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Mitternachtsmorde

Mitternachtsmorde

Titel: Mitternachtsmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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konnten und warum McElroy, ein überaus fähiger Agent, so wenig erreicht hatte. Offenbar hatten die beiden von Anfang an geplant, dass McElroy in die Zukunft zurückkehren und die Dinge vom anderen Ende aus im Auge behalten sollte. Der Himmel allein wusste, was er Hugh an Information und Hilfe zukommen lassen hatte, als er hier gewesen war.
    So weit Nikita erkennen konnte, hatte sie nur einen Vorteil: McElroy konnte nicht mit Hugh in Kontakt treten, solange er sich nicht hierher transportieren ließ. Falls ihre Vorgesetzten jemanden in die Vergangenheit geschickt hatten, der die Zeitkapsel in sichere Verwahrung nehmen sollte, dann konnte Hugh nicht wissen, dass sie nicht mehr da war. Hugh würde immer noch danach und nach dem Menschen suchen, der den fraglichen Gegenstand in die Zeitkapsel gelegt hatte.
    Das bedeutete, dass sie manches ganz neu einschätzen musste. »Als er hier war, konnte er nicht wissen, dass ich als nächster Agent losgeschickt würde«, murmelte sie. »McElroy, meine ich. Oder an welchen Koordinaten ich ankommen würde. Er konnte Hugh also unmöglich warnen; aber Hugh musste trotzdem klar sein, dass noch ein Agent herkommen würde und er darum Taylor Aliens Haus im Auge behalten musste. Es lag auf der Hand, dass ich, dass jeder ausgesandte Agent dort auftauchen würde, obwohl eure Leute das Haus bereits so gründlich keimfrei gemacht hatten, dass man wahrscheinlich keine neuen Informationen sammeln könnte. Trotzdem musste ich mein Glück zumindest versuchen. Er kennt mich«, ergänzte sie. »Er kennt jeden in der Transit-Ermittlungseinheit, so viele sind wir nicht. Aber warum hat er mit dem Gewehr geschossen? Und nicht mit dem Laser?«
    »Auf welche Entfernung wirkt der Laser? Vielleicht war er zu weit weg.«
    »Ein Laser schießt mit Licht«, belehrte sie ihn trocken. »Lichtwellen pflanzen sich fort, bis sie irgendwo auftreffen oder bis die Erdkrümmung einsetzt.«
    »Heilige Scheiße, heißt das, wenn du mal daneben schießt, rast der Strahl immer weiter, bis er irgendwas in weiter Ferne zerstört?«
    »Na schön, ich habe übertrieben, aber es wurde in vielen Tests nachgewiesen, dass er auf eine Distanz von bis zu zwei Kilometern wirkt. Auf der Erde natürlich, wo man aus offensichtlichen Gründen keine Waffe haben möchte, die auf unbegrenzte Entfernung wirkt. Im Raum …«
    »Moment, hör sofort auf damit. Ich habe einen Haufen Fragen, die ich dir stellen will, und ich kann jetzt keine Ablenkung gebrauchen. Kommen wir noch mal darauf zurück, was du vorhin gesagt hast. Wie meinst du das, dass unsere Leute das Haus ›keimfrei‹ gemacht hätten?«
    »Damit meine ich, dass eure Spurensicherung die Zimmer durchkämmt hat, dass Chemikalien eingesetzt wurden und außerdem so viele andere Menschen darin gewesen waren, dass …«
    »Aber das ist doch das Gegenteil von keimfrei – die Spuren waren verunreinigt.«
    »Sagen wir, es war eine Kombination von beidem.« Sie zog die Stirn in Falten. »McElroy hingegen hätte mit seinem DNA-Scanner die Identität des UT erfassen können, als er den Leichnam entdeckte. Er muss irgendeinen Vorwand dafür vorgebracht haben, dass er das nicht tat, vielleicht, dass er schon die Sirenen der Einsatzfahrzeuge hörte.«
    »Verrate mir noch etwas: Warum bist du nicht einfach zwei oder drei Tage früher gekommen, hast auf den Mörder gewartet und ihn davon abgehalten, Taylor Allen umzubringen?«
    »Weil er Mr Allen bereits umgebracht hatte, als wir davon erfuhren. Mr. Allen war also schon tot. Und das ist ein ehernes Gesetz: Wir reisen nicht zurück und erwecken Menschen wieder zum Leben. Das habe ich dir doch erklärt. Niemand weiß, was das für Folgen haben würde. Wir wissen inzwischen, dass Kleinigkeiten, unbedeutende Handlungen, offenbar ohne Konsequenzen bleiben, aber eine Entscheidung über Leben und Tod könnte die Geschichte komplett verändern.«
    »Theoretisch.«
    Sie sah ihn eindringlich an. »Willst du derjenige sein, der das endgültig klärt?«
    »Nein danke.« Er kratzte sich am Kinn. »Ich verstehe, was du meinst. Euer Rat hat sich geirrt, weil er zu sehr auf Sicherheit bedacht war.«
    »Und trotzdem war damals die Entscheidung, mit den Zeitreisen anzufangen, so umstritten, dass es in fast allen entwickelten Ländern zu Aufständen kam. Viele Menschen sind der Meinung, dass niemand das Recht zu einer Veränderung der Vergangenheit hat, dass wir mit unserem Schicksal spielen.«
    »Gut möglich.«
    »Ich weiß. Deshalb gehen wir so behutsam vor.

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