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Mitternachtslöwe (German Edition)

Mitternachtslöwe (German Edition)

Titel: Mitternachtslöwe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Langenkamp
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nahm einen Schluck aus einer Tonflasche und reichte sie weiter an seinen Kollegen.
    »Wenn erstmal die Kanonenwagen da sind, wird ihnen ihre Mauer auch nicht mehr viel helfen.«
    »Bin gespannt auf dieses Vieh was die mitgebracht haben.«
    »Der Würger? Hört bloß auf!« Der Mann nuckelte wild an der Flasche. »Allein beim Gedanken an das Biest läuft's mir bitterkalt denn Rücken runter.«
    »Du bist vielleicht ein Schisshase!« Er riss dem anderen die Flasche aus der Hand und setzte an.
    »Weiß gar nicht warum die das Vieh extra hier her holen. Mit den Wagen schaffen wir das auch so.«
    »Soll so eine Art Demonstration für den General sein, hab ich gehört. Dieser Vitus hält sich für ganz toll, weil er das Biest gezähmt hat – mehr oder weniger.«
    »Ich bin gespannt auf den General. Das erste Mal, dass ich ihn sehen werde.«
    Der Soldat mit der Flasche begann laut zu lachen. »Für wen von uns wäre es nicht das erste Mal. Dachte eigentlich er sollte schon längst hier sein. Irgendwie verliert man völlig das Zeitgefühl, wenn man den ganzen Tag lang Leute schlachtet.«
    »Komm, machen wir unseren Rundgang zu Ende.«
    Ein wenig enttäuscht fühlte Abaris sich.
    Vielleicht ist es aber auch besser so.
    Verwirrung schnürte ihm die Gedanken zu. Einerseits wollte er ihn unbedingt sehen, den General, andererseits war ihm klar, dass es besser war, wenn er nicht hier erscheinen würde und er selbst erst gar nicht in die Versuchung kommen würde, unüberlegt zu handeln.
    Abaris atmete tief durch. Er beschloss zurück zu gehen und Byrgers Rat zu befolgen und seinen Freunden am nächsten Tag zu helfen den Schatz zu finden.
    Kaum schloss er diesen Gedanken ab, packte ihn eine Hand an der Schulter. Sofort zog er seinen Stab und schnellte herum. Sein angesetzter Schlag verflüchtigte sich. »Sophia?«
    »Los komm, wir müssen hier weg«, flüsterte Sophia scharf.
    »Schon gut, ich weiß es war falsch hier her zu kommen«, sagte Abaris, »Es tut mir auch wirklich leid.«
    »Du verstehst nicht, wir müssen weg, sofort!«, drängte Sophia.
    »Na wen haben wir den da?«, sagte mit mal eine laute Stimme hinter ihnen.
    Bevor Abaris die Stimme zuordnen oder sich umdrehen konnte, kroch ein warmer Schmerz am Hinterkopf langsam bis in seinen Nacken, um ihn in Schlaf zu ersticken.
    Abaris blinzelte. Er fühlte sich, als hätte er nur kurz ein Nickerchen gehalten - mit dem Kopf in einer Buchpresse. Allmählich fand er die Besinnung wieder und sich selbst geknebelt und gefesselt in einem Käfig, Rücken an Rücken mit Sophia.
    Verflucht!
    »Ah, hallo, hallo«, sagte eine hocherfreute, ihm gut bekannte Stimme, »Unser Zauberkünstler ist auch wach.« Vitus trat ins Bild. »Was für ein Zufall, dass wir uns hier wieder treffen, nicht wahr?« Er schritt vor ihnen auf und ab. »Und ihr ahnt ja nicht, wie sehr es mich freut«, Vitus legte sein ekeligstes Grinsen auf, »euch wieder zu sehen.« Seine Fratze verzog zu bitterem Ernst. »Was treibt euch nur dazu quer durch unser Land zu jagen? Wo wollt ihr hin? Was habt ihr vor?« Vitus stolzierte um den Käfig herum.
    »Hallo Hübsche. Hast du dich nach mir gesehnt. Wo hast du denn deine kleine Freundin gelassen und diesen alten Sack?«
    Sophia neigte angewidert ihren Kopf zur Seite.
    »Sind sie hier auch irgendwo? Und der Verräter? Heckt er grad wieder ein raffiniertes Täuschungsmanöver aus?«
    Ein hartes Hämmern pochte durch Abaris' Körper. Jeder einzelne Schlag von Sophias Herzen hallte in seinen Eingeweiden wieder. Jeder Impuls ihres Herzens schickte ihm eine klare Botschaft von dem, was sie gerade empfand. Neben Angst und Hass war es vor allem Hilflosigkeit die Abaris empfing.
    Vitus schloss seine Runde ab. »Das wird euch diesmal nichts nützen«, brüllte er los, »Ich werd euch persönlich nach und nach in kleine Stücke schneiden und euch zusehen lassen wie mein Würger sie verschlingt! Und ihr könnt euch sicher sein, eure Freunde finde ich auch noch und ihnen wird es nicht besser ergehen!«
    Sophias Atmung bebte auf. Mit einem Ruck lösten sich ihre Fesseln. Abaris riss sich den Knebel aus dem Mund. Sophia war bereits verschwunden. Stattdessen teilte er sich die Zelle mit einer Person, die ihr zwar ähnelte, aber dennoch nicht Sophia war. Mit böswilliger Miene und ausgebreiteten Armen stand sie in der Mitte des Käfigs. Ihre Augen strahlten in Vitus' Richtung, bereit diesem Scheusal ein diabolisches Ende zu bereiten.
    »Was in Adlers Augen...?«, stammelte Vitus und wich

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