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Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Titel: Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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der kleinen Höhlen. Direkt unter ihm erstreckte sich die halbmondförmige Bucht. Felsnadeln, die wie mahnende Finger aus dem Wasser emporreckten, schützten diesen Abschnitt vor den herandonnernden Wellen. Nur ein wirklich guter oder aber lebensmüder Kapitän würde sein Schiff durch diese messerscharfen Felsspitzen manövrieren. Zwei steile Zugänge, einer in nördlicher Richtung und einer im Süden, würden den Schmugglern die Flucht ermöglichen. Allerdings trafen beide Wege vor einem kleinen Wäldchen zusammen. Unweit dieser Weggabelung hatte Drew sein Pferd an einen Baum gebunden. Das dichte Unterholz des Waldes bot Schutz vor neugierigen Blicken. Er ging davon aus, dass er selbst nach wenigen Metern in diesem dunklen Gehölz die Orientierung verlieren würde. Diesen Umstand machte er sich zunutze um sein Pferd zu verstecken.
    Ein spitzer Stein grub sich in seinen Oberschenkel. Drew rutschte auf der Suche nach einer etwas bequemeren Position ein kleines Stück zur Seite. Seit Stunden verharrte er in dieser unbequemen Lage. Der feuchte Untergrund hatte seine Kleidung bereits durchnässt, seine Glieder schmerzten vor Kälte. Seine Augen hatten sich längst an die Dunkelheit gewöhnt und zwischen den schnell dahintreibenden Wolken schaffte der Mond es immer wieder, die Küste zu erhellen. Der Schrei eines Vogels ließ ihn aufhorchen. Angestrengt suchte er den Strand ab, aber alles blieb ruhig. Er erspähte den Vogel, der sich kaum gegen den dunklen Nachthimmel abzeichnete. Als Drews Blick dem Falken folgte, begann sein Herz schneller zu schlagen. War da am Horizont nicht etwas? Er kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen, um den Ozean vor sich abzusuchen. Da! Da war es wieder! Tatsächlich wurde nun die Silhouette eines Schiffes sichtbar. Der Rumpf des Schiffes lag tief im Wasser und das Großsegel war eingeholt. So steuerte es nun langsam zwischen den gefährlichen Felsnadeln hindurch. Adrenalin rauschte durch seinen Körper, schärfte seine Sinne. Endlich! Angespannt spähte er in die Nacht. Ein einzelner heller Lichtstrahl blitzte auf. Daraufhin kam Bewegung auf. Am Strand eilten die ersten Schmuggler herbei und schaufelten Sand zur Seite.
    „Was treibt ihr da?“, murmelte Drew.
    Erst als er sah, wie sie lange Holzplanken beiseite zogen und mit vereinten Kräften drei große Ruderboote aus dem Versteck schoben verstand er. Er musste zugeben, dass er den Falken nicht für so einfallsreich gehalten hatte. Mit dumpfem Klatschen tauchten die Boote ins Wasser und je zwei Schmuggler schoben sie in die Wellen, ehe sie selbst einstiegen und mit kräftigen Ruderschlägen zu dem inzwischen vor Anker gegangenem Schiff ruderten.
    „Ihr seid schnell, das muss ich zugeben“, flüsterte Drew anerkennend.
    Er zählte nur drei Männer, die auf die Rückkehr der Boote warteten. Unten am Strand herrschte absolute Stille. Kein Laut drang in Drews Versteck. Die Männer waren alle dunkel gekleidet aber keiner schien besondere Anweisungen zu geben.
    „Wer von euch ist der Mitternachtsfalke? Gib dich zu erkennen“, brummte er.
    Das erste Boot lief am Strand auf Grund. Sofort zogen es die Drei aus dem Wasser und wuchteten die schweren Fässer an Land. Sieben Fässer wurden entladen, ehe das Boot zurück ins Meer gestoßen wurde und die Ruderer erneut auf das Schiff zuhielten. Gerade rollten die Männer die Fässer zur Seite, um dem nächsten Boot Platz zu machen, als ein Schuss fiel und einer der Ruderer ins Wasser stürzte. Drew sprang auf, als unter ihm die Panik ausbrach. Männer auf Pferden preschten den Steilhang hinab und das Mündungsfeuer ihrer Pistolen schreckte die übrigen Schmuggler auf. Die zwei noch beladenen Boote wurden schnell zurück aufs offene Meer gerudert, wobei eines den über Bord gegangenen Mann aufsammelte. Mit vereinten Kräften zogen die Schmuggler ihren verwundeten Kameraden ins wankende Boot. Der einzelne Ruderer, der im bereits entladenen Boot saß, rief seinen Freunden an Land zu, sie sollten sich beeilen und zu ihm ins Boot kommen. Am Strand waren die Männer damit beschäftigt, Deckung zu suchen und den Pferden nicht unter die Hufe zu geraten. Unbeachtet rollte ein Rumfass zurück ins Meer und zerbarst, als es von den Wellen gegen einen Felsen geworfen wurde. Die Schmugglerbande rannte um ihr Leben. Drew konnte in dem wilden Treiben nicht mehr genau erkennen, was vor sich ging. Zu allem Übel hatte sich auch noch eine dicke Wolke vor den Mond geschoben und tauchte die Szene in

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