Mitternachtslust
weißt, dass ich deine Unterlagen niemals anrühre«, erinnerte sie ihren Ehemann ruhig.
Richard öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, schloss ihn aber nach einem flüchtigen Blick auf die Uhr wieder.
»Über die Sache mit dem Haus sprechen wir noch!«, teilte er Melissa dann in seinem strengsten Ton mit.
»Ich bin sicher, dass die Villa dir gefallen wird. Im Grunde verstehe ich die ganze Aufregung nicht.« Sie zog einen ihrer nackten Füße unter den Saum des Morgenmantels, um ihn zu wärmen. Am Frühstückstisch hatte sie ihre leichten Pantoffeln abgestreift und vergessen, sie wieder anzuziehen.
Mit zwei langen Schritten war er bei ihr und drängte sie gegen die Wand neben der Tür. Was ihm an Größe und Kraft fehlte, ersetzte er wie gewöhnlich durch Entschlossenheit – ein Zug, den sie früher an ihm bewundert hatte.
»Bei dieser Aufregung geht es darum, dass es mir nicht gefällt, bei Entscheidungen, die mich betreffen, übergangen zu werden!«, zischte er sie an.
Melissa wandte ihren Kopf ab, weil sein Atem, der nach Kaffee und Leberwurst roch, ihr Übelkeit verursachte. »Ich kann mich nicht erinnern, dass du mich in die Entscheidung, nach Hamburg zu ziehen, einbezogen hast.«
»Das ist etwas völlig anderes. Immerhin leben wir beide nicht schlecht von meinem Gehalt. Und als Manager der Hamburger Niederlassung werde ich noch um einiges besser verdienen.« Mit einer raschen Bewegung schob er seine Hand in den Ausschnitt ihres Morgenmantels und legte sie schmerzhaft fest auf ihre rechte Brust.
»Mir scheint«, fuhr er fort, während sich über seine Augen ein Schleier legte, »wir haben schon lange nicht mehr ausprobiert, was für ein gutes Team wir sind.«
Kühl und ein wenig klamm drängte seine Hand sich zwischen ihre Brüste und schob sich nach unten, sodass sein Arm schließlich bis zur Schulter in dem leichten Nachthemd steckte, das Melissa unter dem Morgenmantel trug. Tatsächlich gelang es ihm auf diese Weise, mit seinen Fingerspitzen zunächst ihren Nabel und dann die Löckchen unter ihrem Bauch zu erreichen.
Melissa schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Frage, was geschehen würde, wenn sie ihn jetzt abwies, und wie sie empfinden würde, wenn sie es nicht tat.
Sie kreuzte ihre Schenkel, obwohl klar war, dass sein Arm nicht lang genug war, um noch tiefer liegende Regionen ihres Körpers zu erreichen. Das sah er selbst auch rasch ein. Er zog seine Hand zurück und schaute sich suchend im Zimmer um. Dann zeigte er zu seinem Schreibtisch hinüber.
»Setz dich auf die Kante!«, befahl er ihr. »Und zieh das aus!« Mit einem Ruck löste er den Gürtel ihres Morgenmantels.
Oh Gott, er wollte das Gleiche mit ihr tun, wozu er sonst seine willige Sekretärin benutzte!
Melissas Blick wanderte hektisch durch das Zimmer und blieb an der Wanduhr hängen. »Musst du nicht los?«, erinnerte sie ihn mit einem leichten Zittern in der Stimme, das sie krampfhaft zu unterdrücken versuchte.
»Fünf Minuten habe ich noch. Es wird nicht lange dauern, mein Schatz.« Während er sie durchs Zimmer schob, zog er mit einer Hand den Reißverschluss seiner Hose herunter, mit der anderen streifte er ihr den Morgenmantel ab.
»Aber ich habe noch nicht mal geduscht!«
»Das ist kein Problem.« Mit einem unsanften Ruck hob er sie auf die Schreibtischkante. Dann schob er ihr kurzes Nachthemd so weit hoch, dass es nur noch ihre Schultern bedeckte.
»Wir könnten doch heute Abend … wenn wir mehr Zeit haben …«
»Entspann dich einfach! Es wird dir Spaß machen.« Routiniert schob er ihre Knie auseinander, umfasste ihre Waden, zog sie hoch und klemmte sie sich unter die Achseln. Offensichtlich hatte er nicht vor, sich die Mühe zu machen, seine Hose herunterzuziehen. Er griff in den offenen Reißverschluss, schob die Unterhose beiseite und ließ sein geschwollenes Glied hervorspringen. Leicht aufwärtszeigend bot es einen erstaunlichen Anblick vor dem dunkelblauen Zweireiher, den er heute dem Aufsichtsrat zu Ehren trug.
Zu ihrem eigenen Erstaunen spürte Melissa eine leichte Erregung, die als kribbelnde Wärme über die Innenseiten ihrer Schenkel kroch. Fast hätte sie die Augen geschlossen und sich in ihr Schicksal gefügt. Schließlich hatte sie schon Hunderte von Malen mit Richard geschlafen, sodass es auf dieses eine Mal auch nicht mehr ankam, zumal es rasch vorüber sein würde.
»Spreiz die Beine weiter – mach dich nicht so steif!«, drang Richards befehlsgewohnte Stimme in ihr
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