger- und Zebrafellimitat-Polstermöbeln, aber dann, einigermaßen verwirrend, eine Tapete mit Vögeln, die nur in Süd- und Mittelamerika beheimatet sind.
    Der Kühlschrank hier unten war geschlossen und leer, aber innen immer noch kalt. Kleiderschränke und Schubladen waren ebenfalls leer. Der Schwamm im Geschirrabtropfer, abgestellt unter der Spüle, war noch feucht.
    »Wir müssen ihn gerade verpasst haben«, sagte Vinnie. »Er ist weg, und wie es aussieht, kommt er auch nicht wieder.«
    Gerade als wir das Licht ausknipsen und gehen wollten, hob sich das automatische Garagentor. Wir befanden uns
in dem ausgebauten Teil des Kellers.Von der Garage trennte uns ein kurzer Flur und ein Absatz, von dem aus eine Treppe nach oben führte. Die Tür zur Garage war geschlossen. Ein Lichtspalt erschien unter der Tür.
    »Verdammte Scheiße!« , flüsterte Vinnie.
    Die Tür zur Garage öffnete sich, und DeChoochs Umrisse hoben sich scharf gegen das Licht ab. DeChooch trat vor in den Flur, betätigte den Lichtschalter am Fuß der Treppe und sah uns mit großen Augen an. Wir standen wie gebannt da, Rehe im Scheinwerferlicht. Es dauerte einige Sekunden, dann knipste er das Licht aus und rannte die Treppe hoch. Ich dachte, er würde zur Haustür laufen, aber er ließ sie links liegen und raste zur Küche, ziemlich flott für einen alten Mann.
    Vinnie und ich stürzten hinter ihm her die Treppe hoch, prallten aber bei der Dunkelheit erst einmal zusammen. Wir gelangten ans Ende der Treppe, da sah ich zu meiner Rechten Mündungsfeuer, DeChooch gab einen Schuss auf uns ab. Ich schrie auf, warf mich zu Boden und robbte rückwärts in Deckung.
    »Wir sind Kautionsagenten«, rief Vinnie. »Werfen Sie die Waffe weg, DeChooch, Sie blöder Scheißkerl!«
    DeChoochs Antwort war ein zweiter Schuss. Ich

Weitere Kostenlose Bücher