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Mitternachtsmorde

Mitternachtsmorde

Titel: Mitternachtsmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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konnte.
    Er erschien direkt hinter ihr in der Tür. »Hast du alles, was du brauchst? Auch was zum Schlafen?«
    »Ich komme zurecht, vielen Dank.«
    »Wirklich? Wenn du willst, kannst du eines meiner T-Shirts zum Schlafen haben. Die Nächte sind warm, und die Klimaanlage funktioniert nicht besonders gut. Ein T-Shirt ist angenehm kühl.«
    »Ich habe etwas zum Schlafen dabei. Danke.«
    »Na schön.« Er blieb in der Tür stehen. »Dann sehe ich dich morgen früh.«
    »Willst du dich jetzt vergewissern, dass du mich morgen früh tatsächlich sehen wirst? Ich werde nicht verschwinden. Ich habe einen Job zu erledigen.«
    »Ich weiß, dass du nicht verschwinden wirst. Du hättest mehr als genug Gelegenheiten gehabt, abzuhauen. Es ist bloß … verflucht. Ich habe dich verletzt, ohne dass ich es wollte, und jetzt weiß ich nicht, wie ich es wieder gutmachen kann.«
    »Du hast dich entschuldigt. Das genügt.«
    »Nein, tut es nicht. Du bist immer noch gekränkt.«
    »Ich werde darüber hinwegkommen«, sagte sie cool. »Ich bin erwachsen. Würdest du bitte die Tür schließen? Ich möchte mich jetzt ausziehen und ins Bett gehen.«
    Eine volle Minute blieb er völlig frustriert im Türrahmen stehen; dann wich er mit einem unterdrückten Fluch zurück und machte die Tür von außen zu. Nikita seufzte müde und erleichtert auf. Sie hatte allgemein keine Lust auf einen Streit, und schon gar nicht, wenn sie so müde war.
    Die Kleidung, die sie aus ihrer Zeit mitgebracht hatte, würde keine Falten werfen, aber sie packte trotzdem ihren Koffer aus und hängte die Sachen sorgsam über die leeren Kleiderbügel im Schrank, ehe sie das Gleiche mit den Kleidern machte, die Knox ihr gekauft hatte. Dann zog sie das aus, was sie trug, und hängte es über den einsamen Stuhl mitten im Raum. Sobald sie nackt war, streifte sie das Sanssaum über, ein saumloses, körperlanges Gewand, in dem sie immer schlief. Es war äußerst bequem und bestand aus einem undurchsichtigen, weichfallenden Stoff, der federleicht war und sich der Körpertemperatur anpasste. Wenn es heiß wurde, transportierte das Material die Hitze von der Haut weg. Wenn es kalt war, speicherte es die Wärme. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Knox’ T-Shirts auch nur annähernd so bequem waren wie ihr Sanssaum.
    Sie schlug die Bettdecke zurück und sank erschöpft auf die Matratze, räkelte sich ein letztes Mal und schaltete die Lampe aus. Gleich darauf lag sie hellwach in der schlagartig eintretenden Dunkelheit und empfand das befremdliche Gefühl, hier zu sein, viel schärfer als kurz nach ihrer Ankunft. Vor sechsunddreißig Stunden war sie noch entschlossen und optimistisch gewesen. Jetzt war sie in einer Zeit gefangen, die nicht die ihre war, war von einem Menschen aus ihrer Zeit betrogen worden und wusste nicht, ob sie je wieder zurückkehren konnte oder ob man einen weiteren Mörder ausschicken würde, der sie umbringen sollte.
    Das hieß, sie wussten, dass sie erfolgreich sein würde.
    Wieso sollten sie sonst versuchen, sie umzubringen? Wenn es ihr vorherbestimmt war, zu versagen, konnte man sie genauso gut einfach hier lassen, ohne dass jemals irgendwer davon erfuhr. Sie hatte keine Gelegenheit gehabt, ihrer Familie zu verraten, wohin der Einsatz sie führte, weil alle Zeitreisen streng geheim und dem Militär oder den Exekutivbehörden vorbehalten waren. Die Technologie war noch zu neu – seit der ersten Reise waren zwanzig Jahre vergangen, und während der ersten zehn Jahre war der Transit eine höchst gefährliche Angelegenheit gewesen, die oft genug tödlich endete; jeder Freiwillige hatte gewusst, dass die Chancen für eine wohlbehaltene Rückkehr bestenfalls bei fünfzig Prozent lagen – man hatte noch nicht überblicken können, welche Konsequenzen eine Veränderung der Geschichte nach sich zog, und Terroristen aller Art hätten die neue Technik liebend gern in die Hände bekommen.
    Falls sie nicht zurückkehrte, würde niemand je erfahren, was ihr zugestoßen war.
    Es war so vieles geschehen, was sie nicht verstand. Das mit der Zeitkapsel war eine Überraschung. Offenbar war jemand aus ihrer Zeit vor ihr in den Transit gegangen und hatte sie an sich genommen. Wer und warum? Knox kannte die Menschen in seiner Stadt, und er behauptete, weder der Anwalt noch der Exbürgermeister hätten über Kenntnisse verfügt, die irgendwie dafür eingesetzt werden konnten, eine Zeitreise-Technik zu entwickeln.
    Wer aus dieser Zeit versuchte sie umzubringen und weshalb? Wer

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