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Mitternacht

Mitternacht

Titel: Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Sessel zurücklehnte und einen großen Schluck Guinness trank.
    Drei Menschen waren eines gewaltsamen Todes gestorben, waren als Opfer eines Unfalls eingestuft und eingeäschert worden, bevor ihre Verwandten informiert wurden, bevor andere Behörden eingeschaltet worden waren, um anhand modernster gerichtsmedizinischer Verfahren herauszufinden, ob die Totenscheine und Polizeiberichte tatsächlich die ganze Wahrheit enthielten.
    Die Familien Sanchez und Bustamente vermuteten eine Vertuschungsaktion, die Nationale Farmarbeitergewerkschaft war dessen ganz sicher. Am 12. September beantragte der Präsident der Gewerkschaft die Unterstützung des Federal Bureau of Investigation mit der Begründung, daß antigewerkschaftliche Kräfte für den Tod von Bustamente, Bustamente und Sanchez verantwortlich wären. Mord fiel im allgemeinen nur dann in die Zuständigkeit des FBI, wenn der mutmaßliche Mörder eine Staatsgrenze überschritten hatte, um die Tat zu begehen, oder während einer Untersuchung oder um nach der Tat einer Bestrafung zu entgehen; oder wenn die Bundesbehörden, wie in diesem Fall, Anlaß zu der Vermutung hatten, daß der Mord als Folge der absichtlichen Verletzung der Bürgerrechte des Opfers begangen worden war.
    Am 26. September, nach absurden, aber durchaus üblichen Verzögerungen in der Regierungsbürokratie und der Bundesbehörde, kam ein Team von sechs FBI-Agenten darunter drei Männer von der wissenschaftlichen Ermittlungskomission - zehn Tage lang ins malerische Moonlight Cove. Sie verhörten Polizeibeamte, untersuchten die Unterlagen von Polizei und vom Gerichtsmediziner, nahmen Zeugenaussagen von Leuten auf, die in der Nacht des 5. September im Perez Family-Restaurant gewesen waren, stöberten im Wrack des Chevy auf dem Schrottplatz herum und suchten nach den spärlichen verbliebenen Spuren an der Unfallstelle selbst. Da Moonlight Cove nicht über Landwirtschaft verfügte, konnten sie niemanden finden, den die Belange der Farmarbeitergewerkschaft interessiert oder gar erbost haben könnten, wodurch niemand mehr übrigblieb, der ein Motiv gehabt haben konnte, Organisatoren der Ge werkschaften zu ermorden.
    Sie hatten während der gesamten Ermittlungen die volle und herzliche Unterstützung der hiesigen Polizei und des Gerichtsmediziners. Loman Watkins und seine Leute gingen sogar so weit, sich freiwillig Lügendetektortests zu unterzie hen, und alle kamen ohne einen Verdacht auf Täuschungsmanöver durch. Auch der Gerichtsmediziner unterzog sich dem Test und erwies sich als Mann unerschütterlicher Ehrlichkeit.
    Trotzdem stank etwas an der Sache zum Himmel.
    Die hiesigen Behörden waren beinahe zu eifrig darauf bedacht zu helfen. Und alle sechs FBI-Agenten hatten den Eindruck, als wären sie Gegenstand von Hohn und Spott, wenn sie den Leuten den Rücken zukehrten - obwohl sie keinen der Polizisten je auch nur eine Braue hochziehen, grinsen oder mit einem Kollegen einen vielsagenden Blick wechseln sahen. Man konnte es Bureau-Instinkt nennen, und der war, wie Sam wußte, so verläßlich wie der eines Tieres in der Wildnis.
    Und dann mußten auch die anderen Todesfälle in die Überlegungen mit einbezogen werden.
    Als sie den Fall Sanchez-Bustamente untersuchten, hatten die Agenten die Unterlagen von Polizei und Gerichtsmedizin der vergangenen Jahre durchgesehen, um festzustellen, mit welchen Routineprozeduren plötzliche Todesfälle - infolge von Unfällen oder sonstwie - in Moonlight Cove behandelt wurden, um herauszufinden, ob die hiesigen Behörden diesen jüngsten Fall anders als die vorherigen behandelt hatten, was auf Komplizenschaft der Polizei bei einer möglichen Vertuschung hätte schließen lassen. Was sie herausfanden, war verwirrend und beunruhigend - aber nicht das, was sie zu finden erwartet hatten. Abgesehen von einem ein zigen spektakulären Autounfall, in den ein Teenager mit einem tüchtig aufgemotzten Dodge verwickelt war, war Moonlight Cove ein einzigartig sicherer Wohnort. Die Bewohner waren nie von gewaltsamen Todesfällen heimgesucht worden - bis zum 28. August, acht Tage vor dem Tod von Sanchez und Bustamente, als in den öffentlichen Unterlagen eine ungewöhnliche Serie von Todesfällen auftauchte. Die vier Angehörigen der Familie Mayser waren in den frühen Morgenstunden des 28. August die ersten Opfer: Melinda, John und deren Kinder Carrie und Billy. Sie starben bei einem Hausbrand, den die Behörden später Billy zuschoben, der angeblich mit Streichhölzern gespielt

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