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Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Titel: Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Lebtage dadurch zu versüßen, dass ich meine Gefangene verführe.“
    „Ha, ich würde mich niemals von Euch verführen lassen.“
    „Vorsicht Schätzchen, fordere mich lieber nicht heraus“, drohte Drew, der soeben bemerkte, dass ihm der Whiskey ganz schön die Sinne benebelte. Oder warum ließ er sich überhaupt auf so ein Geplänkel mit diesem Weib ein.
    „Das hat doch mit herausfordern nichts zu tun! Ihr könnt mich vielleicht mit Gewalt nehmen, aber verführen werdet Ihr mich niemals!“, schwor Julia.
    „Ach ja? Nun, wie gut, dass ich auch gar nicht das Verlangen verspüre, eine Dirne wie dich zu verführen. Hätten wir das damit nun endlich geklärt? Ich will die Kugel loswerden und du wirst mir dabei helfen! Kapiert? Und keine krummen Dinger, sonst gibt es Ärger!“
    Der Schmerz war wieder stärker geworden und Drews Ungeduld wuchs. Das konnte auch Julia erkennen, und obwohl sie gerne noch Widerspruch eingelegt hätte, was die Dirne anging, so gab sie sich doch lieber fügsam.
    „Ist ja gut, dann zeigt mir doch endlich Eure Schulter, damit ich sehen kann, was zu tun ist.“
    Die herausfordernden Blicke welche die beiden wechselten zeigten deutlich, dass ein Waffenstillstand noch lange auf sich warten lassen würde.
    Trotzdem nickte Drew und drehte Julia seine Schulter zu.
    Sie zog sich erneut die Decke bis unters Kinn und löste dann mit zitternden Fingern den angetrockneten Verband. Frisches Blut sickerte aus der Wunde.
    „Hm, das sieht böse aus“, murmelte sie.
    „Das weiß ich selbst!“
    Julia fasste ihr Haar im Nacken zusammen und flocht es zügig zu einem losen Zopf.
    „Ich will Euch helfen. Da könntet Ihr wenigstens aufhören mich so grob zu behandeln“, verlangte sie.
    „Na los Schätzchen, mach endlich!“, ignorierte er sie.
    „Und nennt mich gefälligst nicht dauernd Schätzchen!“
    Julia spreizte mit ihren Fingerspitzen die Wunde auf. Die Kugel hatte sich tief in sein Fleisch gegraben. Ihre Finger zitterten. Seine Haut war glatt und weich unter ihrer Hand. Ihr wurde ganz heiß, als sie eine Strähne seines schwarzen Haares berührte.
    „Nennt mich Julia und gebt mir ein Messer“, forderte sie.
    Drew nahm einen weiteren großzügigen Schluck.
    „Also Julia Schätzchen, glaubst du allen Ernstes, ich gebe dir ein Messer?“
    „Herrgott noch mal! Was wollt ihr eigentlich?“
    Julia hatte keine Nerven für so etwas! Noch immer richtete er drohend die Pistole auf sie und sagte mit keinem Wort, was er mit ihr vorhatte. Ihre eigenen Gefühle verwirrten sie - schwebten irgendwo zwischen Furcht und Faszination - und dann wollte er auch noch ihre Hilfe. Sollte sie die Kugel vielleicht herauszaubern?
    „Gebt mir ein Messer oder lasst es! Aber dann kann ich nichts für Euch tun!“
    Drew konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Seine temperamentvolle Gefangene hatte anscheinend nicht bemerkt, dass die Decke verrutscht war und kaum mehr etwas verhüllte. Na gut, wenn er schon sterben musste, dann wenigstens mit diesem letzten Bild vor Augen. Immer noch grinsend steckte er den Revolver weg und reichte ihr das Messer. Dabei löste er nicht einmal den Blick von der einladenden Verschnürung am Halsausschnitt ihres Nachtgewandes. Er würde nur kurz daran ziehen müssen, und der dünne Stoff würde beiseite rutschen und den Blick auf ihre Brüste freigeben. Ihm entrang sich ein Stöhnen.
    „Entschuldigung,“, murmelte Julia, die den Laut auf ihre Behandlung zurückführte.
    Ebenso geschickt, wie sie die schönsten Blüten auf ein Leinen zu sticken vermochte, machte sie sich nun daran, die Kugel zu entfernen. Die saß tief im Muskel, und es würde ihrem Patienten mit Sicherheit starke Schmerzen bereiten, sie herauszuholen.
    „So, gleich habe ich es geschafft. Geht es noch?“, fragte sie vorsichtig.
    Auf Drews Stirn stand der Schweiß und sein Kiefer zuckte.
    „Mach’ einfach!“, presste er hervor.
    Julia, die plötzlich Mitgefühl für ihren Entführer empfand, versuchte ihn durch ein Gespräch abzulenken.
    „Da Ihr ja nun schon meinen Namen kennt, wollt Ihr mir nicht verraten, mit wem ich nun meinerseits das Vergnügen habe?“
    „Drew. Drew Warring, aber ich fürchte, du wirst mit mir kein Vergnügen haben.“
    „Oh, das würde ich so nicht sagen. Vielleicht bereitet es mir ja schon Vergnügen, mit einem Messer in Eurer Schulter herumzustochern“, neckte sie ihn.
    Obwohl Julia das Herz noch immer bis zum Hals schlug, gewann nun wieder ihre Impulsivität die Oberhand. Mit einem

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