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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Raubtieres und wie ein solches sprang sie ihn an, die Krallen voran gestreckt. Markosa versuchte, ihr auszuweichen, doch sie bekam seine Kleidung zu fassen, die zerriss wie sprödes Papier. Noch während sie flog, verpasste er ihr einen Schlag in den Nacken, der von so höllischer Kraft war, dass sie wie ein gefällter Baum zu Boden fiel. Bevor sie sich aufrappeln konnte, trat er zu und versenkte seine Stiefelspitze in ihren Rippen. Wie ein Ball flog sie davon und krachte gegen die Wand, deren Mauerwerk Risse bekam. Mörtel spritzte.
    »Gebe auf, Nashka, meine Liebste.«
    »Niemals«, fauchte sie.
    »Du hast mich geschaffen. Ich bin der, den du wolltest. Nun akzeptiere es.«
    Erneut fauchte sie , und ihre Aura festigte sich und legte sich wie ein lederige Hülle über sie. Ihr Aussehen veränderte sich, ihre Kleidung, ihr fester Körper, ihre Anmut, alles wurde verdeck t, denn sie pulsierte wie ein großes Herz. Alles an ihr war pure Kraft. Nun war sie eine Kreatur, die einen Lebenden in den Wahnsinn getrieben hätte, Markosa hingegen nicht nur gefiel, sondern derart anmachte, dass er sich am liebsten die Hose vom Leibe gerissen hätte, um sie zu besteigen, obwohl sie mit einer Frau nur noch entfernte Ähnlichkeit hatte.
    »Seitdem Regerik Lightgarden mich quälte, monatelang quälte, hat mich nie wieder ein Mann so angefasst, weder ein Mensch, noch ein Vampir - du widerlicher , blutsaugender Wurm«, sagte Nashka , und dort, wo ihre Augen sein sollten, lagen faustgroße Rubine in der Lederhaut.
    »Dann wird es Zeit, dass du begreifst, Liebste«, säuselte Mark osa. »Du hast einen Herrscher er schaffen. Vielleicht ist es etwas, das noch schwach in meiner Erblinie verankert war, vielleicht die Kraft des Vampirs, der dich schwängerte. Vielleicht ist Regerik Lightgarden mein ururundsoweiter Onkel? Verwundern würde es mich nicht. Sag, wie starb Regerik?«
    »Er kämpfte gegen einen anderen Vampir.«
    »Und was hattest du damit zu tun?«
    »Wie kommst du darauf?«
    Er lachte hart. »Du bist schlau, Nashka Crossol. Dein Hass wird dafür gesorgt haben, dass Regerik starb.«
    Sie schwieg , und das war für ihn Antwort genug. Er stieß sich ab, überschlug sich zweimal in der Luft und landete auf ihren Schultern. Seine zur Faust gefalteten Hände donnerten auf ihren Hinterkopf , und sie sackte zusammen.
    »Gebe auf. Ich bin dein Herr«, schnappte er.
    Wie von einer Sehne geschnellt stemmte sie sich hoch, und wie von einem Katapult geschleudert, prallte er gegen die Zimmerdecke. Der Kronleuchter löste sich aus seiner Verankerung und krachte scheppernd und klirrend auf den Tisch. Glas spritzte. Holz barst. Gips regnete.
    Markosa fiel zurück, mitten in die Scherben , und die gusseisernen Arme des Leuchters bohrten sich in sein Fleisch.
    Schon war sie über ihm. Sie stank und dampfte , und ihre Zähne waren lang wie die eines Margolous. Sie riss den Kiefer auf , und er erkannte, dass sie ihm den Kopf abreißen würde. Er huschte weg, wobei Haut und graues Fleisch am Leuchter hängen blieben und seine Kleidung vollends in Fetzen zerriss.
    Um die Verletzungen machte Markosa sich keine Gedanken. Sie würden heilen. Als Vampir war er unsterblich.
    Fast nackt, mit geschwollenen Muskeln und einem Penis, der doppelt so lang war, wie in seiner menschlichen Gestalt, stand er vor ihr und reckte sich. »Was geschah eigentlich mit dem Kind?«
    Sie sprang wie eine Katze zurück und starrte ihn an. Die lederartige Anmutung fiel in sich zusammen und gab wieder jene Nashka frei, in die er sich verliebt hatte. Ohne Anzeichen einer Kraftanstrengung fragte sie: »Wie kommst du darauf?«
    »Es hieß Regus, nicht wahr?«
    »Ja, Regus.«
    »Was hat man dem Kind angetan?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »DU LÜGST!«
    »Ich weiß es nicht!« Verzweifelt. Wurde sie schwächer? Es wirkte so.
    »Wurde das Kind getötet?«
    Sie schwieg.
    Sie starrten sich an.
    Mit einem Schrei, der zwei Fensterscheiben bersten ließ, stürzte sie sich auf ihn. Er versuchte, ihr auszuweichen, doch sie war schneller als erwartet. Nur ein Schatten, selbst für ihn. Ihre Zähne rissen ihm Fleisch aus der Schulter. Ihre Krallen zerfetzten sein Gesicht. Er stieß sie von sich, doch sie krallte sich an ihm fest, verschmolz regelrecht mit ihm. Sie waren zwei Dämonen, die miteinander rangen, und die Welt um sie herum versank in Dunkelheit, denn die Nacht bemächtigte sich Dandorias. Niemand von ihnen ließ los, ihre Zähne fletschten, ihr heißer Atem strich dem anderen über die

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