Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)
euch darüber informieren, schließlich wusste ich, dass Ihr ihm misstraut. Ihr habt ihm ganz schön zugesetzt und mir schien es nicht, als sei er bereit, das zu vergessen. Ich bin sicher, Snækollur wird sich an Euch rächen wollen. Es wäre fatal gewesen, wenn Ihr auf Eurer Suche nach dem Königsmörder von einem Barbaren hinterrücks gemeuchelt würdet.«
»Und dafür macht Ihr Euch selbst auf den Weg?«
»Es war keine Kunst, Eurer Spur zu folgen. Wie Ihr vielleicht wisst, gibt es keine besseren Fährtenleser als Elfen.«
»Dann habe ich Euch zu danken, Nordon Driúel«, sagte der Kopfjäger und deutete eine Verbeugung an. »Ich werde den Barbar mit Freuden erwarten.«
»Er wird dich nicht jagen«, sagte Connor.
»Warum nicht?«, fragte der Elf.
»Er ist auf dem Weg in die Nordlande zu den Barken, zu meinem Clan. Dort wird er berichten, was geschehen ist.«
Nordon Driúel kniff die hellen Augen zusammen. »Also hat Flack Euch gefangen, Königsmörder? Und nicht sofort getötet?«
»Haben Euch das die Spitzel nicht berichtet?«, fragte Connor hart. »Schließlich war Haker nicht alleine in der Schänke, sondern der Zwerg und ich begleiten ihn.«
»Und ich«, piepste Öklizaboraknorr.
Der Elf schüttelte langsam den Kopf. »Ihr seid jener Barbar, der den König tötete, nicht war?« Und zu Haker Flack gewandt. »Er ist es, oder etwa nicht?«
»Jetzt fängt der Scheiß schon wieder an«, knurrte Frethmar und hob seine Axt.
»Er ist kein Mörder«, sagte der Kopfjäger. »Wäre er es, würde sein Skalp an meinem Gürtel baumeln, Nordon. Aber Ihr werdet verstehen, dass ich Euch eine Erklärung vorenthalte, denn wir haben es eilig. Geht zurück auf Eure Burg und schaut, wer der nächste König wird. Ich nehme, wie Ihr wisst, meinen Auftrag sehr ernst und werde mich bei Euch melden, wenn er erfüllt ist.«
Obwohl Frethmar fand, dass der Albino den Elf en wie ein kleines Kind behandelte, atmete er erleichtert aus. Er hatte keine Lust, schon wieder zu kämpfen. Sie mussten vorankommen. Lindoria wartete.
Mittland wartete!
»Ihr vergesst, mit wem Ihr redet, Flack«, sagte der Elf und blickte auf den hageren weißen Mann hinab. Er war gut einen Kopf größer, schlank, wie die meisten Elfen und zweifellos ein ausgezeichneter Kämpfer.
Haker blinzelte nicht einmal. »Oh doch, das weiß ich, Nordon. Ich kenne Euch schon sehr lange und ahne, dass Euer Verlangen nach der Königswürde größer ist, als Eure Vernunft. Aber seid gewiss: Niemals wird das Volk einem Elfenkönig zustimmen. Und das wisst Ihr selbst am besten. Wenn Ihr Dandoria jedoch den Königsmörder präsentiert und zudem jenen Zwerg, der gemeinsam mit Connor von Nordbarken im Burghof ein Gemet zel anstellte, nachdem man die b eiden hängen wollte, wird das Volk Euch hochleben lassen, genauso dumpf und närrisch, wie es sich verhielt, als Balger den Golem köpfte – nachdem seine Soldaten der Kreatur alle Gliedmaßen abgeschlagen hatten. Eine wahrlich tapfere Tat.«
»Ich staune, wie gut Ihr informiert seid , Flack.«
»Mit der Zeit schafft die Wahrheit sich ihr wahres Gesicht, Nordon.«
»Der Gerechtigkeit muss Genüge getan werden, Kopfjäger.«
»Der Gerechtigkeit eines Lügners, der Euch zudem entfloh? Der Gerechtigkeit eines Mannes, dessen Volk Dandoria angreifen und deshalb den König entführen wollte? So jemandem glaubt Ihr?«
»Ihr habt Informationen, die mir fehlen.«
»Ich mache es kurz, Nordon! Connor von Nordbarken und Frethmar Stonebrock sind gute Männer. Ich werde sie eine Weile begleiten, denn sie kämpfen für das Mittland.«
Der Elf lächelte überheblich. »Seid Ihr noch betrunken von gestern, Flack? Dem Mittland geht es gut.«
»Ich war niemals klarer im Kopf, mein Verehrtester«, gab Haker ruhig zurück. »Alles zu berichten, würde zu weit führen, doch Ihr solltet mir glauben, oder wisst Ihr nicht, dass ich ein Mann der Wahrheit bin?«
Der Elf zögerte. Sein Blick huschte von Mann zu Mann.
Frethmar sah nach unten. Ökliz war verschwunden.
Der Elf drehte sich abrupt um und schritt mit wehendem Gewand zu seinem Schimmel. Mit einem geschmeidigen Sprung saß er auf. »Glaubt Ihr, ein Mann wie ich folgt Euch alleine in den Wald, Haker?« fragte er. »Ich bin nicht so närrisch wie König Balger, der offensichtlich aus Fehlern nie gelernt hat. Nun ist er tot , und ich werde leben, denn ...«
Er hob die Hand und die Büsche teilten sich. Drei Gardisten auf Streitrössern formierten sich vor dem Elfen.
»Nehmt sie
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