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Mitternachtslust

Mitternachtslust

Titel: Mitternachtslust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Winter
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mehr würde sie widerstandslos etwas mit sich geschehen lassen, das sie nicht wollte!
    Obwohl sie sich unter seinen Händen heftig bewegte, spürte sie, wie Richards Griff an ihren Hüften fester wurde, wie er sich bereit machte, sie mit einem Ruck zu sich hin zu ziehen und auf diese Weise heftig und gewaltsam in sie einzudringen.
    Sie schrie wütend auf und verstärkte ihre Anstrengungen.
    »Wehr dich nur!«, hörte sie ihn keuchen. »Wehr dich, es wird dir nichts nützen!«
    Dann spürte Melissa den Ruck nach hinten, auf den sie die ganze Zeit gewartet hatte. Schmerzhaft schob er sich zwischen ihre angespannten Muskeln.
    Wieder schrie sie und versuchte gleichzeitig, sich zur Seite zu drehen, während ihre Füße wild durch die Luft ruderten.
    Jetzt versuchte er, sich mit seinem ganzen Gewicht gegen ihren angespannten Körper vorwärtszuschieben. Ihre brennenden Muskeln gaben nach, gleich würde er es geschafft haben. Der laute Ton, den sie ausstieß, als sie sich noch einmal heftig hochstemmte und dabei ihren Kopf in den Nacken warf, war angefüllt mit Verzweiflung und Schmerz.
    Als hätte ihr Schrei ihn von seinem Plan abgebracht, lockerte sich im selben Moment Richards Griff, der Druck zwischen ihren Beinen ließ nach, dann hörte sie einen dumpfen Laut, und plötzlich war da nichts mehr als Stille.
    Es dauerte einige Sekunden, bis sie begriff, dass er sie nicht mehr festhielt. Hastig spannte sie ihre zitternden Armmuskeln an und stemmte sich hoch. Tatsächlich gelang es ihr, sich so viel Schwung zu geben, dass sie nach hinten rutschte und gleich darauf Boden unter den Füßen spürte.
    Hastig drehte sie sich um. Wo war Richard? Wieso hatte er sie so plötzlich losgelassen?
    Der Blick, mit dem er zur Decke hinaufstarrte, wirkte fast friedlich. Unter seinem Hinterkopf hatte sich bereits eine große Pfütze aus dunkelrotem Blut gebildet.
    »Richard?«
    Mit zitternder Stimme rief Melissa den Namen ihres Mannes, obwohl sie längst wusste, dass er tot war.

15. Kapitel
    Während Melissa dastand und auf den Mann hinabblickte, der regungslos, die Hose um die Knöchel geschlungen, auf den Fliesen lag, spürte sie, wie sich die entsetzliche Kälte vom Magen her in ihrem Körper ausbreitete.
    Als wären ihre Sinne von einer Sekunde zur anderen unglaublich geschärft worden, meinte sie, den metallischen Geruch des Bluts wahrzunehmen. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie Bonzos wütendes Bellen in der alten Küche die ganze Zeit gehört, aber nicht registriert hatte. Offensichtlich hatte der eingesperrte Hund begriffen, dass sie Hilfe brauchte.
    Später konnte Melissa sich nicht erinnern, wie lange sie mit hängenden Armen dagestanden und in Richards ausdrucksloses Gesicht mit den weit geöffneten glasigen Augen gestarrt hatte. Ein leises Geräusch hinter ihrem Rücken ließ sie herumfahren.
    »Annabelle? Geht es dir gut?«
    Julius stand nur einen Meter von ihr entfernt. In der rechten Hand hielt er einen Teil des eisernen Kaminbestecks, einen langen Schürhaken, an dessen Spitze ein dunkelroter Fleck glänzte.
    »Ich … Hast du ihn getötet?« Sie konnte ihren Blick nicht von dem Schürhaken abwenden.
    »Er hat es verdient«, erwiderte er ernst.
    Melissa brachte kein Wort heraus, sah ihn nur stumm an.
    »Habe ich dir nicht versprochen, dass ich alles, wirklich alles für dich tun würde, meine Annabelle?« Die zärtlich flüsternde Stimme hüllte sie wie eine warme Decke ein und beschützte sie für einen kurzen glücklichen Moment vor der Wirklichkeit, von der sie wusste, dass sie sich ihr würde stellen müssen.
    »Ich habe dir gesagt, ich würde für dich töten, stehlen und betteln. Das war die reine Wahrheit. Alles, Annabelle, für immer!« Er machte einen Schritt auf sie zu, sodass nur noch wenige Zentimeter zwischen ihren Körpern lagen. Erst in diesem Moment wurde Melissa bewusst, dass das Oberteil ihres Kleides immer noch um ihrer Taille hing und ihre Brüste nackt waren. Dennoch machte sie sich nicht die Mühe, sich zu verhüllen. Es schien keine Rolle zu spielen, ob sie nackt oder bekleidet war, wenn sie diesem Mann gegenübertrat. Er war ihr seit Langem vertraut.
    »Ja, für immer«, hörte sie sich sagen. »Aber du bist nicht zurückgekommen, obwohl du es mir geschworen hattest. Ich habe gewartet, ich habe mich so sehr nach dir gesehnt – aber nach all den Wochen kam nur die Nachricht von deinem Tod.« Ein verzweifeltes Schluchzen stieg aus ihrer Kehle auf.
    »Es war ein so wilder Sturm, dass man den Himmel

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