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Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Titel: Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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sicherlich gesteht Ihr es einem alten Mann zu, sich ein klein wenig von den Strapazen der Reise zu erholen, ehe ich mich ganz an Eurer Gesellschaft erfreue.“
    Er tätschelte ihre Hand und reichte seinen Hut und den Gehstock an eine der wartenden Mägde weiter.
    „Natürlich Richter“, stimmte Gregory höflich zu, legte aber demonstrativ seine Hand auf Julias Arm. „Meine Verlobte wird sich höchstpersönlich darum kümmern, Euch und Euren Männern am Abend ein ordentliches Mahl zu kredenzen. Lady Litcott zeigt Euch nun Euer Zimmer. Fühlt Euch bitte wie zu Hause.“ Steif verneigte er sich vor dem Richter und schob Julia beiseite, sodass Olivia dem Richter den Weg weisen konnte. Die Eskorte wurde nun ebenfalls in Richtung der Nebengebäude davon geführt. Sie würden dort unterkommen, nachdem sie die Pferde versorgt hatten.
    Zufrieden und erleichtert atmete Nathan aus und seufzte:
    „Gott sei Dank sind wir nun den ganzen Ärger los. Morgen wird er den Gefangenen nach London schaffen und wir können uns wieder angenehmeren Dingen widmen.“
    Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und schien bereits wieder in Gedanken versunken, als er in Richtung seines Arbeitszimmers davonging.
    Plötzlich mit Gregory allein, stellten sich Julias Nackenhärchen auf und sie befreite scheinbar unbewusst ihren Arm aus seinem Griff.
    „Gut, dass ich Euch treffe, Gregory. Wo habt Ihr denn gesteckt? Ich wollte mit Euch sprechen. Wollen wir kurz in den Salon gehen?“, fragte sie, wobei sie es nicht wagte, ihm in die Augen zu blicken.
    Sie war noch nie eine gute Lügnerin gewesen. Sie wusste nur zu gut, dass jeglicher innerer Aufruhr sich sofort in ihrem Gesicht bemerkbar machte. Darum versuchte sie so ruhig wie möglich zu bleiben, als sie ihm voran in den Salon trat.
    „Ich hatte im Stall zu tun. Was gibt es denn?“, fragte Gregory. Ihm hatte Julias Flirt mit dem Richter die Laune ordentlich verdorben. Am liebsten hätte er diesem lüsternen alten Sack ordentlich eine verpasst.
    „Es ist so. Ich fühle mich furchtbar wegen der Dinge, die zwischen uns gesagt wurden und ich möchte mich gerne entschuldigen.“
    Sie trat einen Schritt näher und versuchte sich an einem reuigen Blick. Schnell hob sie die Hand um Gregorys Erwiderung zu stoppen und fuhr fort:
    „Nein, mein Lieber, hört mich an. Ich hätte so etwas niemals sagen dürfen. Um Euch zu zeigen, wie ernst es mir ist und wie sehr ich auf Eure Vergebung hoffe, habe ich etwas für Euch. Ein Geschenk.“
    Lächelnd holte sie einen samtenen Beutel aus ihrer Rocktasche und reichte ihn Gregory.
    Dieser wuchs unter Julias reuigem Blick einige Zentimeter in die Höhe. Ihre Entschuldigung schmeichelte ihm sichtlich.
    „Nun, Julia, ich muss gestehen, dass Euer Verhalten untragbar war, aber aufgrund der schrecklichen Erlebnisse der letzten Tage kann ich dies nur den furchtbaren Dingen zuschreiben, welche Ihr ohne Zweifel durchlebt habt. Ich bin froh, dass Ihr nun wieder zur Vernunft gekommen seid, und nehme Eure Entschuldigung an“, lautete seine selbstgefällige Antwort.
    Julia unterdrückte den Wunsch, ihm das Beutelchen um die Ohren zu schlagen. Sie konnte regelrecht spüren, wie ihr das Blut in den Kopf stieg.
    „Das ist sehr großzügig von Euch, Gregory. Ich gestehe, dass ich mich in letzter Zeit selbst nicht mehr wiedererkenne.“
    Gregory öffnete bereits die Schnüre und schüttete den Inhalt des samtenen Beutels auf seine Hand. Ein Paar Manschettenknöpfe fielen heraus und er hielt sie ins Licht. Silbern, mit jeweils einem blauen Stein in der Mitte, von keltischen Mustern gefasst.
    „Sie sind sehr schön, danke Julia.“
    „Das Blau des Steins soll Euch immer an meine Augen erinnern.“
    „Nett. Ich werde sie an unserer Hochzeit tragen, meine Liebe“, versprach er.
    „Es freut mich, dass sie Euch gefallen. Ist mir doch die Auswahl so schwer gefallen. Ich konnte mich nicht zwischen ihnen und einer Tabakdose entscheiden. Die Dose hatte sogar einen doppelten Boden, um geheime Nachrichten darin zu verstecken. Aber schließlich siegten die Manschettenknöpfe“, plapperte Julia aufgeregt los.
    „Ja, ich sagte schon: Sehr schön. Ihr habt wie immer Geschmack bewiesen“, versicherte Gregory erneut.
    „Es war aufregend. Ich wusste nicht, dass man geheime Fächer in Tabakdosen einbaut, aber Mister Kingsley hat mir versichert, dass es unzählige Möglichkeiten gibt, doppelte Böden einzuziehen oder unsichtbare Fächer unterzubringen. Er hat mir auch erzählt, dass meine

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