Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe

Titel: Mitternachtsfalke - Auf Den Schwingen Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
bitte verhaften. Wie es scheint, habe ich einen Verräter unter meinem Dach.“
    Nathan war weiß wie die Wand und Schweißperlen glänzten auf seinem Gesicht. Er hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Die Eskorte zog ihre Waffen und Dawson drehte dem überraschten Greg die Hände auf den Rücken. Dieser kochte vor Zorn darüber, dass ihm seine Pläne durchkreuzt wurden. Alles war doch schon zum Greifen nahe gewesen. Sollten etwa alle seine Bemühungen umsonst gewesen sein?
    „Du alter Narr! Wie kannst du es wagen? Jetzt willst du die Verlobung lösen? Jetzt? Meinst du, es gibt in London auch nur einen Mann, der ein so widerspenstiges Weib wie Julia freiwillig nimmt? Was glaubst du eigentlich, wen du vor dir hast? Denkst du, ich lasse mich von euch so behandeln? Du bist nicht der Erste, der mich loswerden will. Ja, es ist so, wie Julia sagt: Ich habe Sophia umgebracht! Deine scheinheilige Frau wollte mich erpressen! Eine Freundin in London hatte ihr von meinen Schulden erzählt und ihr den Schuldschein gezeigt. Sie war so wütend auf mich, dass sie den Schein ausgelöst hat, um mich damit zu konfrontieren. Darum haben wir uns gestritten. Sie wollte, dass ich die Verlobung löse, oder sie würde dir von meinen Geldnöten erzählen. Das konnte ich nicht zulassen. Auf dem Sterbebett hat meine Mutter mir das Versprechen abverlangt, den Familienbesitz auszulösen, den ich schon viele Jahre vorher verspielt hatte. Seither habe ich auf eine Verbindung wie die mit Julia gewartet. Also zögerte ich nicht lange. Ich ritt Sophia nach um sie umzustimmen, aber sie wollte davon nichts hören. Das Versprechen an meine Mutter war ihr egal, also schlug ich sie mit einem Ast vom Pferd. Sie brach sich das Genick und war sofort tot. Es tat mir nicht leid. Sie selbst trug die Schuld daran!“
    Mit einem kräftigen Ruck versuchte sich Gregory aus dem Griff seines Wächters zu befreien, aber seine Gegenwehr wurde schnell durch Sisleys Eingreifen beendet.
    „Mylord, Mylord!“, rief plötzlich John.
    Der Stallbursche kam aufgeregt ins Arbeitszimmer gestürmt, wobei er der Tatsache, dass seine mistverklebten Stiefel bei jedem Schritt Flecken auf dem Teppich hinterließen, keine Beachtung schenkte.
    Zwar bemerkte er, einen ungünstigen Moment gewählt zu haben, aber sein Anliegen duldete keinen Aufschub.
    „Mylord, ich will nicht stören, aber es ist wichtig: Der Gefangene ist weg!“

Kapitel 25
    Drew öffnete die Augen. Er war allein. Von den Männern, die ihn hierher gebracht hatten, war nichts zu sehen. Ob er das Wieselgesicht umgebracht hatte? Eigentlich war es ihm egal. Sein Kopf dröhnte und er fürchtete, sich eine Rippe gebrochen zu haben. Aber immerhin war er am Leben. Schon merkwürdig, wie genügsam er in den letzten Tagen geworden war. Es war nun schon das dritte Mal, dass er allein dafür Dankbarkeit verspürte. Und wofür das alles? Für eine Schmugglerbraut. Egal was Julia auch immer sein mochte, in sein Herz hatte sich die kesse Schmugglerin geschlichen. Als etwas anderes würde er Lord Hayes hübsche Tochter wohl niemals sehen. Wäre sie doch nur genau das, dann hätte sie ihn nicht wegen des Geldes zurückgewiesen. Nein, er wollte eine Frau, die ihn um des Menschen willen, der er war, liebte. Nicht wegen materieller Dinge. Und so eine Frau war Julia leider nicht.
    Ernüchtert stellte er fest, dass er es sich nicht leisten konnte, wertvolle Zeit mit Gedanken an Julia zu vergeuden. Sicherlich würde es nicht mehr lange dauern, bis ihm der Kerl mit der Gerte einen Besuch abstatten würde.
    Das Licht der Fackel flackerte, als ein eisiger Luftzug durch die Höhle blies. Erst jetzt bemerkte er, dass das Donnern der Brandung lauter geworden war. Hinter sich, im dunklen Schlund des Felsenganges rauschte Wasser. Im fahlen Licht erkannte er mit Schrecken, dass dort der Boden bereits einen Fußbreit mit Wasser bedeckt war. Und mit jedem bedrohlichen Gurgeln schwappte es näher. Drew riss an den Ketten, aber die gaben keinen Millimeter nach. Sein Blick suchte die Höhle nach etwas Brauchbarem ab. Gab es denn nichts, womit er sich befreien konnte? Nur Felsen. Nasse, glitschige, mit undefinierbarem Schleim bewachsene Felsen. Sogar an der Decke wucherte dieses grüne Zeug. An der Decke? Konnte es sein, dass die Höhle bis zur Decke überflutet werden würde?
    „Verdammt!“, rief er und zerrte mit aller Kraft an den Ketten.
    „Der Gefangene ist weg? Was soll das heißen? Wo ist er?“, mischte sich nun Richter Cox ein, der

Weitere Kostenlose Bücher