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Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Titel: Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gisbourne ja noch nicht einmal ein gehörnter Ehemann, sondern gerade mal ein gehörnter Verlobter war. Und er sich die Dame - wenn man Julia denn so nennen konnte - nicht nur aus Vergnügen ins Bett gelockt hatte, sondern sich in sie verliebt hatte.
    Sein Pferd riss unerwartet am Zügel und sofort waren alle Augen auf ihn gerichtet und auch der dritte Reiter nahm ihn wieder ins Visier. So ging es das letzte Stück, bis sie schließlich den Befehl gaben, anzuhalten.
    „So. Wir sind da. Runter vom Gaul - und ja keinen Scheiß machen!“
    Drew ließ sich langsam aus dem Sattel gleiten. Sie waren unweit der Stelle, an der die Galeone in jener Nacht zwischen den Felsen hindurch gesegelt war. Hier war die Küste noch steiler und so weit er das sehen konnte, gab es hier nur einige wenige Höhlen. In eine davon führten ihn die Männer nun.
    „Da lang!“, wies ihn Burton an.
    Der schwarze Schlund der Höhle, einem scharfzahnigen weit aufgerissenen Maul nicht unähnlich, schien Harry und das spärliche Licht der Fackel, welche er trug, zu verschlingen, als er ihnen voraus eintrat. Der Boden war feucht und rutschig, und irgendwo in den dunklen Tiefen war das brachiale Donnern der Wellen zu vernehmen. Die gurgelnden Fluten sandten ihr tosendes Echo durch das Gestein. Bereits von Weitem erkannte Drew, dass er seinen Bestimmungsort erreicht hatte. An den Wänden baumelten rostige Ketten herab und warteten bereits darauf, sich um sein Fleisch zu legen.

Kapitel 24
    Das Speisezimmer war zur Feier des Tages hell erleuchtet. Das gute Porzellan war aus dem Schrank geholt und der silberne Tischaufsatz auf Hochglanz poliert worden. Miss Lane hatte sich mit ihren Helfern in der Küche selbst übertroffen. Eine Vielzahl voll beladener Platten mit den köstlichsten Speisen bedeckte den Tisch. Roastbeef in herrlicher Soße, gesalzene Kartoffeln und frisches warmes Brot. Schellfisch mit Zitronenminzsoße, Wachteleier in Aspik und etliche süße Törtchen mit Beeren oder Äpfeln belegt. Zufrieden betrachtete Julia die Leistung ihrer Angestellten, als Richter Cox sie zu Tisch führte.
    Gregory warf ihnen einen tadelnden Blick zu, aber niemand achtete darauf. Der Richter zog Julia den Stuhl heraus und verbeugte sich, ehe er selbst neben ihr Platz nahm. Nathan saß wie immer am Kopf der Tafel, Olivia zu seiner Rechten. Gregory beeilte sich, Julias andere Seite zu flankieren, ehe sich die Eskorte des Richters ihren Platz suchte. Es ärgerte ihn, von Cox seines Platzes vertrieben worden zu sein. Um sich nun an einem Gespräch zwischen Nathan und dem Richter beteiligen zu können, würde er immer über Julias Teller hinweg reden müssen. Er saß beinahe schon beim Gesindel. Denn für mehr hielt er die Männer der Eskorte nicht.
    Wie würde sich der Richter morgen ärgern, wenn sich herausstellte, dass er die weite Reise ganz umsonst angetreten hatte. Einen Schmuggler gab es hier jedenfalls nicht mehr abzuholen. Bei diesem Gedanken konnte er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
    „… amüsiert Euch denn?“, riss ihn Julia aus seinen Gedanken.
    „Nichts, ich bewundere nur die vielen Köstlichkeiten. Soll ich Euch etwas Fleisch auftun?“, bot er höflich an.
    „Gerne.“
    Während des Essens erörterte Nathan mit dem Richter die Probleme, die ihnen durch den Mitternachtsfalken entstanden waren. Durch die Platzwahl war Gregory gezwungen, mit Julia höfliche Konversation zu betreiben und dem Gespräch der Herren nur zuzuhören. Im Grunde genommen interessierte es ihn ja auch nicht, was Nathan sagte, aber auf ein Gespräch mit Julia hatte er in den letzten Tagen noch viel weniger Lust. Immer wenn er sie ansah, meinte er förmlich vor sich sehen zu können, wie sie sich diesem Kerl in die Arme geworfen haben musste.
    Greg fragte sich, ob der Bastard bereits an seinem Bestimmungsort angekommen war.
    Auch Julia verspürte kein Verlangen auf ein Gespräch mit ihrem Noch-Verlobten. In den letzten Stunden war in ihr ein Entschluss gereift. Dieser ging ihr nun im Kopf herum. Wenn sie erst Gregory überführt hatte, würde sie endlich tun, was sie schon längst hätte tun sollen. Sie würde Drew aus dem Verlies holen und mit ihm davonlaufen. Ihr Vater würde ihr nie erlauben, einen Mann wie ihn zu wählen, also blieb ihr nur die Flucht. Aber sie hatte es sich reiflich überlegt. Sie würde keinen Mann heiraten, den sie nicht liebte. Niemals würde sie einem Mann ihren Körper schenken, für den sie nicht Liebe und Zuneigung empfand. Einzig Drew

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