Mitternachtslust
genießen können, wäre sie mutiger und hemmungsloser gewesen. Aber immerhin hatte es ihr mehr Spaß gemacht als mit Richard. Viel mehr Spaß.
Sie rekelte sich unter der warmen Decke und rieb ihre bloßen Schultern an dem glatten Laken. Es war lange her, seit sie zuletzt nackt geschlafen hatte. Wenn sie mit Richard Sex hatte, was sie seit einiger Zeit möglichst vermied, stand sie hinterher immer rasch auf, wusch sich und zog sich ein frisches Nachthemd an. Bei ihrer Rückkehr aus dem Bad lag Richard dann bereits wieder mit seinem teuren Pyjama bekleidet da und hatte die Augen geschlossen. Falls er nicht schlief, tat er zumindest so.
Melissa blinzelte verschlafen in den hellblauen Himmel und schob die Decke zur Seite, um ihren Körper mit den schmalen Gliedmaßen und der für eine ansonsten so schlanke Frau erstaunlich fülligen Oberweite zu betrachten. Auch das tat sie sonst nur selten und eher verschämt. Das Sonnenlicht legte einen sanften Schimmer auf ihre rosigen Nippel, als wären sie eben noch liebkost worden.
Spielerisch ließ Melissa ihren Zeigefinger um die Spitze ihrer rechten Brust kreisen. Rasch wuchs die Brustwarze in die Höhe, wurde hart und empfindlich. Ihr linker Zeigefinger rief auf der anderen Seite denselben Effekt hervor.
Ein sanfter Schauer lief durch ihren Oberkörper und suchte sich sein Ziel in ihrem Schoß. Sie schloss die Augen und kreuzte für einen Moment die Schenkel, als sie spürte, wie sich in ihrem Unterleib Hitze ausbreitete. Dann schwang sie hastig ihre Beine über die Bettkante, lief barfuß ins Bad und drehte die Dusche auf.
Das lauwarme Wasser aus dem Massageduschkopf perlte über ihre Brüste und lief an ihrem flachen Bauch hinunter, wo es sich in den rotbraunen Löckchen sammelte und von dort in kleinen Bächen in die meergrüne Duschwanne hinunterrieselte.
Immer noch ragten ihre Brustwarzen steil in die Luft, unter den prickelnden Wasserstrahlen noch härter als zuvor.
Sie spritzte eine großzügige Portion Duschlotion in ihre Handflächen und massierte damit ihre Schultern und ihren Hals, bevor sie mit leichten kreisförmigen Bewegungen ihre Brüste wusch. Fast erschrak sie, als eine leichte Berührung mit den seifigen Handflächen genügte, um ein Feuer zwischen ihren Schenkeln zu entfachen.
Selbst schuld! Hättest du ihn gestern Abend nicht so gedrängt, wärst du nicht zu feige gewesen …
Sie verbot sich weitergehende Vorstellungen dessen, was in diesem Fall noch zwischen ihr und dem Mann namens Christian geschehen wäre. Energisch rieb sie die Duschlotion in ihren Bauch ein. Der duftende Schaum bildete kleine Inseln auf ihrer Haut, bevor er in ihr Schamhaar tropfte und an ihren Schenkeln abwärtslief.
Mit den Fingerspitzen massierte Melissa den Schaum in die Löckchen unter ihrem Bauch, dann atmete sie tief durch, legte den Kopf in den Nacken und ließ mit geschlossenen Augen das Wasser über Stirn und Wangen plätscherten, während sie ihre seifigen Finger in die warme Leere ihres Körpers schob. Unbewusst imitierte sie die Bewegungen, die sie von anderen Fingerspitzen in der letzten Nacht gespürt hatte, streichelte und reizte sich, während sie mit der anderen Hand ihre feuchte pochende Klitoris massierte.
Es kam ihr vor, als hätte es nur Sekunden gedauert, bis sie mit einem leisen Schrei die Luft ausstieß und sich zitternd gegen die nassen Fliesen lehnte. Heftig atmend wartete sie ab, bis die Muskeln in ihrem Inneren sich nicht mehr in jenem lustvollen Rhythmus zusammenzogen, den sie so lange schon nicht mehr gespürt hatte.
Nachdem sie minutenlang bewegungslos unter dem rauschenden Wasser gestanden hatte, griff sie endlich nach dem Shampoo und wusch sich sorgfältig die Haare. Anschließend trocknete sie sich mit einem der weichen hellgrünen Handtücher ab und schlüpfte in frische Unterwäsche.
Für den geplanten Maklerbesuch blieben ihr nur ihre Jeans und eine weiße Bluse. Das immer noch auf dem Boden liegende zerknüllte Etuikleid war schwerlich geeignet, jemanden von ihrer Seriosität zu überzeugen.
Nachdem sie ihre Haare getrocknet und ein leichtes Make-up aufgelegt hatte, fuhr sie mit dem Aufzug hinunter ins Erdgeschoss. Hier warf sie einen vorsichtigen Blick in den Frühstücksraum. Als sie an einem der kleinen Tische rechts vom Büfett Christian vor einem Teller mit Rührei und Schinken sitzen sah, zuckte sie zurück. Er sah anders aus, als sie ihn in Erinnerung gehabt hatte. Anders und fremd. Die Nacht war vorüber. Sie beschloss,
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