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Mitten ins Herz - Roman

Titel: Mitten ins Herz - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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verächtlich. »Mooner? Ist mir nicht begreiflich, wieso Sie sich mit diesem Versager abgeben. Mooner gehört nicht zum Geschäft. Ich biete Ihnen Geld.«
    »Ich will kein Geld.«
    »Quatsch, alle wollen Geld. Aber gut, wie wär’s hiermit: Ich entführe Sie und foltere Sie so lange, bis Sie es mir freiwillig rausrücken.«
    »Meine zukünftige Schwiegermutter belegt Sie mit dem bösen Blick.«
    »Die alte Morelli ist nicht ganz dicht. Ich glaube nicht an diesen Humbug.«
    DeChooch legte auf.
    Ich hatte zwar viele rasante Reaktionen auf meinen Köderauswurf erzielt, aber bei der Wiederauffindung von Mooner hatte ich keine Fortschritte gemacht. Ein dicker, trauriger Kloß steckte mir im Hals. Ich hatte Angst. Anscheinend wollte keiner Mooner eintauschen.Wenn Mooner und Dougie nun tot waren? Das wollte ich nicht, und ich wollte auch nicht wie Valerie werden, am Tisch hocken und mit offenem Mund flennen.
    »Mist!«, schrie ich. »Mist! Mist! Mist!«
    Rex schob sich rückwärts aus seiner Suppendose heraus und sah mich an, seine Barthaare zitterten. Ich brach eine Ecke von einer Erdbeer-Pop-Tart ab und gab sie Rex. Er stopfte sich die Pop-Tart zwischen die Backen und kehrte zurück in seine Dose. Rex ist ein Hamster von schlichtem Gemüt.
    Ich rief Morelli an und lud ihn zum Abendessen ein. »Du musst nur das Essen mitbringen«, sagte ich.
    »Brathühnchen? Fleischbaguette? Chinakost?«, zählte Morelli auf.
    »Chinakost.«

    Ich eilte ins Badezimmer, duschte, rasierte mir die Beine, damit die blöde Stimme in meinem Kopf mir nicht wieder alles vermasselte, und wusch mir die Haare mit einem Schampoo, das nach Limonade roch. In meiner Schublade mit Unterwäsche kramte ich so lange, bis ich meinen schwarzen Spitzentanga und den dazu passenden BH fand. Darüber zog ich wie üblich T-Shirt und Jeans und trug Wimperntusche und Lippenstift auf. Wenn ich entführt und gefoltert werden sollte, dann wollte ich mich vorher wenigstens noch ein bisschen vergnügen.
    Als ich mir die Strümpfe überstreifte, kamen Bob und Morelli herein.
    »Ich habe Frühlingsrollen, Gemüsezeugs, Krabbenzeugs, Schweinezeugs, so ein Reiszeug und noch irgendwelches Zeug, das eigentlich für jemand anderen gedacht war, aber dann doch in meinem Beutel landete«, sagte Morelli. »Und Bier habe ich mitgebracht.«
    Wir stellten alles auf den Sofatisch und schalteten den Fernseher an. Morelli warf Bob eine Frühlingsrolle zu. Bob schnappte sie in der Luft und verschlang sie mit einem Bissen.
    »Ich habe ihn gefragt, und er hat sich bereit erklärt, mein Trauzeuge zu sein«, sagte Morelli.
    »Demnach findet die Hochzeit also statt.«
    »Ich dachte, du hättest schon ein Kleid gekauft.«
    Ich schaufelte mir von dem Krabbenzeugs auf den Teller. »Nur zur Ansicht.«
    »Wo liegt das Problem?«
    »Ich will keine großartige Hochzeitsfeier. Es kommt mir beknackt vor. Aber meine Großmutter und meine Mutter wollen mir unbedingt eine aufschwatzen. Plötzlich stehe ich da und habe so ein Kleid an. Und als Nächstes ist auch
schon ein Saal reserviert. Als würde mir jemand den Verstand aus dem Schädel saugen.«
    »Wie wär’s, wenn wir einfach allein losgehen und heiraten?«
    »Wann?«
    »Heut Abend geht es nicht. Da spielen die Rangers. Wie wär’s mit morgen? Oder Mittwoch?«
    »Ist das dein Ernst?«
    »Ja. Willst du die letzte Frühlingsrolle noch haben?«
    Mein Herz blieb vor Schreck stehen. Als es wieder anfing zu pochen, ließ es jeden zweiten Schlag aus.Verheiratet? Ach, du Scheiße. Ich war aufgeregt, oder? Deswegen hatte ich diesen Brechreiz. Es war bloß die Aufregung. »Braucht man dafür nicht irgendwelche Blutuntersuchungen und Genehmigungen und so’n Kram?«
    Morelli fiel plötzlich mein T-Shirt auf. »Hübsch.«
    »Das Hemd?«
    Er fuhr mit der Fingerkuppe an dem Spitzenrand meines BHs entlang. »Das auch.« Seine Hand glitt unter den Stoff, und ehe ich michs versah, war das Hemd über meinem Kopf abgestreift und beiseite gelegt. »Zeig mir doch erst mal, was du so zu bieten hast«, sagte er. »Überzeug mich, dass es sich lohnt, dich zu heiraten.«
    Neugierig hob ich eine Augenbraue. »Bist du nicht derjenige, der die Überzeugungsarbeit leisten muss?«
    Morelli zog am Reißverschluss meiner Jeans. »Du wirst mich auf Knien anflehen, dich zu heiraten, Pilzköpfchen, noch ehe die Nacht um ist.«
    Ich wusste aus Erfahrung, dass er Recht hatte. Morelli wusste, was zu tun war, damit eine Frau morgens mit einem Lächeln im Gesicht aufwachte. Das Gehen

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