Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mitternachtsmorde

Mitternachtsmorde

Titel: Mitternachtsmorde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
einen Kampf hin.
    Der Leichnam lag in der Küche direkt hinter der Tür zum Hof ausgestreckt auf dem Boden. Wer versucht hätte, durch die Hintertür ins Haus zu kommen, hätte sie nicht aufbekommen. Blut war keines zu sehen, weil der lange Schnitt in Jesses Leichnam durch die Hitze eines Laserstrahls verödet worden war.
    »Scheiße«, sagte Knox. »Scheiße!«
    »Wie kannst du das hier melden?«, fragte Nikita ganz ruhig. »Was sagst du, wenn sie dich fragen, wieso du hier warst?«
    »Ich war am Montagmorgen hier, als er Anzeige erstattet hatte. Es würde keinen Verdacht erregen, wenn ich der Sache weiterhin nachgehe, selbst wenn ich eigentlich an dem Fall Taylor Allen arbeiten sollte. Nur dass ich weiß, wer Taylor Allen umgebracht hat; ich weiß bloß nicht, wo der Dreckskerl steckt, und ich habe nicht die Möglichkeiten, ihn aufzuspüren, die ich sonst habe, mal ganz abgesehen davon, dass ich ihm nichts nachweisen könnte. Ich liebe diesen beschissenen Fall.« Die Frustration war ihm deutlich anzuhören. Er sah aus, als hätte er am liebsten jemanden in den Boden gerammt.
    Unversehens hatte sie die Hand ausgestreckt und auf seinen Arm gelegt, um ihm Trost zu spenden. »Ich würde ja gern anmerken, dass diese Situation illustriert, wieso ich ein eigenes Fahrzeug brauche, aber es ist zu spät, um das noch zu ändern. Wo soll ich mich verstecken, damit mich niemand sieht?«
    »Nirgends«, erwiderte er wütend. »Ich muss dich zu mir nach Hause fahren; dann werde ich über Funk ankündigen, dass ich hier rausfahre; und wenn ich wieder hier bin, kann ich den Fund melden.«
    Ihr wollte keine vernünftige Alternative einfallen, außer die Leiche überhaupt nicht zu melden, aber sie wusste, dass Knox unmöglich so weit gehen konnte. Es hatte ihm schon schwer zu schaffen gemacht, dass er Luttrells Tod nicht gemeldet hatte. Also sagte sie, statt ihm zu widersprechen: »Wisch deine Fingerabdrücke vom Türknauf, nur falls ihn jemand anderes findet, bevor du wieder herkommst.«
    Fluchend trat er mit ihr auf die Veranda und befolgte ihren Rat. »Das ganze Unternehmen ist eine Zeitbombe, die uns jederzeit um die Ohren fliegen kann. Und wie viele Autos sind wohl vorbeigefahren und haben meinen Wagen drüben am Straßenrand parken sehen? Es ist nur eine Nebenstraße, aber sie ist nicht menschenleer. Wie viele Autos sind vorbeigefahren, seit wir hier im Haus sind?«
    »Ich weiß nicht«, gestand sie. »Ein paar. Würde man deinen Wagen wiedererkennen?«
    »Es ist ein städtischer Wagen. Jeder weiß, wie die aussehen.«
    Sie mussten einfach darauf setzen, dass niemand herausfinden würde, wann genau Jesses Tod gemeldet worden war. Falls jemand den Wagen hier stehen sehen hatte und dann aus irgendeinem Grund wieder vorbeikam und bemerkte, dass der Wagen weg war, würden sie Probleme bekommen. Die Situation wurde für Knox so bedrohlich, dass Nikita ihm am liebsten geraten hätte, die Leiche sofort zu melden, während sie zu Fuß in die Stadt zurückkehrte. Es war ein langer Marsch an einem heißen Nachmittag, aber er würde sie nicht umbringen.
    Eigentlich war es das Beste, wenn sie zu Fuß zurückging. »Ich kann zu Fuß …«, setzte sie an.
    Knox sah sie wütend an. »Nein, du wirst bei Gott nicht zu Fuß gehen. Vergiss nicht, dass dich jemand umbringen will, und Hugh ist es nicht, also weißt du nicht, vor wem du dich in Acht nehmen musst. Wir bringen dich einfach so schnell wie möglich nach Hause und beten, dass alles gut geht.«
    Er setzte nicht das Blaulicht aufs Dach und schaltete auch nicht die Sirene ein, aber er fuhr so schnell es ging, ohne dass es Aufmerksamkeit erregte, und hatte sie in einer Viertelstunde in sein Haus zurückgeschafft. Er stieg nicht einmal aus, sondern zog lediglich einen Schlüsselring aus der Tasche und reichte ihn ihr. »Das ist der Hausschlüssel. Es ist der mit dem großen flachen Kopf. Ansonsten bleibt alles wie immer: Du gehst nicht an die Tür, und du gehst nicht ans Telefon. Wenn ich anrufe, dann auf deinem Handy.«
    Sie nickte und ließ sich aus dem Wagen gleiten. Noch bevor sie die Autotür zugeschlagen hatte, rollte der Wagen wieder an, sodass sie die Tür besonders kräftig ins Schloss werfen musste, ehe sie ihr entglitt.
    Sie betrat das Haus durch die Hintertür und schloss vorsichtig hinter sich ab. Falls Knox Schwierigkeiten bekam, falls Details ans Licht kamen, die er nicht erklären konnte, würde sie ihm beistehen müssen. Verdeckt zu ermitteln war eine Sache, aber hier stand

Weitere Kostenlose Bücher