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Mitten ins Herz - Roman

Titel: Mitten ins Herz - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Kellertür. »Es dauert nur eine Minute.« Ich machte die Tür auf, schaltete das Licht ein und trat auf die erste Stufe.
    Sie war einige Schritte hinter mir, die Waffe in der Hand. »Nicht so schnell«, sagte sie. »Ich komme mit Ihnen nach unten.«
    Gemeinsam schritten wir vorsichtig die Stufen hinunter. Ich durchquerte den Keller und hob eine Motorsäge hoch, die auf DeChoochs Werkbank lag. Frauen wollen Kinder, Männer wollen Motorsägen.
    »Gehen wir wieder hoch«, sagte sie, ganz aufgeregt, weil sie sich im Keller befand und ihn so schnell wie möglich wieder verlassen wollte.

    Langsam stieg ich die Treppe hoch, schleppend, Sophia nervös hinter mir. Ich spürte die Waffe in meinem Rücken, Sophia war zu dicht an mir dran, riskierte einiges, weil sie unbedingt aus dem Keller herauswollte. Ich gelangte an die oberste Stufe, drehte mich mit einem Schwung um und traf sie in Höhe der Brust mit der Motorsäge.
    Sie schrie kurz auf, ein Schuss wurde abgefeuert, schlug irgendwo ein, dann stürzte sie kopfüber die Treppe hinunter. Ich wartete nicht länger, sondern hechtete durch die Tür, schloss sie hinter mir ab und lief aus dem Haus, durch die Haustür, die ich unvorsichtigerweise offen gelassen hatte, als ich DeChooch in die Küche gefolgt war.
    Dann trommelte ich gegen Angela Marguchis Tür, schrie, sie solle aufmachen. Die Tür öffnete sich, und beinahe hätte ich Angela umgestoßen in meiner Eile, ins Haus zu gelangen. »Schließen Sie die Tür ab«, sagte ich. »Schließen Sie alle Türen ab und geben Sie mir das Gewehr Ihrer Mutter.« Dann lief ich zum Telefon und rief Polizei und Notarzt.
    Die Polizei kam, noch ehe ich mich so weit gefangen hatte, dass ich das Haus wieder betreten konnte. Es hatte keinen Sinn, meine Hände zitterten so schlimm, dass ich das Gewehr gar nicht ruhig halten konnte.
    Zwei Beamte drangen in DeChoochs Haus ein, wenige Minuten später gaben sie Entwarnung, und der Notarzt konnte herein. Sophia war immer noch im Keller. Eine Hüfte war gebrochen, und wahrscheinlich hatte sie sich einige Rippen angeknackst. Die angeknacksten Rippen fand ich besonders makaber.
    Ich folgte den Rettungssanitätern ins Haus und blieb wie angewurzelt stehen, als ich in die Küche kam. DeChooch lag nicht mehr auf dem Boden.
    Billy Kwiatkowski war der erste Polizeibeamte, der das
Haus betreten hatte. »Wo ist DeChooch?«, fragte ich ihn. »Er hat eben noch hier neben dem Tisch auf dem Boden gelegen.«
    »Die Küche war leer, als ich reinkam«, sagte er.
    Wir sahen uns beide die Blutspur an, die zum Hintereingang führte. Kwiatkowski schaltete seine Taschenlampe ein und ging in den Hof. Wenig später kehrte er zurück.
    »Bei der Dunkelheit kann man die Blutspur auf dem Rasen kaum erkennen, aber auf der Zufahrtsstraße hinter der Garage habe ich einige Tropfen gefunden. Es sieht so aus, als hätte er da sein Auto abgestellt und wäre damit abgehauen.«
    Unglaublich. Einfach unglaublich. Der Mann war wie ein Kakerlak, kaum hatte man das Licht angemacht, war er auch schon verschwunden.
    Ich gab meine Aussage zu Protokoll und stahl mich davon. Ich machte mir Sorgen wegen Grandma. Ich musste sofort klären, ob sie zu Hause war, in Sicherheit, und ich wollte bei meiner Mutter in der Küche sitzen. Aber am liebsten wollte ich jetzt Kuchen.
    Zu Hause bei meinen Eltern war alles hell erleuchtet, als ich vorfuhr. Die ganze Familie war im Wohnzimmer versammelt und guckte die Nachrichten. Und wie ich meine Familie kannte, warteten alle auf Valerie.
    Grandma sprang vom Sofa auf, als ich ins Zimmer kam. »Hast du ihn gekriegt? Hast du DeChooch geschnappt?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Er ist mir entwischt.« Weitere Details wollte ich nicht preisgeben.
    »Ein toller Hecht«, sagte Grandma und versank wieder im Sofa.
    Ich ging in die Küche, um mir einen Napfkuchen zu holen. Die Haustür öffnete sich und wurde wieder geschlossen.
Valerie kam in die Küche geschlendert und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Ihr Haar war streng hinters Ohr gekämmt und nur oben ein bisschen toupiert: eine blonde, lesbische Imitatorin von Elvis.
    Ich stellte den Teller mit den Napfkuchen vor ihr auf den Tisch und setzte mich zu ihr. »Und? Wie ist es gelaufen?«
    »Die reinste Katastrophe. Sie ist nicht mein Typ.«
    »Was ist denn dein Typ?«
    »Frauen jedenfalls nicht.« Sie pellte die Papierkrause von dem Schokoladenkuchen ab. »Janeane hat mich geküsst, und nichts ist passiert. Dann hat sie mich noch mal geküsst, und sie war

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