Mitternachtslust
sie seine Hüften fester mit ihren Beinen, legte ihre Hände flach auf seinen Rücken und zog ihn näher an sich heran, noch tiefer in sich hinein.
Er ließ sich jedoch nicht von seinem Tun abbringen. Obwohl sein Atem immer rascher wurde, blieben seine Bewegungen gleichmäßig und ruhig. Melissa hatte erwartet, wenn er erst einmal in ihr war, würde er wie Richard die Sache heftig und ungeduldig zu Ende bringen – weil er nicht anders konnte.
Dieser Mann konnte anders. Und er wollte anders. Jedes Mal, nachdem er sich voller Kraft in ihr versenkt hatte, zog er sich unendlich langsam wieder zurück. Exakt so weit, dass das Gefühl der Leere sie fast verzweifeln ließ, bis er mit einem raschen Stoß zurückkehrte.
Verwirrt ertappte Melissa sich dabei, wie sie den Wechsel zwischen dem fast brutalen Ruck, mit dem sein Unterleib gegen ihren krachte, und dem sanften Zurückgleiten genoss. Sie konnte nichts dagegen tun, dass sie lustvoll wimmernd seinem Stoß mit ihren Hüften entgegenkam und die Muskeln in ihrem Inneren sich um sein geschwollenes Glied krampften, als wollten sie ihn halten, wenn er ihr langsam entglitt.
»Ja! Ja!«, hörte sie sich wieder und wieder flüstern, während das glühende Gefühl sich von ihrem Schoß aus wellenartig in ihrem Körper ausbreitete.
Dann war es plötzlich zu Ende. Drei oder vier Mal hintereinander stieß er rasch und heftig zu und warf seinen Kopf in den Nacken, während ein heiserer gedämpfter Schrei aus der Tiefe seiner Brust kam, bevor er über ihr zusammenbrach, sein Glied in ihr zuckend und immer weiter zuckend.
Starr lag Melissa unter ihm begraben, das Gesicht an seinen Hals gepresst. Sie atmete den fremden Geruch nach Schweiß und Lust ein und fragte sich, ob das Gefühl, das sich, als er stöhnend auf sie gefallen war, wie ein dichtes Tuch über sie gelegt hatte, Enttäuschung oder Erleichterung war.
Vorsichtig schob sie ihn von sich herunter.
»Es tut mir leid«, murmelte er, als er neben ihr auf dem Rücken lag, und bedeckte sein Gesicht mit dem Unterarm, während seine Brust sich immer noch rasch hob und senkte.
»Es gibt nichts, was dir leidtun müsste«, erwiderte sie ruhig und beugte sich vor, um ihm einen kurzen schmatzenden Kuss auf die nackte Brust zu drücken. »Wir haben es beide gewollt, nicht wahr?«
»Aber du … Ich konnte es nicht mehr zurückhalten. Drei Jahre sind eine lange Zeit.« Er ließ seinen Arm sinken und wandte ihr das Gesicht zu.
Sie schaute aus dem Fenster. »Mach dir keine Gedanken. Du warst gut, wirklich gut.« Sehr überzeugend klangen ihre Worte nicht, obwohl sie sie ehrlich meinte.
»Wenn du möchtest …« Er legte seine Fingerspitzen auf das feuchte, gelockte Haar zwischen ihren Beinen.
»Nein!« Sie musste sich beherrschen, um ihn nicht anzuschreien, während sie seine Hand wie ein ekliges Insekt wegschob.
Wortlos richtete er sich auf und suchte auf dem Fußboden seine Sachen zusammen. Erst als er angezogen neben dem Bett stand, sah er sie wieder an. »Ich gehe dann wohl besser.«
Sie bewegte ihren Kopf auf dem Kissen auf und ab. Dann beschloss sie, dass sie ihn so nicht gehen lassen konnte, und legte ihm die Hand aufs Knie.
»Danke. Es war schön.«
Im Schein des Mondes, der sich für Sekunden durch die dichten Wolken schob, konnte sie den erstaunten Ausdruck auf seinem Gesicht erkennen.
»Ich danke dir« , erwiderte er unsicher.
Nach einem kurzen Zögern beugte er sich über sie und küsste sie mit trockenen Lippen auf die Schläfe.
»Gute Nacht, Melissa.«
»Gute Nacht, Christian.« Sie lächelte in die Dunkelheit und folgte seinem Schatten mit ihren Blicken bis zur Tür. Nachdem er das Zimmer verlassen hatte, drehte sie sich auf die Seite und schlief sofort ein.
3. Kapitel
Als Melissa am nächsten Morgen erwachte, wusste sie sofort, dass etwas anders war als sonst. Es war nicht das fremde Bett, das fremde Zimmer oder das grelle Licht, welches ihr durch das Fenster direkt ins Gesicht fiel. Sie selbst war es, die sich verändert hatte.
Sie hatte mit einem Mann Sex gehabt, in den sie nicht verliebt war und den sie nicht beabsichtigte wiederzusehen. Und das Merkwürdigste war: Weder bereute sie es noch hatte sie ein schlechtes Gewissen. Im Gegenteil, sie spürte ein leichtes Kribbeln im ganzen Körper, wenn sie daran dachte, wie er mit seinem Mund an ihren Brustwarzen gespielt und wie es sich angefühlt hatte, als er in sie hineingeglitten war. Natürlich war ihr klar, dass sie dieses Erlebnis mehr hätte
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