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Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Titel: Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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den Inhalt, ein Dutzend goldene Münzen, vor Adam auf den Tisch. Dieser zog die Augenbrauen erstaunt in die Höhe. Vielleicht sollte er das Fräulein ja doch ernst nehmen.
    „Sir, bringt mich bitte zurück an Deck. Dort werdet Ihr schon sehen, wie brillant mein Plan ist.“
    Und Adam Reed staunte wirklich nicht schlecht, als Julia an Deck angekommen, einen Pfiff ausstieß und daraufhin ein Falke auf ihrem ausgestreckten Arm landete.
    „Hier, Captain Reed ist die Lösung!“, triumphierte sie.
    Die Crew der Deathwhisper hatte sich neugierig an Deck versammelt und tuschelte nun über den unerwarteten Gast.
    Aufgeregt zeigte sie Adam den kleinen Zylinder am Fuß des Vogels und wie man darin Botschaften übersenden konnte.
    „Nun gut, dann lasse ich mich auf dieses verrückte Geschäft ein. Aber sollte ich den Eindruck haben, mit Stümpern zu arbeiten, ist unsere Vereinbarung hinfällig! Ich gefährde nicht meine Männer für ein unsinniges Abenteuer, ist das klar?“
    Julia ließ ihren Blick über die Horde abgerissener Seeleute wandern.
    „Natürlich, Sir. Das würde ich auch nie von Euch erwarten. Dann ist es abgemacht. Ich schicke täglich den Falken aus, und wenn er mir eine Botschaft von Euch bringt, dann stehen meine Männer bereit“, versprach sie und streckte dem gefürchteten Captain Blacksoul ihre zierliche Hand entgegen.
    Schmunzelnd schlug Adam ein. Ein Falke. Darauf wäre er nie gekommen.
    „Na dann, mein Mitternachtsfalke . Er schnippte Julia eine kleine goldene Münze zu, auf der ein Tempel abgebildet war. Smithe wird dich nun zurückbringen.“
    „Wofür ist die?“
    Julia wendete die Dublone, bewunderte ihre einzigartige Prägung.
    „Versiegelt damit Eure Nachrichten. Man sagt sie sei aus der legendären Goldenen Stadt.“
    „Fantastisch! Das kann ich unmöglich annehmen. Sicher ist sie ein Vermögen wert.“
    Mit großen Augen bestaunte Julia die glänzende Münze.
    „Nein, behaltet sie. Sie war einst ein Glücksbringer. Warum ich sie behalten habe, verstehe ich selbst nicht.“
    „Dann kann ich sie erst recht nicht annehmen“, widersprach Julia.
    „Schluss damit! Nehmt sie und geht. Mich hat das Glück schon vor vielen Jahren verlassen! Heute vermisse ich es nicht einmal mehr!“
    Ein finsterer Schatten hatte sich über sein Antlitz gelegt und Julia schluckte ihre plötzliche Beklemmung hinunter. Mit einem Mal ahnte sie, dass sie sich nahe am Abgrund dieser schwarzen Seele befand. Sie durfte keinen Schritt weiter gehen. Darum nickte sie und ließ die Dublone in ihre Tasche wandern. Als sie den Blick wieder hob, trug Adam ein verschlossenes Gesicht zur Schau und seine Gefühle waren nicht mehr zu erahnen. Julia gab sich Mühe so zu tun, als hätte sie nie einem Blick in Captain Reeds Seele geworfen, als sie ihm weiter zuhörte.
    „Wir werden frühestens in sechs Wochen wieder hier sein können. Bis dahin solltet Ihr Eure Schmuggler bereithalten.“
    „Oh ja, das ist kein Problem. Aber Sir, Ihr werdet doch mein Geheimnis für Euch behalten?“, hakte Julia noch einmal nach, denn ihre Beteiligung durfte niemals ans Licht kommen.
    „Wenn es nach mir und meinen Männern geht, machen wir Geschäfte mit dem Mitternachtsfalken“, bot er an.
    Julia war erleichtert.
    „Wie passend, Sir!“
    Fanny stellte ihre Tasse ab und holte Julia ins Hier und Jetzt zurück.
    „Na schön, dann ist eben damals alles gut gelaufen, aber seit dieses Kopfgeld ausgesetzt wurde, war es doch nur eine Frage der Zeit, bis etwas passiert. Und jetzt ist etwas passiert!“
    „Ja, ja, du hast ja recht. Und trotzdem ist alles noch einmal gut ausgegangen“, beschwichtigte Julia ihre besorgte Freundin.
    Doch wenn sie ehrlich war, dann war eigentlich nichts gut. Immer wieder sah sie Drew von der Klippe stürzen, den Mantel im Wasser treiben, die tosenden Wogen, die ihn verschluckt hatten.
    „Zum Glück! Stell dir doch nur vor, was dir dieser Kopfgeldjäger alles hätte antun können! Du kannst wirklich von Glück sagen, dass er dich nicht geschändet hat.“
    Um einer Antwort auszuweichen, kratzte Julia gewissenhaft mit dem Löffel das letzte bisschen Sahne aus ihrer Tasse. Allerdings konnte sie Fanny nicht täuschen. Diese erkannte Julias verräterische Röte sofort.
    Entsetzt sprang sie auf und setzte sich direkt neben Julia, um ihr tröstend den Rücken zu streicheln.
    „Oh mein Gott! Was hat dieses Monster getan?“, flüsterte sie.
    „Herrgott Fanny!“, wehrte Julia die Fürsorge ab, und rutschte etwas beiseite,

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