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Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Titel: Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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schwer. Ihr Herz hämmerte wild in ihrer Brust und all ihre Sinne waren auf Drew gerichtet. Sein Duft hüllte sie ein, seine samtweiche Stimme weckte wundervolle Erinnerungen und seine Lippen - so nah - brachten sie um den Verstand.
    „Es war … ich meine … nein, du hast mir nicht wehgetan“, antwortete sie schwach.
    Und obwohl sie vor Verlegenheit bestimmt krebsrot war, hielt sie seinem eindringlichen Blick stand.
    Langsam, um Julia die Möglichkeit zu geben, sich ihm zu wiedersetzen, gab Drew ihre Hände frei, zog sie näher an sich heran, und als jegliche Abwehr ausblieb, verschlossen seine Lippen ihren Mund mit einem zärtlichen Kuss.

Kapitel 18
    Zum wiederholten Male führte Fanny den Esel über den Hof. John schüttelte den Kopf.
    „Tut mir leid Fanny, ich kann nichts feststellen. Colt läuft meiner Meinung nach ganz ordentlich. Aber vielleicht hatte er sich etwas eingetreten und ist es von allein wieder losgeworden“, schlug er vor.
    „So muss es dann wohl sein“, stimmte ihm Fanny zu. Gemächlich band sie Colt wieder an das Gatter und schlenderte mit wiegenden Hüften zurück zu John.
    „Es tut mir wirklich leid, dass du dir jetzt so ganz umsonst diese Mühe gemacht hast. Ich weiß auch nicht was ich sagen soll. Vorhin hat das elende Tier kaum einen Schritt gemacht, ohne zu zetern.“
    Dankbar lächelte sie den scheuen Stallburschen an und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
    „Das war doch keine Mühe! Für dich mache ich das doch gerne“, versicherte John.
    „Trotzdem sollten wir vielleicht langsam zurückgehen. Ich habe schon ein ganz schlechtes Gewissen, weil ich Lady Julia so lange allein gelassen habe.“
    „Oh John, ich denke du solltest dir da keine Gedanken machen. Sicher ist alles in Ordnung. Jetzt helfe ich Lady Julia bei dem Gefangenen und schon hast du wieder deine Ruhe.“
    Während sie langsam zum Stall zurück spazierten, verfluchte die Kräuterfrau Julia insgeheim für ihren waghalsigen Plan. Was wenn etwas schief ginge? Sicher würde dann der freundliche John ebensolchen Ärger bekommen, wie sie selbst.
    Schon öffnete er die Stalltür und rief:
    „Lady Julia, wir sind zurück.“
    Beide warteten auf Antwort, aber alles blieb still. Sie durchquerten den langen Gang, bis zu der Tür, die in das Verlies hinab führte. John rüttelte an dem Griff, aber sie blieb verschlossen.
    „Na so was?“, wunderte sich der Bursche.
    „John, sieh nur!“, rief Fanny, „Ich glaube, Julia ist bereits gegangen.“
    Demonstrativ hob sie ihren Kräuterkorb hoch und klimperte mit seinem Schlüsselbund.
    „Wir waren doch gar nicht lange weg.“
    „Anscheinend lange genug. Und wir sollten nicht vergessen, dass sich Julia sicher nicht länger als nötig mit diesem Mistkerl abgeben würde“, erklärte Fanny.
    „Aber wie es aussieht, war ihr dieser edle Tropfen für den Gefangenen zu gut“, grinste sie und hob die Weinflasche in die Höhe.
    John nahm seinen Schlüssel entgegen und stand unschlüssig neben Fanny. Immer wieder wanderte sein Blick zu der Tür.
    „Vielleicht sehe ich kurz nach, ob bei dem Kerl alles passt. Dann wäre mir wohler“, meinte er.
    Fanny knirschte mit den Zähnen. Ihr blieb auch nichts erspart! Schnell legte sie ihm ihre Hand auf den Arm und senkte scheu den Blick, ehe sie fragte:
    „Warte. Wir könnten doch, wenn du willst, erst noch einen Becher zusammen trinken?“
    John, der die meiste Zeit über seine Schuhspitzen fixierte, hob überrascht den Blick und lächelte unsicher.
    „Wir? Zusammen?“, hakte er unsicher nach.
    „Warum denn nicht. Ich denke, dafür ist er da!“, lachte Fanny und setzte sich auf einen Heuballen.
    Schnell holte John zwei Becher aus seiner Kammer und schenkte ihnen ein. Dann setzte er sich mit dem Rücken an die Tür des Verlieses auf seinen Hocker. Fanny stöhnte auf. Das war nicht gut!
    „Willst du dich nicht zu mir setzen?“, bot sie an und klopfte dabei auf den Platz neben sich.
    „Ich würde ja gerne, aber Gisbourne hat mir genaue Anweisungen gegeben. Wenn der mitkriegt, dass die Tür gerade unbewacht war, dann macht er mich einen Kopf kürzer“, erklärte er.
    „Ach so. Na dann, auf dass dein Kopf da bleibt, wo er ist!“
    Fanny hob ihr Glas an die Lippen und John tat es ihr nach. Sorgsam darauf bedacht, nur an ihrem Becher zu nippen, überlegte sie fieberhaft, wie sie ihn von der Tür weglocken könnte. Er hatte sich derweilen noch einmal nachgeschenkt. Die Nähe einer Frau macht ihn unsicher und er hoffte, dass ihm der Wein

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