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Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Titel: Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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„Er hat mir nichts getan!“
    „Aber, … aber ich sehe doch, dass du etwas verschweigst.“
    Noch eine ganze Spur röter erklärte Julia schließlich:
    „Er hat mir nichts getan, ich schwöre es! Zumindest hat er nichts getan, was ich nicht tun wollte !“
    „Was? Wie meinst du denn das? Und was wolltest du denn, dass er tut? Also ich verstehe nicht, …“
    „Fanny! Sei einfach still! Du verstehst sehr gut, was ich meine!“
    „Ja aber, …?“
    „Nichts aber! Drew Warring war ein umwerfender Mann! Er sah so unverschämt gut aus, dass mir beinahe das Herz stehen geblieben wäre. Seine Berührungen weckten ein Feuer in mir und seine Küsse stiegen mir mehr zu Kopf, als der Rum aus der Karibik! Und wenn du jetzt auch nur ein einziges Wort sagst, welches mir diese Erinnerung schlecht machen würde, dann waren wir die längste Zeit Freunde!“
    „Hm. Na gut. Aber wenn alles so wunderbar war, warum bist du denn dann vor ihm davongelaufen?“
    „Das war … weil … nun weil ich … weil ich so verletzt war. Dieses Erlebnis war für mich einfach unglaublich, aber Drew schien in seinem Fieberdelirium in Gedanken bei einer anderen gewesen zu sein. Erst als alles schon vorbei war, hat er mich erkannt“, gestand Julia unglücklich.
    „Wie schrecklich! Was hat er denn gesagt, als er dich erkannt hat?“, wollte Fanny wissen.
    „Nichts! Er ist einfach ohnmächtig geworden!“
    „Und dann?“
    „Dann bin ich weggelaufen. Du kannst dir ja nicht vorstellen, wie schäbig ich mich mit einem Mal gefühlt habe. Ich wollte ihm nicht gegenübertreten, wenn er wach würde. Verstehst du das nicht?“
    „Doch, ich verstehe dich“, versicherte ihr Fanny.
    „Was soll ich denn jetzt nur tun? Gregory wird mich umbringen, sollte er je herausfinden, was ich getan habe. Und spätestens in der Hochzeitsnacht wird er es herausfinden!“
    „Mach dir da keine Gedanken. Es gibt viele Möglichkeiten deinen Mann zu täuschen. Ich helfe dir, wenn es so weit ist.“
    „Oh Gott!“, wisperte Julia, die nun bleich vor Angst auf ihrem Sofa kauerte und an den Nägeln kaute.
    „Na, wie gut, dass du mich hast! Außerdem werde ich dir später Robby mit einer Kräutermischung für deinen Kopf schicken. Mach dir daraus einen Tee und schon bald wird es dir wieder besser gehen, versprochen.“
    Julia nickte abwesend. Sie knetete gedankenverloren ihre Hände. Tränen traten ihr in die Augen und sie schluckte mühsam den dicken Kloß, der sich in ihrer Kehle gebildet hatte, hinunter.
    „He, weine doch nicht! Alles wird gut. Du musst dir keine Sorgen machen“, versuchte Fanny sie zu trösten, aber Julia sprang auf. Sie umrundete den Tisch und trat ans Fenster, wo sie in die hereinbrechende Dunkelheit blickte. Nun hemmungslos schluchzend lehnte sie die Stirn gegen die kalte Scheibe und ihr Atem beschlug das Glas.
    „Oh Fanny! Ich trage die Schuld an seinem Tod. Wenn ich nicht gewesen wäre, hätte es keinen Mitternachtsfalken gegeben, den er gejagt hätte. Dann hätte er mich nicht geschnappt und mich niemals in dieser Höhle verführt. Und wenn ich dann nicht auch noch sein Pferd und seine Kleidung gestohlen hätte, wäre er mir nicht im Umhang des Mitternachtsfalken gefolgt. Und dann wäre er auch nicht von Gisbournes Männern für den Falken gehalten worden und über die Klippe gestürzt!“, brachte Julia beinahe hysterisch hervor.
    „Oh Liebes, das ist doch nicht deine Schuld! So etwas darfst du nicht denken! Das ist einfach Schicksal!“
    Fanny gab einige Tropfen einer dunklen Flüssigkeit aus einer Phiole in ein Glas und füllte dieses dann mit Wein auf.
    „Hier, trink das und dann legst du dich schön in dein Bett. Das waren einige anstrengende Tage und du brauchst jetzt wirklich etwas Ruhe.“
    Willig fügte sich Julia ihren Anweisungen und schlüpfte unter die Decke. Der Trank machte sie sogleich schläfrig, und noch ehe Fanny zur Tür hinaus war, fiel sie in einen traumlosen Schlaf.
    In der Tür drehte sich Fanny noch einmal zu ihrer Freundin um. Eine Sorgenfalte hatte sich tief in ihre Stirn gegraben.
    „Oh Julia, wie sollen wir das nur alles wieder hinbekommen …?“, murmelte sie.

Kapitel 14
    Michael Kent benötigte Hilfe. Fanny hatte das Herrenhaus hinter sich gelassen und sich auf den Weg zu den Klippen gemacht. Sie hoffte, dass seine Verletzung nicht allzu schlimm wäre, denn Julia machte sich ohnehin schon genug Vorwürfe. Ungesehen schlüpfte sie in das Höhlenlabyrinth und gelangte in das geheime Versteck, welches sie

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