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Mitten ins Herz - Roman

Titel: Mitten ins Herz - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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mich sehen alle Autos gleich aus.«
    »War es ein weißer Cadillac? Ein Sportwagen?«
    »Nein. Keins von beiden. An einen weißen Cadillac oder einen schicken Sportwagen würde ich mich erinnern.«
    »War sonst noch jemand da?«
    »Ein alter Mann ist mal vorbeigekommen. Ziemlich dünn.
In den Siebzigern. Jetzt, wo Sie mich fragen: Kann sein, dass er einen weißen Cadillac fuhr. Dougie kriegt viel Besuch. Ich achte nicht immer darauf. Mir ist kein Verdächtiger aufgefallen, ausgenommen die Frauen, die einen Schlüssel besaßen. An die kann ich mich erinnern, weil die eine mich so angestarrt hat, irgendwas war mit ihren Augen. Ihre Augen waren unheimlich. Ihr Blick war wütend und wahnsinnig.«
    Ich bedankte mich bei Mrs. Belski und gab ihr meine Visitenkarte.
    Als ich wieder mit Ranger im Wagen saß, musste ich an das Gesicht denken, das Mooner an dem Abend, an dem auf ihn geschossen wurde, im Fenster gesehen hatte. Es war ihm nicht gelungen, die Person zu erkennen oder sich wenigstens einzelne Merkmale des Gesichts zu merken - außer den unheimlichen Augen. Und jetzt erzählte mir Mrs. Belski von einer über sechzigjährigen Frau mit unheimlichen Augen. Und dann war da noch die Frau, die Mooner angerufen und ihn beschuldigt hatte, er besäße etwas, das ihr gehörte. Vielleicht war das die Frau mit dem Schlüssel. Aber woher hatte sie den Schlüssel? Vielleicht von Dougie selbst.
    »Was jetzt?«, fragte ich Ranger.
    »Jetzt warten wir ab.«
    »Warten ist mir schon immer schwer gefallen. Ich habe eine andere Idee.Wir könnten mich als Köder benutzen. Ich rufe Mary Maggie an und sage ihr, dass ich den »gewissen Gegenstand« habe und dass ich bereit bin, ihn gegen Mooner einzutauschen. Und dann bitte ich sie, ihn Eddie DeChooch zu übergeben.«
    »Glaubst du, dass Mary Maggie die Kontaktperson ist?«
    »Das herauszufinden wäre doch einen Versuch wert.«

     
    Eine halbe Stunde nachdem Ranger mich zu Hause abgesetzt hatte, rief Morelli an. » Was spielst du?«, schrie er ins Telefon.
    »Ich spiele den Köder.«
    »Meine Güte.«
    »Ist doch eine prima Idee«, sagte ich. »Wir reden den Leuten ein, dass ich das habe, wonach sie suchen …«
    »Wir?«
    »Ranger und ich.«
    »Ranger.«
    Im Geist sah ich Morelli die Zähne zusammenbeißen.
    »Ich will nicht, dass du mit Ranger zusammenarbeitest.«
    »Das gehört zu meinem Job. Wir sind Kopfgeldjäger.«
    »Ich will, dass du dir einen anderen Job suchst.«
    »Stell dir vor: Von deinem Job als Polizist bin ich auch nicht gerade begeistert.«
    »Wenigstens ist mein Job legal«, sagte Morelli.
    »Mein Job ist genauso legal wie deiner.«
    »Wenn du mit Ranger zusammenarbeitest, nicht«, sagte Morelli. »Der Mann ist ein Fall für den Psychiater. Außerdem gefällt mir nicht, wie er dich ansieht.«
    »Wie sieht er mich denn an?«
    »Genauso wie ich.«
    Ich spürte, dass ich anfing zu hyperventilieren. Langsam atmen, sagte ich mir. Keine Panik.
    Ich wimmelte Morelli ab, schmierte mir ein Sandwich mit Erdnussbutter und Olivenmus und rief meine Schwester an.
    »Ich mache mir Sorgen wegen meiner Hochzeit«, sagte ich. »Wenn deine Ehe schon in die Brüche gegangen ist - wie stehen da erst meine Chancen?«
    »Männer ticken nicht ganz richtig«, sagte Valerie. »Ich
habe alles gemacht, was von mir erwartet wurde, und es war falsch. Wie ist so etwas möglich?«
    »Liebst du ihn noch?«
    »Ich glaube nicht. Am liebsten würde ich ihm in die Fresse schlagen.«
    »Gut«, sagte ich. »Ich muss jetzt Schluss machen.« Ich legte auf.
    Als Nächstes blätterte ich im Telefonbuch, aber eine Mary Maggie Mason stand nicht drin. Das überraschte mich nicht. Ich rief Connie an und bat sie, mir die Nummer herauszusuchen. Connie hat Quellen für nicht verzeichnete Telefonnummern.
    »Wo ich dich gerade an der Strippe habe: Ich hätte da einen Schnellschuss für dich«, sagte Connie. »Melvin Baylor. Er ist heute Morgen nicht vor Gericht erschienen.«
    Melvin wohnt von meinen Eltern aus zwei Straßen weiter. Melvin ist ein total netter vierzigjähriger Mann, dessen Frau ihn bei der Scheidung ausgezogen hat bis aufs Hemd. Um das Ganze noch schlimmer zu machen, gab die Frau zwei Wochen nach der Einigung ihre Verlobung mit dem arbeitslosen Nachbarn bekannt.
    Letzte Woche haben seine Ex und der Nachbar geheiratet. Der Nachbar ist immer noch arbeitslos, fährt aber einen neuen BMW und guckt sich seine Rateshows jetzt auf einem Superriesenbildschirm an. Melvin dagegen ist in eine Einzimmerwohnung über

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