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Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Titel: Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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stur. War einfacher mit ihm klarzukommen, als er noch gesoffen hat wie ein Loch!“
    Harry kratzte sich am Kopf und kicherte über Gregs Bemerkung.
    „Warum, was sagt er denn?“
    „Der Alte hat dem König geschrieben und der schickt irgend so einen Richter, der den Bastard schön gemütlich in der Kutsche nach London bugsiert. Vermutlich schafft es der elende Kerl auch noch auf dieser Fahrt zu entkommen und wir gehen leer aus.“
    „Wir gehen nicht leer aus. Wir haben doch das Gold.“
    „Dummkopf! Um meinen Familienbesitz auszulösen, reicht das bisschen Gold bei Weitem nicht aus. Ich will diesen Schuft tot sehen, ist das klar!“
    „Ja, ja, schon verstanden. Aber Hayes wird da doch sicher auch noch ein Wörtchen mitzureden haben, oder?“
    Gregory fuhr sich gereizt mit der Hand durch die Haare. Er schlug die Gerte nervös gegen seinen Oberschenkel und man sah ihm an, dass er um Beherrschung rang.
    „Nicht wenn wir es schlau anstellen. Könnte doch sein, dass dieser Bastard flieht“, überlegte Gregory unschuldig.
    „Flieht? Wie denn, er ist doch sicher weggesperrt?“
    „Du Idiot! Wir schaffen ihn aus dem Weg. Irgendwohin, wo keiner seine Schreie hört und niemand jemals seine Leiche findet. Wenn ich mit ihm fertig bin, wird selbst Julia ihn nicht mehr wiedererkennen.“
    „Ach so. Und wir sagen dann nur, dass er abgehauen ist?“, wollte Haribert wissen.
    „Genau. Ihr müsst einfach diesem John eins überziehen, dann denkt er, der Bastard hätte ihn überwältigt.“
    „Geht klar. Und wo schaffen wir ihn hin?“
    „Das will ich dir sagen, mir schwebt da schon etwas Passendes vor. Pass auf, …“, flüsterte Gregory ihm seine Anweisungen ins Ohr.
    Harry spuckte aus. Ein teuflisches Grinsen machte sich in seinem Gesicht breit. Gregory wusste, dass sein Spießgeselle an dieser Art von Heimtücke seine Freude hatte. Jetzt musste er nur noch abwarten und all seine Probleme würden sich von selbst lösen. Der Schmuggler würde sterben, Julia bald schon seine Frau sein und Nathan sich hoffentlich bald totsaufen und ihn damit zum Erbe eines beachtlichen Vermögens und eines Titels machen.

Kapitel 23
    Drew saß nun schon einige Tage in seinem finsteren Gefängnis. Seine Augen hatten sich mittlerweile an das Dämmerlicht gewöhnt und seine Glieder schmerzten aus Mangel an Bewegung. Tage und Nächte verschmolzen miteinander, die Zeit verlor an Bedeutung. Nach Julias nächtlichem Besuch war niemand mehr bei ihm gewesen, abgesehen von einem Burschen, der ihm jeden Morgen Brot und einen Krug mit Wasser brachte. Daher hatte er genug Zeit gehabt, sich über seine Gefühle für Julia klar zu werden. Am Anfang hatten ihn ihre Schönheit und ihr Mut beeindruckt. Und ihre unerwartete Unschuld. Wie sehr musste er sie mit seinen Beleidigungen verletzt haben. Sie war eine Lady und er hatte sie Dirne, Weib und noch Schlimmeres genannt. Außerdem hätte er sich ihr niemals auf diese Art genähert, wenn er nur geahnt hätte, wen er da eigentlich vor sich hatte. Aus Güte und Hilfsbereitschaft ihren Leuten gegenüber hatte sie dieses Spiel begonnen und sich in Gefahr begeben. Etwas, das er nie von einer Frau erwartet hätte. Und dann war das Unerwartete geschehen. Er war angekommen. Angekommen am Ziel seiner langen Suche. Sie war das Ziel gewesen. Als er sie hier in diesem schmutzigen Kellerverlies geliebt hatte, war es ihm gewesen, als hätte er sein Leben nur für diesen Moment gelebt. Er hatte erkannt, dass er diese unvernünftige, impulsive und leidenschaftliche Frau mit den großen blauen Augen mehr liebte, als alles andere auf der Welt.
    Doch Julia hatte ihn zurückgestoßen. Hatte seine Gefühle abgetan und ihn verlassen. Ihre Worte hatten ihn stärker verletzt, als die Kugel in seiner Schulter. Sie sagte, sie würde ihn lieben, aber ihre Taten sprachen eine andere Sprache. Von Verantwortung hatte sie gesprochen. Und davon, dass man seiner Verantwortung nicht davonlaufen konnte. Was für ein Unsinn! Er hatte seine Vergangenheit abgestreift. Hatte dem Leben, für das er geboren worden war, abgeschworen und nach einem Sinn im Leben gesucht. Dass nun ausgerechnet seine Schmugglerbraut ihm vorwarf, verantwortungslos zu sein, war doch Irrsinn. Wenn er das getan hätte, was ihm durch seine Geburt bestimmt gewesen wäre, dann hätte er Julia doch niemals gefunden.
    Julia, deren Duft ihm den Kopf umnebelt hatte, deren Küsse sein Innerstes berührt hatten, deren Körper seine Begierde geweckt hatte, wie es zuvor noch nie eine

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