Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe
Kuss. Niemals wieder würde sie ihn gehen lassen. Niemals wieder aufhören ihn zu küssen. Aber Drew schob Julia stöhnend von sich und öffnete ihre Hand. In jeder Facette des Diamanten spiegelte sich das Mondlicht und malte tanzende Lichtpunkte auf ihre Handfläche. Sein Blick sandte Wellen des Glücks durch ihren Körper und sie konnte kaum fassen, dass ein Mann wie Drew ihr seine Liebe zum Geschenk machte.
„Schmugglerin, willst du mich heiraten?“
Julias Lippen bebten, als sie antwortete:
„Ja, Drew, das will ich!“
Kapitel 30
Adam Reed stand an Deck der Deathwhisper. Sein Blick hing an der immer kleiner werdenden englischen Küste. Fast tat es ihm leid, dass seine Geschäftsbeziehung mit der waghalsigen Engländerin nun beendet sein sollte.
Den Geschäften an sich trauerte er nicht nach, denn wenn er ehrlich war, hatte er fast immer einen Verlust gemacht, wenn er Stonehaven angesteuert hatte. Aber so war es eben, wenn man zwar der Kapitän mit der schwarzen Seele war, aber sich irgendwo tief unter dieser Schwärze noch ein kleiner Rest Hoffnung befand.
Er hoffte, dass es noch mehr Menschen wie dieses kleine Mitternachtstäubchen gab, die ihre eigene Sicherheit aufgaben, um anderen in der Not beizustehen. Weil er dieses mutige aber leichtsinnige Mädchen insgeheim bewunderte, hatte er ihr den Rum deutlich unter Wert verkauft und damit ihren Gewinn vergrößert. So hatte er gehofft, sie vor weiteren Schwierigkeiten zu bewahren.
Die Küste war nicht mehr zu sehen und er drehte sich erstmals zu seiner Ladung um. Wie es schien, war auch sein letztes Geschäft mit dem Täubchen ein Schlechtes gewesen. Verärgert blickte er auf das kleine Säckchen, welches um den Hals der Ladung hing. Zwanzig Goldstücke waren darin.
Mit einem schnellen Schnitt seines Säbels trennte er das Säckchen ab und schob es achtlos beiseite. Gold hatte er genug. Sollten es sich seine Männer nehmen. Er hatte nicht wegen des Goldes so lange mit seiner Schmugglerin verhandelt, sondern weil er fürchtete, den Auftrag nicht ausführen zu können. Leibeigenschaft, irgendwo in den Kolonien oder noch weiter weg. Pah, wenn man ihn fragen würde, war dies eine viel zu milde Strafe. Gnadenlos trat er dem Mann, welcher vor ihm auf dem Deck kauerte in den Magen.
„Steh auf! Du stinkst! Verpeste mir hier nicht die Luft - Smithe, unser Gast braucht ein Bad, bevor wir ihm seine Kabine zeigen!“
Damit überließ er es seiner Crew, den Bastard zurechtzustutzen und ins Verlies im Bauch der Galeone zu schaffen. Es war sicherer für die Ladung, wenn Adam ihn nicht mehr zu Gesicht bekam. Er wusste, dass dieser Dreckskerl Julias Mutter umgebracht hatte.
Verschwommene Bilder huschten durch Adams Gedanken: Tränen, erstickte Hilferufe, flehen um Gnade und entsetzte Schreie, als diese nicht gewährt wurde.
Rache! Er lebte allein für diese Rache - und nun hatte er diesen Gregory Gisbourne an Bord. Wie leicht wäre es, ihn für immer und ewig verschwinden zu lassen, ihn einfach dem Meer zum Geschenk zu machen. Aber er hatte es der Schmugglerin versprochen. Bereits vor zwei Monaten hatten ihre Männer den Bastard gestellt und sie wollten den Kerl loswerden, aber die Herbststürme hatten es ihm nicht möglich gemacht, früher die Küste anzusteuern. Warum sie den Kerl nicht in London aufgeknüpft sehen wollte, verstand er gut. Für ihn selbst stand jedenfalls fest, dass ein Mann, der des Geldes wegen mordete, bestimmt lieber tot wäre, als in Leibeigenschaft zu leben.
Vielleicht würde er ihn ja doch nicht dem Meer übergeben …
Ende
Danksagung
Was wäre mein dritter Roman ohne die tolle Unterstützung meiner Freunde und meiner Familie? Würde er überhaupt existieren? Hätte ich ohne euch die Kraft gehabt, weiterzuschreiben?
An dieser Stelle möchte ich Danke sagen. Danke an meine Freundin Nadja, die mir so oft zu den unmöglichsten Zeiten mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat. Danke an Steffi und Yvonne, die so manchen Unsinn aus meinem Skript vertrieben haben. Übrigens Yvonne, deine Karte von Stonehaven ist klasse! Dankeschön an meinen genialen Webmaster Daniel, der den technischen Background von „emilybold.de“ bildet und dessen Band „Deathwhisper“ Adam Reeds Schiff den Namen gegeben hat.
Danke an euch, liebe Leser – ihr habt mir so viel positives Feedback zu meinen Büchern gegeben und mich damit immer wieder motiviert, weiterzumachen. Ohne euch wären meine Bücher nur Dateien, die irgendwo im digitalen Nirwana
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