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Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Titel: Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mit ganzer Kraft klammerte sie sich an seinen starken Arm und kreischte, während unter ihr die tosende See gegen den Rumpf der Deathwhisper schlug.
    „Euer Name Lady, oder Ihr steigt hier aus!“, verlangte er.
    „Julia Hayes! Ich bin Julia Hayes. Holt mich rein!“, rief sie mit vor Entsetzen schriller Stimme.
    Lächelnd stellte er seinen Gast zurück auf das sichere Deck.
    „Also Lady Hayes. Da wir nun ehrlich miteinander sind, werdet Ihr mir endlich sagen, was der Grund für Euren Besuch hier ist?“
    Seine Hände in die Hüfte gestemmt, wartete er ungeduldig auf Julias Erklärung.
    „Was heißt hier ehrlich? Ihr wisst, wer ich bin, aber ich weiß nichts von Euch. Was soll denn daran ehrlich sein? Ihr müsst mir nun zumindest auch Euren Namen nennen.“
    „Müssen? Ich denke ich muss Euch höchstens noch einmal zeigen, dass mit mir nicht zu Spaßen ist.“
    Als er erneut die Arme nach ihr ausstreckte, wich sie schnell hinter einen Poller zurück, an dem ein dickes Tau befestigt war.
    „Nein! Aber ich denke wir kämen besser miteinander aus, wenn wir uns auf Augenhöhe begegnen würden“, verlangte Julia.
    „Auf Augenhöhe? Mein Mitternachtstäubchen, Ihr seid beinahe zwei Kopf kleiner als ich. Außerdem wisst Ihr bereits, wer ich bin. Man nennt mich Captain Blacksoul“, höhnte er und deutete eine spöttische Verbeugung an.
    „Na, wenn das so ist! Mich nennt man übrigens eigensinnig! Und doch ist das nicht mein Name. Ihr mögt vielleicht eine schwarze Seele haben, aber Euer Name lautet mit Sicherheit anders.“
    Der blonde Mann mit der schwarzen Seele konnte nicht anders. Er schüttete sich aus vor Lachen. Diese Frau war wirklich der Gipfel der Unverfrorenheit. Anstelle sich vor ihm zu fürchten, widersetzte sie sich ihm mit jedem Satz. Und ihre Argumentation war dazu auch noch hieb- und stichfest. Zwar sah sie in diesem Moment nicht gerade erfreut aus über seine Reaktion, aber er konnte nicht anders. Seit Jahren hatte ihn nichts mehr so amüsiert.
    „Sir! Ich weiß nicht, was so lustig ist und falls Ihr es noch nicht bemerkt haben solltet, warte ich noch immer auf Eure Antwort.“
    „Nun, das habe ich schon bemerkt, aber vor Lachen brachte ich leider kein Wort heraus. Also Julia! Ihr seid wirklich erheiternd. Aus diesem Grund - und nur aus diesem Grund, höre ich mir an, was für ein Geschäft Ihr vorschlagt. Sagt mir die Idee zu - verrate ich Euch meinen Namen. Wenn nicht, Täubchen, dann solltet Ihr gehen und am besten vergessen, mich jemals aufgesucht zu haben.“
    Der abweisende Ausdruck in seinem Gesicht warnte Julia, ihn lieber nicht noch weiter zu reizen, wenn sie Erfolg haben wollte.
    „Na gut, Sir. Damit bin ich einverstanden. Dann hört mir jetzt zu: Es ist so. Ich beabsichtige einen Schmugglerring zu gründen und …“
    „Nein! Es freut mich Euch kennengelernt zu haben, aber Smithe wird Euch nun von Deck geleiten“, unterbrach er Julia und schnippte schon mit den Fingern nach seinem Maat.
    Als er sich abwenden wollte, klammerte sie sich an seinen Arm.
    „Halt, bitte. Ihr habt mich ja noch nicht einmal angehört!“, flehte sie.
    „Lady, ich habe genug gehört. Ihr seid Lebensmüde und habt den Kopf voller dummer Ideen“, wies er sie zurecht, löste ihre Hand von seinem Arm und ging davon.
    „Nein, so ist das nicht! Die Leute werden verhungern, wenn ich ihnen nicht helfe! Bitte, es gibt keine andere Möglichkeit!“
    Smithes harter Griff verhinderte, dass Julia ihm nachgehen konnte, aber so schnell würde sie nicht aufgeben. So laut sie konnte rief sie über das ganze Deck:
    „Ihr Sir, seid ein Feigling! Man sollte Euch in Zukunft lieber Captain Fearbunny nennen!“
    Vermutlich hätte Blacksoul sie einfach ignoriert, aber da bereits einige seiner Leute grinsten und selbst sein Maat ein Kichern nicht unterdrücken konnte, blieb er resigniert stehen. Er schüttelte den Kopf über sein eigenes Verhalten und rief Smithe zu, die eigensinnige Frau zu ihm in die Kabine zu bringen.
    Dort genehmigte sich der Kapitän zuerst einmal ein großes Glas Rum, ehe er auch Julia einschenkte. Er bot ihr ohne Worte einen Stuhl an, und Julia, der unter Deck sogleich wieder schlecht wurde, nahm beides dankend an.
    „Also gut, Miss Hayes. Hier sind wir unter uns. Ich weiß nicht, was es ist, das mich an Euch so neugierig macht, Eure spitze Zunge oder Euer anscheinend grenzenloser Mut - man könnte ihn auch als Dummheit bezeichnen. Aber nur dieser Neugierde habt Ihr es zu verdanken, überhaupt noch an

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