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Mitternachtspicknick

Mitternachtspicknick

Titel: Mitternachtspicknick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Link
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sie alles rasch in ihr Zimmer bringen. Da wieder ein Ausflug geplant gewesen war, hoffte sie, niemandem zu begegnen. Es wäre ihr peinlich gewesen, weil sie ja nicht alle eingeladen hatte. Aber schon auf der Treppe traf sie Kathrin. Wie üblich hatte die sich vor dem Ausflug gedrückt.
    »Was hast du denn da?«, fragte Kathrin neugierig.
    Steffi zuckte mit den Schultern. »Das geht dich gar nichts an«, sagte sie schnippisch.
    Aber so einfach ließ sich Kathrin nicht abspeisen. »Zeig mal her!«, rief sie und zog an einer Tüte. Krach! Der Henkel riss und ein Haufen Salamis, Tomaten und grüne Paprika rollten über den Fußboden.
    Steffi schrie wütend auf. »Was für ein dummes Stück du doch bist, Kathrin! Sieh nur, was du angerichtet hast! Jetzt hilf mir wenigstens beim Aufsammeln!«
    Die Mädchen krochen auf der Erde herum.
    »Wozu kaufst du denn alle diese Sachen, Steffi?«, fragte Kathrin. »Das sieht ja fast so aus, als würdest du ein Fest planen!«
    Steffi gab darauf keine Antwort.
    Aha, also stimmt es, dachte Kathrin und gleichzeitig wurde ihr klar, dass sie selber nicht eingeladen war. Sonst sicher jeder in der Eulenburg - nur sie nicht!
    Steffi hatte alles wieder eingesammelt und verschwand wortlos in ihrem Zimmer. Kathrin beschloss, sie ganz genau im Auge zu behalten.
    Ich werde schon noch herausfinden, wann und wo ihre Party stattfindet, dachte sie, und vielleicht findet sich dann ein Weg, diesen albernen Gänsen einen Schrecken einzujagen. Ich lasse mich nicht so einfach ausschließen!
    Kathrin war hochzufrieden über ihre Entdeckung.
    Pat hatte den Hund auf dem Krähenhof nicht vergessen. Aber seit ihr klar war, dass es sich bei den Mommsens um Verbrecher handelte, wusste sie, dass sie sehr vorsichtig sein musste. Tom hatte ihnen von seinem Erlebnis im Wald erzählt. Seitdem schien ihr alles noch viel gefährlicher. Die Gauner waren jetzt aufgescheucht. Wer wusste, wie skrupellos sie waren? Offenbar stand für sie eine Menge auf dem Spiel. Auf jeden Fall konnte sie ihr Vorhaben vergessen, den Hund bei Tag zu befreien. Das Risiko, erwischt zu werden, war zu hoch.
    Ich muss es nachts machen, überlegte sie, wenn es ganz dunkel ist. Das ist die einzige Möglichkeit.
    Noch immer wollte sie ihre Freunde nicht einweihen. Tom hatte sicher etwas dagegengehabt. Und sie wollte sich nicht lange mit ihm auseinandersetzen.
    Übermorgen Nacht, dachte sie, das ist gut. Die Nacht vor dem Turnier. Alle werden früh schlafen gehen, und ich kann mich ungestört aus dem Haus schleichen. Ich darf ja sowieso bei dem Turnier nicht mitreiten, aber alle anderen werden sehr genau auf ihre Ruhe achten!
    Sie ahnte nicht, wie viele offene Augen und Ohren die Nacht vor dem großen Turnier haben würde.

Am Abend vor dem Turnier herrschte in allen Zimmern und auf den Gängen große Aufregung. Überall wurde gekichert, geschwatzt, gestritten und gealbert. Die meisten waren wegen des bevorstehenden Turniers nervös, aber viele hatten ja auch noch etwas ganz anderes vor. Steffi zwinkerte Angie und Diane zu, und die Schwestern lachten zurück. Kathrin sah es. Auf einmal dämmerte ihr etwas. Sollte das Geburtstagsfest etwa in dieser Nacht stattfinden: Weshalb sonst dieses geheimnisvolle Getue. Auf jeden Fall musste sie den Schwestern im entscheidenden Moment folgen.
    Alle gingen früh schlafen. Simone hatte am späten Nachmittag noch eine Reitstunde abgehalten, in der sie recht ruppig mit ihren Schülern umgegangen war. Wer daran teilgenommen hatte, fühlte sich nun erschöpft.
    Angie und Diane wagten es Kathrins wegen nicht, einen Wecker zu stellen, aber Angie meinte, es werde ihr gelingen, sich bis halb zwölf in einem leichten Halbschlaf zu halten, aus dem sie rechtzeitig erwachen würde. Für halb zwölf hatten sich die Gäste des Festes am Fuße der Hintertreppe verabredet.
    Auch Kathrin hielt sich eisern wach. Sie wusste, dass sie einen sehr tiefen Schlaf hatte, und fürchtete, dass ihr der Aufbruch der Schwestern entgehen würde. Mit angestrengt geöffneten Augen starrte sie zur Decke, auf die das Mondlicht helle Flecken malte. Wenige Minuten vor halb zwölf erhob sich Angie. Das Zimmer war vom Mond so hell erleuchtet, dass sie kein Licht einschalten musste. Sie warf einen prüfenden Blick auf Kathrin. Das Mädchen hatte sich auf die Seite gelegt, den Kopf im Kissen vergraben und die Decke bis über den Hals gezogen. Sehr gut, dachte Angie, die schläft wie ein Stein!
    Lautlos schlich sie an Dianes Bett und rüttelte die

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